Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. 1701 Hennessen & Jansen, Akt.-Ges. in M.-Gladbach. Gegründet: 27./2. 1909 mit Wirkung ab 1./1. 1909; eingetr. 1./4. 1909. Gründer: Gisbert Hennessen, Josef Jansen, Arthur Lamberts, Komm.-Rat Franz Müller, M.-Gladbach; Bank-Dir. Edmund Linxweiler. Zweck: Erwerb u. Weiterbetrieb der der Firma Hennessen & Jansen, offene Handels- Sesellschaft, gehörigen Buntpapierfabrik u. der Erwerb u. die Veräusserung von Grund- stücken zu den Zwecken der Ges. Umsatz 1910 u. 1911: M. 1 991 048, 1 952 840. Kapital: M. 1 003 000 in 1003 Aktien à M. 1000, übernommen von den Gründern zu pari. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1911: Aktiva: Grundstücke 100 000, Baukto 487 583, Masch. 447 294, Riemen 12 911, Lichtanlage 11 416, Patent 9000, Fuhrpark 7535, Mobilar 658, Waren 269 087, Debit. 463 308, Wechsel 2298, Kassa 705. – Passiva: A.-K. 1 003 000, Kredit. 607 919, R.-F. 15 541 (Rückl. 5874), Talonsteuer-R.-F. 2006 (Rückl. 1003), Div. 100 300, Vortrag 13 312. Sa. M. 1 811 800. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 1 770 242, Bruttoüberschuss 190 211. – Kredit: Vortrag 7612, Waren 1 952 840. Sa. M. 1 960 453. Dividenden 1909–1911: 6½, 10, 10 0% Direktion: Josef Jansen. Prokuristen: Johs. Janssen, Wilh. Kohnes. Aufsichtsrat: Vors. Fabrikbes. Arthur Lamberts, Stellv. Komm.-Rat Franz Müller, M.-Gladbach; Bank-Dir. Ed. Linxweiler, Viersen. Zahlstellen: M.-Gladbach: Ges.-Kasse; Viersen: Rhein.-Westfäl. Disconto-Ges. Varziner Papier-Fabrik zu Hammermühle-Varzin, Gegründet: 21./2. 1890; eingetr. 8./4. 1890. Zweck: Fortbetrieb des vom Komm.-Rat Mor. Behrend in Varzin zu Hammermühle, Fuchs- mühle und Campmühle betriebenen Fabrikgeschäftes für Papier und verwandte Waren. Bei der Gründung der Akt.-Ges. brachte Komm.-Rat Mor. Behrend das ihm gehörige, zu Hammer- mühle, Fuchsmühle u. Campmühle bei Varzin betriebene Papierfabrikationsgeschäft nebst den sämtl. ihm gehör. Masch., Utensil. u. Vorräten, den Aktivis u. Passivis als Einlage in Anrechnung auf das A.-K. für den Wert von M. 970 000 in die Ges. ein. Die restlichen M. 30 000 sind von den Gründern bar eingezahlt worden. Ferner trat die Ges. an Stelle des Komm.-Rats Behrend in den von ihm mit dem Fürsten von Bismarck geschlossenen Pachtvertrag v. 12./10. 1889 ein, welcher nebst verschiedenen Nachträgen bis 31./12. 1940 läuft. Die jährl. Pachtsumme ist mit insges. M. 88 779 stipuliert. Danach gewährt die Ver- pächterin, die Fideikommissherrschaft Varzin, der Pächterin, der Akt.-Ges. Varziner Papier- fabrik, das Recht, die drei Wassermühlen u. zwar Hammermühle, Campmühle u. Fuchs- mühle zu benutzen u. darin die Holzschleiferei, Papier- u. Pappenfabrikat. zu betreiben. Die drei an der Wipper gelegenen Wassermühlen haben eine Wasserkraft von zus. je nach dem Wasserstande 600–1200 PS., u. gehören dazu die nach dem Vertrage von der Ver- bächterin auf ihre Kosten hergestellten Neuanlagen, Turbinen, Haupttransmissionen und die auf den Grundstücken errichteten Fabrikgebäude u. Beamtenwohnhäuser Ausserdem sind noch daselbst errichtete Arbeiterwohnhäuser nebst Ackerland mitvermietet. Sollte im Laufe der Pachtjahre bis 31./12. 1940 die vorerwähnte Industrie für die Pächterin, nicht mehr rentabel sein, so ist dieselbe berechtigt, die gepachtete Anlage auch zum Betriebe eines anderen Industriezweiges zu benutzen. Bei Ablauf der Pachtzeit sind die seitens des Pächters errichteten Gebäude nach Wahl des Verpächters zum Taxwerte zu überlassen oder der urspr. Zustand auf Kosten des Pächters wiederherzustellen. Die Papierfabrik Hammermühle arbeitete bis 1907 mit 2 Papiermasch. von zus. 3¼ m Papierbreite. Diese wurden nach Erweiter. der Fabrik durch 2 Papiermasch. neuesten Systems von je 2.60 m Arbeitsbreite nebst den dazu gehörigen modernen Hilfsmasch. ersetzt. Ausserdem besitzt Hammermühle eine für die Papierprod. ausreichende Sulfitcellulose-Fabrik. Diese ist für eine Tagesprod. von ca. 45 000 kg eingerichtet, sie besitzt 3 stehende und 4 rotierende Kocher, ferner 5 mechan. Schwefelkiesöfen mit dazu gehör. Apparaten u. Absorptionsanlagen. Die Fabrik ist durch eine der Ges. gehörige Gleisanlage von ca. 1 km Länge an die Staats- bahn angeschlossen. Die Fabrik Campmühle besitzt eine Papiermasch. von 1.60 m Arbeits- breite mit zugehör. Vorbereitungsmasch., Kalandern, Schleifmasch. etc., sowie eine Holz- schleiferei mit 4 grossen Holzschleifapparaten, zugehör. Hilfs- u. Entwässerungsmaschinen. Die Fabrik Fuchsmühle ist eine Holzschleiferei mit 10 Schleifapparaten u. zugehörigen Sortier- u. Entwässerungsmaschinen. Ausserdem besitzt die Ges. 31 Beamten- u. Arbeiter- Wohnhäuser; im Betriebe sind zurzeit ca. 30 Beamte u. ca. 800 Arb. beschäftigt. Betriebs- erweiter. u. Verbesser. in Hammermühle erforderten 1910 noch M. 687 773. In Campmühle fand 1910/11 der Umbau der Turbinenanlage nebst Holzschleiferei statt. Kosten der Neu- anlagen u. Anschaff. 1911 zus. ca. M. 360 000. Die Rückgänge der Div. in den Jahren 1908 u. 1909 sind im wesentlichen auf grössere Betriebsstörungen zurückzuführen, welche durch die um- fangreichen Neubauten, sowie durch einen besonders niedrigen Stand der Verkaufspreise ver- anlasst wurden, ohne dass die Preise der Rohstoffe entsprechend zurückgingen. Produktion: 1905 1906 1907 1908 1909 1910 1911 Papier-Absatz kg 6 210 987 6 173 770 6 893 297 8 715 006 9 838 084 11 800 771 12 934 834 Fakturierung M. 2 208 201 2 235 154 2 541 218 3 142 355 3 499 812 4 166 448 4539 420