Farben- und Bleistift-Fabriken ete. 15)9 H. Bücking, A. Gehe, Prof. Dr. P. Duden, L. Höpfner, W. Müller, C. Richter, E. Reche, L. de Ridder, Dr. A. Schmidt, Wm. Weber, Rechtsanw. Dr. Rich. Weidlich, S. Spielhagen. Aufsichtsrat: (Mind. 5) Vors. Walther vom Rath, Frankf. a. M.; Stellv. Landrat Dr. W. von Brüning, Stolp; Graf Louis Schimmelpenninck-Nyenhuis, Haag; Geh. Komm.-Rat Dr. Leo Gans, Dr. Arth. von Weinberg, Gen.-Konsul Karl von Weinberg, Bankier Otto Hauck, Frankfurt a. M.; Legationsrat a. D. Dr. Adolf von Brüning, Paris; Landgerichtsrat a. D. Paul Schnitzler, Cöln. Zahlstellen: Eig. Kasse; Frankf. a. M.: Georg Hauck & Sohn, J. J. Weiller Söhne, Deutsche Bank, Mitteldeutsche Creditbank: Berlin: Deutsche Bank, S. Bleichröder, Mitteldeutsche Creditbank; Cöln: J. H. Stein; Mannheim: Rhein. Creditbank. Farbenfabriken vorm. Friedr. Bayer & Co. in Leverkusen bei Cöln a. Rh. mit Niederlassungen in Barmen, Elberfeld, Düsseldorf (photogr. Papiere); Beteiligungen an Fabriken in Flers bei Roubaix, Moskau, Schoonaerde (Belgien), Albany (U. S.) u. Bromborougt. Gegründef: 11./6. 1881; eingetr. 1./7. 1881. Zweck: ÜUbernahme und Betrieb der seit 1864 bestehenden Fabrikanlagen der früheren Firma Friedr. Bayer & Co. in Elberfeld u. Barmen; Kaufpreis M. 2 900 000 für Grundstücke, Gebäude u. Inventar. 1891 Übernahme der Alizarinfabrik von Dr. Leverkus & Söhne bei Leverkusen mit 110 Morgen Grundbesitz, inzwischen durch Hinzukäufe bedeutend vermehrt, um einen grossen Teil der Elberfelder u. Barmer Betriebe dahin zu verlegen. 1892 Ankauf eines grossen Grundkomplexes in Schelploh (Lüneburger Heide). — Hauptproduktionsgebiete: Anorganische Produkte (Schwefelsäure, Anhydrid, Salpeter- säure, Salzsäure, Alkalien), ferner alle wichtigen Zwischenprodukte der Teerfabrikation (Naphtylamin-, Naphtol-, Amidonaphtol-Sulfosäuren etc.), sämtliche Alizarinfarbstoffe, Anilin- und Azofarbstoffe, Katigenfarbstoffe, eine grosse Reihe bekannter pharmaceut. Produkte (wie Aspirin, Citarin, Heroin, Mesotan, Protargol, Somatose, Veronal, Sajodin etc.), ferner Photogr. Produkte (Edinol, photogr. Papiere etc.). – Vorhanden sind zahlreiche Arbeiter- und Beamtenwohnhäuser, sowie andere Wohlfahrtsanstalten im Interesse der Arbeiter, speziell in Leverkusen. –— Der Gesamtgrundbesitz in Elberfeld, Barmen, Schelploh, Lever- kusen, Wiesdorf & Flittard etc. umfasst jetzt ca. 1940 Morgen, wovon rund 1300 Morgen auf Leverkusen etc. u. ca. 170 Morgen auf Wohlfahrtsgut Grosse Ledder entfallen. Fabrik- terrain in Moskau ca. 9 ha, in Flers ca. 3½ ha. Arbeiterzahl 1911 7160 in den deutschen u. ausländischen Fabriken u. ca. 2020 Beamte in den Fabriken u. Verkaufsfilialen. Das Vermögen der Beamten-Pens.-Kasse belief sich Ende 1912 auf M. 5 995 098 bei 1450 Mitgl. Interessengemeinschaft zwischen den Elberfelder Farbenfabriken, der Badischen Anilin- u. Sodafabrik in Ludwigshafen a. Rh. u. der A.-G. für Anilin-Fabrikation in Berlin-Treptow. Die Gemeinschaft ist lt. G.-V. v. 19./11. bezw. 3./12. 1904 ab 1./1. 1905 auf 50 Jahre geschlossen. Die Selbständigkeit der 3 Gesellschaften bleibt unberührt, der Gewinn wird zus. geworfen u. fallen bei dessen Verteilung je 43 % auf Elberfeld u. Ludwigshafen, 14 % auf Berlin. Die Gewinn-Abrechnung erfolgt in der Weise, dass die nach einheitlichen Grundsätzen zu er- mittelnden Erträgnisse der drei Ges. zus.geworfen und unter Berücksichtigung der durch die verschiedenartigen Bemessungen der Abschreib. und Reservestellungen bestehenden bezw. künftig noch entstehenden Vermögensverschiedenheiten unter die drei Gesellschaften wie oben aufgeteilt werden. Jede Ges. ist berechtigt, über den ihr nach Massgabe vor- stehender Grundsätze zufallenden Gewinn durch ihre Organe nach freiem Ermessen zu verfügen. Wegen Ausgleichung von Unebenheiten zwischen der Elberfelder u. Ludwigs- hafener Ges. siehe bei Kap. Der Erlös der Kapitalserhöhung von 1908 diente zur teilweisen Beschaffung von Mitteln für den im Verein mit den übrigen Firmen der Interessengemeinschaft beschlossenen Erwerb der Kohlenzeche Auguste Victoria im Kreise Recklinghausen, sowie für die Nutzbar- machung der Erfindungen der Badischen Anilin- und Sodafabrik betreffend die Herstellung stickstoffhaltiger Produkte durch Oxydation des atmosphärischen Stickstoffs und deren Weiterbearbeitung. Zu dem Erwerb der Kohlenzeche „Auguste Victoria“ hat die Inter- essengemeinschaft sich entschlossen, um ihre Kohlenversorgung unabhängig von der je- weiligen Gestaltung des Kohlenmarktes sicherzustellen. Der Erwerbspreis betrug M. 17700 bro Kux. Von den 1000 Kuxen der Gew. hat die Ges. 475 Kuxe übernommen. Die Kohlen- förderung der Zeche ist in andauernder Zunahme begriffen. Die Verringerung des Kontos „Beteilig. an fremden Unternehmungen“ u. eine ent- sprechende Erhöhung der Debit. per ult. Dez. 1911 erklärt sich aus der Veräusserung der norwegischen Beteilig. (s. dieses Jahrb. 1911/12). Die Liquid. dieses Engagements ist darauf zurückzuführen, dass sich bei den in Frage stehenden Unternehm. das Bedürfnis geltend machte, den massgebenden Einfluss auf die Geschäftsleit. in einer Hand zu vereinigen. Die hierüber mit Norsk Hydro Elektrisk Kvaelstofaktieselskab eingeleit. Verhandl. haben im Sept. 1911 zu dem Abkommen geführt, durch welches die Firmen der deutschen Gruppe ihre Beteilig. bei Norsk Kraftaktieselskab u. à S de Norske Salpeterverker an Norsk Hydro Elektrisk Kvaelstofaktieselskab, Kristiania, übertrugen. Mit dieser, durch inzwischen bis April 1912 erfolgte Zahlung in der Hauptsache bereits vollzogenen u. für die Elberfelder