Linoleum- und Wachstuch-Fabriken. 165/ Dividende: Die erste Bilanz wird per 31./12. 1912 gezogen. Coup.-Verj.: 4 J. (K.). Direktion: Paul Blaubach. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Ernst Mendelssohn-Bartholdy, Berlin; Stellv. Major z. D. Fritz Stahl, München; Kaufm. Adolf Rosemann, Brandenburg a. H. Poppe & Wirth Akt.-Ges. in Berlin, C. 19, Gertraudtenstrasse 23. Zweigniederlass. in Köln a. Rh. Gegründet: 22./3. 1910 mit Wirkung ab 1./1. 1910; eingetr. 28./4. 1910. Gründer: Kom- manditges. Poppe & Wirth, vertreten durch Geh. Komm.-Rat Herm. Aug. Carl Wirth zu Berlin als persönlich haftenden Gesellschafter u. den Dr. Oscar Poppe zu Zippendorf als Kommanditisten; der genannte Geh. Komm.-Rat Wirth u. der genannte Dr. Poppe je persönlich, Kaufm. Carl Friedr. Helbig, Schöneberg; Kaufm. Bernh. Reichert, Berlin; Kaufm. Paul Joppig, Treptow. Von dem A.-K. (M. 2 400 000) übernahm die Kom- manditges. Poppe & Wirth M. 1 820 000, Geh. Komm.-Rat Herm. Wirth M. 300 000, Dr. Oscar Poppe M. 277 000 u. die drei Direktoren der neuen A.-G. je M. 1000 Aktien. Die Kommandit- ges. Poppe & Wirth brachte in die A.-G. ein ihr ganzes Unternehmen mit allen Aktiven — das sind M. 2 536 210 – u. einen Teil der Passiven, nämlich mit M. 716 210. Geh. Komm.- Rat Herm. Wirth brachte drei Grundstücke in Berlin, Gertraudtenstr. 23, Petristr. 4 u. 5 im Werte von M. 1 500 000 ein, deren erste Hypoth. in Höhe von M. 850 000 die A.-G. übernahm, die ihm persönlich noch eine zweite Hypoth. in Höhe von M. 350 000 eintrug, so dass der Wert der Einbring. durch die übernommenen M. 300 000 Aktien beglichen ist. Ferner über- nahm die A.-G. noch das in Köln, Breitestr. 100 gelegene Grundstück zum Preise von M. 460 000 unter Übernahme einer Hypoth. von M. 180 000. In der per 31./12. 1909 aufge- nommenen Bilanz figurieren Aussenstände des Berliner Geschäfts mit M. 1 103 027, die der Kölner Filiale mit M. 278 863. Die Berliner Warenvorräte standen mit M. 769 969, die Kölner mit M. 195 542 zu Buch. Die Nettogewinne der Firma Poppe & Wirth, die seit dem Jahre 1868 bestand, betrugen einschl. der Kapitalzinsen 1906–1909 M. 274 013, 358 248, 178 157, 203 686. Zweck: Handel mit Waren aller Art, namentlich mit Ledertuch, Wachstuch, Linoleum, Teppichen u. ähnlichen Artikeln, Fabrikation solcher Waren, Übernahme und Fortführung des unter der Firma Poppe & Wirth zu Berlin betriebenen Unternehmens sowie der Zweig- niederlassung in Köln. In den Geschäftshäusern in Berlin und Köln wurden 1910 umfang- reiche Umbauten vorgenommen (Kosten M. 121 054); dieselben werden Mitte 1911 vollendet sein. Durch diese Umbauten ist eine wesentliche Werterhöhung der Gebäude geschaffen worden. Zur Arrondierung des Berliner Grundbesitzes 1910 Ankauf der an der Front der Petristrasse liegenden Grundstücke Nr. 3, ferner Nr. 6, 7, 8 u. 9 zu verhältnismässig günstigen Preisen. Dieselben verzinsen vorläufig das darin festgelegte Kapital und dienen bei einem eventuell vorzunehmenden Neubau auf dem Hinterland als wertvolles Areal. An Masch. besitzt die Ges. für die Wachstuch-Druckerei eine mech. Druck-Anlage, Drucktische mit Schraubenpressen, Lackiermasch., Farbenreibe- u. Mischmasch., Prägepresse, Stoffzuschneide-, Spindbordenschneide- u. Auszackmasch., Wickel- u. Stanzmasch.. meist mit elektr. Antrieb. Umsätze 1908–1910: M. 4 512 000, 4 733 000, 4 953 000, hiervon entfallen für 1910 ca. M. 650 000 auf eigene Herrichtung, ca. M. 2 000 000 auf den Handel in Linoleum, der Rest auf andere Artikel. Beschäftigt werden ca. 300 Personen. Kapital: M. 2 400 000 in 2400 Aktien à M. 1000. Hypotheken: M. 1 337 000 zu 4–5 % auf Berliner Grundstücke; M. 300 000 zu 4 % auf das Kölner Grundstück. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Akt. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., etwaige Sonderrückl., Rest zur Div.-Zahl., zu Tant. etc. Die Mitgl. des A.-R. erhalten einen festen Betrag von je M. 1000 jährlich u. ausserdem einen Anteil von 5 % des Reingewinns, der nach Vornahme sämtl. Abschreib. u. Rückl. u. nach Abzug von 4 % Div. für die Aktionäre verbleibt. Bilanz am 31. Dez. 1911: Aktiva: Grundstücke Berlin 1 292 295, do. Köln 364 800, Ge- bäude Berlin 618 563, do. Köln 276 217, Masch., Utensil. u. Druckformen 82 983, Kasse, Wechsel, Effekten 143 508, Debit. 1 370 927, Waren 1 663 710, vorausbez. Versich. 6027. — Passiva: A.-K. 2 400 000, Hypoth. Berlin 1 337 000, do. Köln 300 000, R.-F. 31 000 (Rückl. 11 000), Talonsteuer 4800 (Rückl. 2400), Gebäude-Ern.-F. 30 000, Delkr.-Res. 60 000, Kredit. 1 407 651, Unk.-Vortragskto 9095, Div. 192 000, Tant. an Vorst. 14 533, do. an A.-R. 8277, Vortrag 24 676. Sa. M. 5 819 034. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. u. Zs. 751 258, Steuern 38 592, Gebäude-Ern.-F. 15 000, Abschreib. 15 663, Delkr.-Res. 60 000, Reingewinn 252 887. – Kredit: Vortrag 45 711, Delkr.-Res. 44 007, Miete 25 456, Bruttogewinn 1 018 225. Sa. M. 1 133 401. Kurs Ende 1911: 129.50 %. Aufgelegt M. 1 000 000 am 24./5. 1911 zu 125 %. Einführ. der sämtl. M. 2 400 000 Aktien an der Berliner Börse erfolgte am 31./5. 1911 zum ersten Kurse von 133 %. Dividenden 1910–1911: 8, 8 %. Direktion: C. F. Helbig, B. Reichert, Paul Joppig. Aufsichtsrat: (Höchstens 5) Vors. Dr. Oscar Poppe, Schlachtensee; Stellv. Bankier Fritz Andreae, Berlin; Major a. D. Wilh. Fordan, Wilmersdorf. Prokuristen: Otto Dissmann, Clemens Kaufmann, Aug. Hackenbruch, Köln; Otto Krause, Rud. Jenner, Wilh. Längrich, Herm. Belgard, Berlin. Zahlstellen: Berlin: Ges.-Kasse, Hardy & Co. G. m. b. H.