1582 Farben- und Bleistift-Fabriken ete. handelt Dritten gegenüber unter alleiniger Haftbarkeit. Die Gewinne der Gesellschaften werden alljährlich nach gleichen Grundsätzen ermittelt, zus.-geschüttet u. im Verhältnis von je 43 % für Ludwigshafen u. Elberfeld. zu 14 % für Treptow-Berlin verteilt. Die Badische Anilin- u. Sodafabrik sowie die übrigen beiden Mitgl. der Interessen- gemeinschaft haben 1907/08 ihre A.-K. um M. 35 000 000 erhöht u. zwar Ludwigshafen um M. 15 000 000 (s. bei Kap.), Elberfeld um M. 15 000 000 u. Treptow um M. 5 000 000. Zunächst handelte es sich dabei um die Beschaffung der Mittel für die von der Interessengemeinschaft erworbene Kohlenzeche Auguste Viktoria, von deren 1000 Kuxen die Badische Anilin- u. Sodafabrik u. die Farbenfabriken Elberfeld je 475 zu M. 17 700 pro Kux übernommen haben, während auf die Akt.-Ges. für Anilinfabrikation 50 Stück entfielen. Die Kohlenförderung der Zeche ist in Zunahme begriffen u. betrug 1911 bereits 623 000 t. Ferner hat die Interessen- gemeinschaft in Norwegen ein Unternehmen ins Leben gerufen für die Nutzbarmachung der Erfind. d. Bad. Anilin- u. Sodafabrik betr. die Herstell. stickstoffhaltiger Produkte durch Oxydation des atmosphärisch. Stickstoffs. Das norwegische Unternehmen ist in der Form zweier norwegischer Akt.-Ges. gegründet worden, deren eine, die Kraft-Ges., mit einem A.-K. von Kr. 16 000 000 den Ausbau u. die Ausnutzung der verfügbaren Wasserkraft des grossen Rjukanfalles mit 120 000 el. PS., u. deren andere, die Salpeter-Ges., mit einem A.-K. von Kr. 18 000 000 den Bau u. den Betrieb von Fabriken zur Salpetergewinnung zur Aufgabe hat. Die Interessengemeinschaft ist an dem gesamten norwegisch. Unternehmen zur Hälfte be- teiligt u. von dieser Beteilig. entfallen auf Ludwigshafen u. Elberfeld je 43 %, auf Treptow 14 %. Die zweite Hälfte hat ein franz.-norw. Konsort. übernommen. Die Betriebseröffnung ist im Laufe des Jahres 1911 erfolgt. Der deutsche Konzern hat im Sept. 1911 mit der Norsk Hydro Elektrisk Kvaelstof Aktieselskab ein Abkommen getroffen, wonach die Aktien- majorität der gemeinsamen norwegischen Unternehm. auf die Norsk Hydro-Elektrisk-Ges. überging. Die Leitung des Unternehmens ist damit in letzterer Ges. konzentriert. Die deutsche Gruppe bleibt an dem norwegischen Unternehmen interessiert und entsendet Repräsentanten in den Verwaltungsrat der Norsk Hydro Elektrisk-Ges. – Eine weitere Neu- anlage wurde durch das neue englische Patentgesetz bedingt. Die Interessengemeinschaft hat 1908 in England unter der Firma The Mersey Chemical Works eine englische Ges. mit dem Sitze in London u. einem A.-K. von £ 200 000 ins Leben gerufen, die 1909 den Betrieb aufnahm. An dem A.-K. sind Ludwigshafen u. Elberfeld mit je 43 %, Treptow mit 14 % beteiligt. Kapital: M. 36 000 000 in 27 500 Aktien (Nr. 1–27 500) à M. 600 und 16 250 Aktien (Nr. 27 501–60 0000/Doppel-Nummern)) à M. 1200. Urspr. A.-K. fl. 1 400 000, erhöht im Laufe der Jahre auf M. 16 500 000, fernere Erhöhung lt. G.-V. v. 8./5. 1897 um M. 1 500 000 in 1250 Aktien à M. 1200, angeboten den Aktionären zu 350 %, weitere Erhöhung lt. G.-V. v. 6./5. 1899 um M. 1 800 000 in 1500 für 1899 zur Hälfte div.-ber. Aktien à M. 1200, ange- boten 15.–30./5. 1899 zu 350 %; lt. G.-V. v. 12./12. 1899 um M. 1 200 000 in 1000 ab 1./1. 1900 div.-ber. Aktien à M. 1200, angeboten den Aktionären 18.–30./12. 1899 zu 347 % plus 3 % Unk. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 26./10. 1907 um M. 15 000 000 in 12 500 Aktien à M. 1200 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1908, übernommen von einem Bankkonsort. zu 105 %, welche den Aktionären diese neuen Aktien v. 4.–25./5. 1908 7: 5 zu 105 % plus Stück-Zs. angeboten hat. Der Erlös der neuen Aktien diente zum Teil zum Erwerb der Zeche Auguste Victoria zu Recklinghausen. Anleihe: M. 10 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1901, war unkündbar bis 1908, 10 000 Stücke (Ser. A Nr. 1–10 000) à M. 1000, lautend auf den Namen der Rhein. Credit- bank u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. zu pari ab 1908 bis längstens 1925 durch jährl. Ausl. spät. am 15./9. (zuerst 1907) auf 2./1.; ab 1./1. 1908 auch verstärkte Tilg. oder vollständige Kündig. mit 3 monat. Frist auf einen Zinstermin zulässig, in welchem Falle die über die regelmässige Tilg.-Quote hinaus zur Rückzahlung gelangenden Stücke zu 102 66 eingelöst werden. Die Anleihe wurde zur Erweiterung der Anlagen, speciell derjenigen zur Fabrikation von künstlichem Indigo u. zur Verstärkung der Betriebsmittel aufgenommen. Eine hypothek. Sicherheit wurde nicht bestellt, jedoch ist die Ges. nicht berechtigt, vor Tilg. dieser Anleihe einer anderen ein besseres Recht auf das Vermögen der Ges. einzuräumen. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke 30 J. (F.) Zahlst. wie bei Div.-Scheinen exkl. Moskau. Noch in Umlauf Ende 1911 M. 7 780 000. Kurs Ende 1901–1911: 105, 106, 105.30, 105, 104.50, 103, 102.70, 101.80, 102.40, 102.80, 102.50 %. Eingef. im Febr. 1901. Notiert in Frankf. a. M., Mannheim u. Stuttgart. Serie B: M. 15 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. G.-V. v. 10./10. 1908, rückzahlbar zu 100 %. Stücke à M. 1000, lautend auf den Namen der Deutschen Bank zu Berlin oder deren Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1915 lt. Plan innerhalb 30 Jahren durch jährl. Auslos. spät. am 15./7. (zuerst 1915) auf 1./10. (erstmals 1915); ab 1915 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 3 monat. Frist vorbehalten. Im Falle der verstärkten Auslos. oder Gesamtkündig. erfolgt die Einlösung der über den planmässigen Tilgungs- betrag hinaus zur Rückzahlung gelangenden Stücke zum Kurse von 102 %. Eine hypothek. Sicherheit wurde nicht bestellt, doch darf die Ges. vor völliger Tilg. dieser Anleihe keine irgendwie bevorrechtigte Anleihe emittieren. Der Erlös der Anleihe dient zur Beschaffung des weiteren Kapitalbedarfes für die zur Zeit in der Durchführung begriffenen Unter- nehmungen sowie zur Verstärkung der Betriebsmittel. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.). Zahlst. wie bei Div. Kurs: Nachdem M. 8 000 000 der Anleihe bereits fest begeben,