1716 Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., bis 4 % Div., vom Übrigen nach Vornahme aller Abschreib. u. Rücklagen vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 10 % Tant. an A.-R. (der A.-R. mind. M. 300 pro Mitgl.), Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1911: Aktiva: Grundstücke, Gebäude, Wasserkraft, Fabrikeinricht. 1 253 351, Kassa u. Wechsel 3140, Material. u. Vorräte 255 782, Debit. 187 483. – Passiva: A.-K. 600 000, Oblig. u. Hypoth. 165 000, R.-F. 32 888 (Rückl. 3560), Kredit. 732 219, Abschreib. 101 010, Tant. 3988, Div. 60 000, Vortrag 4649. Sa. M. 1 699 757. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 53 216, Zs., Versich., Steuern, Prov. u. Kranken- kasse 59 069, Gewinn 173 209. – Kredit: Vortrag 4748, Gewinn an Waren u. Material. 280 747. Sa. M. 285 495. Dividenden: 1889–1891:6, 0, 0 (in diesen beiden Jahren war die Fabrik infolge Brandunfall ausser Betrieb); 1892–1911: 0, 0, 5, 0, 2, 5, 6, 5, 5, 5, 63 3, 5 5, 2, 5 7 10, 10 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.). Direktion: Herm. Clemm. Prokurist: Franz Hock. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Geh. Komm.-Rat Dr. Ad. Clemm, Mannheim; Dir. Dr. Hans Clemm, Waldhof; Dir. Otto Clemm, Mannheim. Zellstofffabrik Ragnit Akt.-Ges. in Ragnit. Gegründet: 29./6. 1909; eingetr. 23./7. 1909. Gründer: Mühlenbes. Henricus van Setten, Bürgermeister Bruno Griess, Apotheker Peter van Setten, Schneidemühlenbes. Stefan Stark, Ragnit; Louis Ehrenwerth, Tilsit. Zweck: Gründung, Errichtung u. Betrieb einer Zellstofffabrik in Ragnit, welche die Herstell. von ungebleichtem u. gebleichtem Zellstoff in roher u. veredelter Form zum Gegen- stande hat; Betrieb von Geschäften der Holzindustrie u. Beteilig. an gewerbl. Unternehm., die mit den vorbezeichneten Zwecken in Beziehung stehen. Der Bau der Zellstoff-Fabrik wurde Mitte 1911 vollendet u. der Betrieb aufgenommen. Der Bau der Papierabteil. kommt 1912 in Betrieb. Die Ges. wird den aus russischen Hölzern selbst hergestellten, gebleichten Zellstoff unmittelbar in Elfenbeinkarton (feine geklebte Kartonpapiere) überführen, u. hier- durch eine erhebl. Verbilligung dieses Artikels erzielen. Hinzu kommt die sehr geeignete Lage am schiffbaren Memelstrom, niedrige Löhne u. reines Fabrikationswasser in beliebiger Menge. Die Anlage wird mit den modernsten u. leistungsfähigsten Masch. ausgestattet. Die vorläufige Leistungsfähigkeit der Anlage beträgt 20 000 kg pro Tag u. kann mit verhältnis- mässig geringem Kapitalaufwand späterhin nach Bedarf vergrössert werden. Kapital: M. 2 500 000 in 2500 Aktien a M. 1000. Urspr. M. 30 000. Das A.-K. sollte lt. G.-V. v. 18./5. 1910 um M. 1 970 000 erhöht werden; es wurden M. 1 521 000 zu 106 % ge- zeichnet. Die G.-V. v. 17./5. 1911 beschloss dann weitere Erhöh. um M. 449 000 in 449 Aktien, angeboten den alten Aktionären im Mai-Juni 1911 zu 106 %, anderweitig zu 110 %, die in- zwischen gezeichnet sind. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 20./1. 1912 um M. 500 000 (auf M. 2 500 000) in 500 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1912, begeben an ein Konsort. zu 104.50 %, angeboten den alten Aktionären zu 110 %. Hypotheken: M. 1 259 920. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis ult. April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1911: Aktiva: Grundstücke 281 704, Masch. 1 540 176, Patente 30 000, Baukto 1 606 146, Mobil., Utensil. u. Feldbahn 44 920, Vorräte 467 475, Anteil beim Verein zur Schaffung von Kleinwohn. zu Ragnit 20 000, Debit. 85 339, Kassa 4193, Verlust 44 574. – Passiva: A.-K. 2 000 000, Hypoth. 1 259 920, Grundschuld 320 000, Bank u. Akzepte 96 015, Kredit. 448 595. Sa. M. 4 124 530. Gowinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 39 719, Hypoth.-Zs. 1273, Gründungs- kosten 4291. – Kredit: Grundstücksertrag 709, Verlust 44 574. Sa, M. 45 284. Dividenden 1909–1911: 0, 0, 0 % (Baujahre). Direktion: Dir. Adolf Holst, Bruno Stolle. Prokuristen: H. Ries, Max Labinsky. Aufsichtsrat: Vors. Mühlenbes. Henricus van Setten, Stellv. I Dr. Max Müller, Finken- walde; Stellv. II Schneidemühlenbes. Stefan Stark, Bürgermeister Griess, Ziegeleibes. P. van Setten, Ragnit; Justizrat Cohn, Stadtrat Riemann, Tilsit; Dr. Hans Hofmann, Berlin; Ritter- gutsbes. Gottschalk, Sauerwalde. Zahlstellen: Ragnit: Ges.-Kasse; Berlin: Deutsche Palästina-Bank; Tilsit: Vorschussverein. Papierfabrik Sebnitz, Akt.-Ges. in Sebnitz i S. Gegründet: 13./6. 1904; eingetr. 20./6. 1904. Gründer s. Jahrg. 1907/08. Statutänd. 23./3. 1910. Die Ges. hat das gesamte Fabrikanwesen der Papierfabrik zu Sebnitz aus der Kon- kursmasse derselben für M. 890 900 erworben, nachdem eine dahingehende Vereinbarung von den Obligationären der in Konkurs gerat. alten Sebnitzer Papierfabrik A.-G. bereits in der gerichtlichen Vers. v. 3./6. 1904 einstimmig beschlossen war. Von dem Kaufpreis wurden M. 29 000 durch Aufrechnung beglichen, der Rest von M. 861 900 durch Übernahme des Restes der Oblig.-Schuld in dieser Höhe der alten Sebnitzer Papierfabrik. Zweck: Herstellung, Anschaffung, Bearbeitung und Verwertung aller in die Papier- u. Papierbearbeitungsindustrie einschlagenden Stoffe und Erzeugnisse. Der Betrieb wurde erst 1./7. 1904 aufgenommen. Hergestellt werden hauptsächlich feine Druck- u. Schreibpapiere