Pulver-, Sprengstoff- und Zündwaren-Fabriken. 1603 Direktion: Fritz Berkenfeld. Prokurist: Otto Riedel. Aufsichtsrat: Vors. Bankier Julius Ullrich, Gladbeck; Landrichter Küster, Gut Weissen- stein b. Wesel; Bank-Dir. The. Losen, Düsseldorf; Dir. Florian Richter, Hamburg; Diß D Paul Müller, Berlin; Bankdir. Franz Woltze, Essen-Ruhr. Zahlstelle: Rheine: Rheiner Bankverein. Oberschlesische Akt.-Ges. für Fabrikation von Lignose, Schiesswollfabrik für Armee und Marine in Kruppamühle mit Zweigniederlassung in Kriewald, 0. Schl. Gegründet: 3./9. 1873. Zweck: Herstellung u. Verwertung von Schiess-u. Sprengmaterial, sowie der zur Fabrikation erforderl. oder in den Rückständen vorhandenen Stoffen u. Chemikalien (Lignose, Schiess- wolle, Dynamit, Sprengpulver, Glycerin, Salpetersäure). Fabriken in Kruppamühle u. Kriewald. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 650 000. Die a. o G.-V. v. 29./1. 1910 beschloss zur Begleichung von Schulden, Neuanlagen etc. die Erhöhung um M. 350 000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1910, hiervon begeben M. 312 000 zu 200 % u. M. 38000 zu 250 %. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. I (ist erfüllt), 10 % z. R.-F. II bis 50 % des A.-K. (gleich- falls erfüllt), 4 % Div., vom Übrigen 5 % Tant. an A. -R., Rest Super-Div. Bilanz am 31. Dez. 1911: Aktiva: Grundstücke 120 000, Gebäude 621 000, Masch. 213 900, Utensil. 1000, Fuhrwesen 2000, Neuanlage 630 000, Kassa 3158, Effekten 42 721, Debit. 481 963, Material. u. Produkte 584 046. – Paseivs A. E. 1 000 000, R.-F. I 410 723, do. II 552 840, Selbstversich. 35 000, Bankkto 116 824, Kredit. 363 680, Div. 200 000, do. unerhob. 750, Vortrag 19 971. Sa. M. 2 699 790. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Reparat. 204 523, Provis. 3456, Zs. 3941, Gen.-Unk. 130 593, Abschreib. 227 317, Reingewinn 237 488. – Kredit: Vortrag 22 322, Fabrikat.- Überschuss 784 997. Sa. M. 807 320. Dividenden 1888–1911: 26, 124, 0, 120, 53, 59, 58, 46, 33, 20, 26, 30, 25, 20, 35, 28, 45, 80, 60, 25, 12, 8, 5, 20 %, Direktion: Baron Otto von Schroetter, Freih. EHaas von Schleinitz. Zahlstellen: Berlin: Dresdner Bank u. deren Filialen; Breslau: Schles. Bankverein, sowie dessen Filialen; Beuthen: Oberschles. Bank. Deutsche Zündholzfabriken Akt.-Ges. in Lauenburg i. Pomm. mit Zweigniederlassungen in Berlin, Vordamm bei Driesen u. Rheinau (Bad.). Zentrale in Berlin C. 2, Klosterstr. 99. Gegründet: 25./11. 1899 mit Wirkung ab 1./11. 1899; eingetr. 16./1. 1900. Gründung s. Jahrg. 1900/1901. Zweck: Errichtung, Betrieb, Erwerb und Veräusserung von Anlagen aller Art auf dem Gebiete der Zündholzindustrie. Bie Ges. betreibt jetzt noch die Juni 1900 mit Wirkung ab 1./5. 1900 seit Jahrzehnten zu Vordamm bei Driesen bestehende Zündholzfabrik von T: atarsky & Sohn. Kaufpreis M. 200 000 wurde unter Übernahme von M. 43 000 Hypoth. durch Neu- ausgabe von M. 135 000 Aktien und Barzahlung des Restes getilgt. Die G.-V. v. 14./10. 1903 beschloss Verkauf der bis dahin betriebenen Zündholzfabrik in Lauenburg a. E. an den bis- herigen Dir. Ad. Schönfeld nach dem Stande per 31./10. 1902 für M. 259 447. Der Käufer äbernahm die auf der Zweigniederlass. eingetr. M. 51 500 Hypoth., händigte der Ges. M. 135 000 Aktien aus, die zu pari angerechnet wurden, u. zahlte den Rest des Kaufpreises bar. Ferner wurde beschlossen, die überlieferten 135 Aktien zu vernichten und das bisher M. 1 135 000 be- tragende A.-K. um M. 135 000 herabzusetzen. Die Ges. besitzt das ganze St.-Kap. von M. 20 000 der Hannov.-Zündholz-Comp. G. m. b. H. (näheres siehe Jahrg. 1908/09). 1905 ist die Deutsche Zündholzfabrik Diamant in Rheinau in Besitz der Lauenburger Ges. über- gegangen (s. unter Kapital). Das Geschäftsj. 1909/1910 schloss infolge der durch das Zünd- warensteuergesetz geschaffenen schwierigen Lage des Marktes nach M. 89 774 Abschreib. mit einem Verlust von M. 44 496 ab, der aus den Reserven gedeckt wurde. 1910/11 resul. tierte aus gleichem Grunde ein Verlust von M. 49 062. Infolge der Zwangskontingentierung beträgt die Einschränkung der Produktion bis 30./9. 1912 62½ % der vollen Leistungs- fähigkeit. Erweiterung der Anlagen, maschin. Ergänzungen u. Anschaff. bei sämtl. Etab- lissements erforderten 1906/07 bis 1910/11 zus. M. 157 796, 58 476, 31 252, 40 330, 256 622, besonders für Lauenburg. Kapital: M. 1 900 000 in 1900 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, voll eingezahlt seit 1./5. 1900, erhöht Eweckes Ankauf der Zündholzfabrik Tatarsky lt. G.-V. v. 30./6. 1900 um 3 135 000 in 135 ab 1./5. 1900 div.-ber. Aktien. Über Herabsetzung des A.-K. auf M. 1 000 000 lt. G.-V. v. 14./10. 1903 s. oben. Zwecks Ankauf der Deutschen Zündholzfabrik Diamant in Rheinau beschloss die G.-V. v. 15./12. 1904 das A.-K. wieder auf M. 1 600 000 zu erhöhen in 600 Aktien zu pari. Nochmals erhöht zwecks Stärkung der Betriebsmittel lt. G.-V. v. 15.9. 1905 um M. 300 000 (auf M. 1 900 000) in 300 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./10. 1905, begeben zu pari plus unter Ausschluss des Bezugsrechtes der Aktionäre 101*