Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. 1719

decken den ganzen Holzstoffbedarf der Papierfabr. (Produkt. ohne diejenige der neuen Dampf-
schleiferei Fockendorf 1904–1911: 1 680 785, 1 968 837, 1 987 071, 1 785 333, 2 047 400, 1 748 623,
2 013 959, 1 319 243 kg). Die Papierfabrik selbst mit 4 Papiermasch. (1200 PS. Dampfkraft
u. 25 PS. Wasserkraft) u. einer Tagesproduktion von ca. 50 000 kg Papier absorbiert einen
grossen Teil der eig. Zelluloseproduktion (Papier-Produktion 1904–191117 10 053 621, 10 586 306,
11 206 489, 11 010 744, 11 012 995, 11 817 006, 13 092 912, 12 961 669 kg Papier). Die 1907/08
in Fockendorf erbaute Dampfschleiferei kann jährl. ca. 5 000 000 kg lufttrockenen Holzschliff
erzeugen (1908–1911: 3 384 962, 3 970 622, 3 685 173, 3572 593 Kg). Die frühere A.-G. Fockendorfer
Papierfabrik vorm. Drache & Co. löste sich auf, ihre Aktionäre übernahmen die Feinpapier-
fabrik in Elberfeld u. erhielten für je 4 Fockendorfer Aktien 2 Elberfelder Aktien u. eine
der jungen Aktien der Simonius'schen Ges. Die Papier- u. Zellulosefabriken erfuhren 1904
mehrfach Erweiterungen bezw. Rekonstruktionen, u. a. wurde eine Arb.-Kolonie erbaut;
der Aufwand für die Fockendorfer Etabliss. nebst Pahna, Fischersdorf u. Freyburg a. U.
1899–1910 berechnete sich auf zus. M. 2 495 751, davon 1907 u. 1908 ca. M. 600 000, speziell
für den Bau einer neuen Dampfschleiferei in Fockendorf, ausserdem wurden 1909–1911
M. 87 487, 94 000, 86 029 für Reparat. verausgabt. Übernahmewert der Fockendorfer
Anlagen Mitte 1899 M. 2 630 489, Zugänge 1899–1911 M. 2 720 888, somit Selbstkosten bis
Ende 1911 M. 5 351 377, davon amortisiert M. 2 473 559, somit Buchwert Ende 1911 M. 2 875 817.
Beteiligt ist die Simonius-Ges. bei der Papierfabrik Unterkochen, G. m. b. H.

Kapital: M. 3 000 000 in 3000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 200 000, erhöht lt. G.-V. v.
3./12. 1898 zwecks Abstossung von Kredit. um M. 800 000 in 800, ab 1./1. 1899 div.-ber. Aktien,
angeboten den Aktionären zu 122 %. Weitere Erhöhung lt. G.-V. v. 16./12. 1899 um M. 500 000
in 500 Aktien (div.-ber. ab 1./1. 1900) behufs Erwerbung der Fockendorfer Papierfabrik (s. o.).
Nochmalige Erhöhung lt. G.-V. v. 21./5. 1901 um M. 500 000 (auf M. 3 000 000) in 500 Aktien
mit Div.-Recht ab 1./7. 1901, übernommen von der Bank von Elsass u. Lothr. und von dieser
angeboten den Aktionären 5: 1 vom 10.–25./6. 1901 zu 140 % abzügl. 4 % Zs. bis 1./7. 1901.
Agio der letzten Emission mit M. 168 860 in den R.-F.

Hypothekar-Anleihe: M. 800 000 in 4 % Oblig. v. 1896. Noch in Umlauf Ende 1911 M. 300 000;
dieser Rest gekündigt am 26./2. 1911 zum 1./6. 1911, dagegen wurde 1911 eine neue 4½ %
Oblig.-Anleihe im Betrage von M. 1 200 000 auf die Abtell. Zellulose aufgenommen. Dieselbe
ist nach 20 Jahren zu pari rückzahlb., doch kann die Abzahl. schon nach 10 J. in Raten
von mind. M. 100 000 abgezahlt werden. Sicherheit: I. Hypoth. auf sämtl. Fabriken in Wangen
u. Kelheim.

Hypothekar-Anleihe Fockendorf: M. 1 000 000 in 4 % Teilschuldverschreib. von 1896, rück-
zahlbar zu 105 %, Stücke, auf Namen von Carl Neuburger in Berlin u. durch Indossament
übertragbar, Lit. A Nr. 1–600 à M. 1000, Lit. B Nr. 601–1400 à M. 500. Zs. 2/1.U. 1/7 Tils.
ab 1900 durch jährl. Ausl. von 2 % u. ersparten Zs. im Sept. auf 31./12.; verstärkte Tilg.
vorbehalten. Die Anleihe ist durch erststellige Kaut.-Hypoth. in Höhe von M. 1 400 000 auf
den 1899 übernommenen Fabrikanlagen in Fockendorf u. Fischersdorf zu gunsten oben
genannten Berl. Bankhauses als Pfandhalter sichergestellt jetzt Revision Treuhand-A.-G. in
Berlin; Buchwert der verpfänd. Objekte samt Zubehör Ende 1903 M. 2 192 084. Zahlst.:
Ges.-Kasse; Berlin: Disconto-Ges. Verj. der Coup. 4 J. (K.), der Stücke 10 J. (F.) Der Über-
gang der Verpflicht. hinsichtlich der urspr. von der A.-G. Fockendorfer Papierfabrik vorm.
Drache & Co. ausgestellten Oblig. auf die Simonius'sche Ges, ist auf den Stücken durch
Stempelaufdruck kenntlich gemacht. Noch in Umlauf Ende 1911 M. 699 000. Kurs in
Berlin Ende 1904–1911: 101.75, 102, 101, –, 96, 98.10, 97.25, 93.50 %. Zugel. Juni 1904;
erster Kurs 3./8. 1904: 101.50 %.

Hypotheken: M. 30 000 auf Holzschleiferei Freyburg a. U., verzinsl. zu 4 %; seit 1./1. 1908
kündbar. —– M. 76 750 auf Arb.-Kolonie Kelheim a. D., verzinsl. zu 3 %, viertelj. kündbar;
1909/1910 M. 36 850 hinzugekommen.

Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1. St.
Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (ist erfüllt), etwaige Sonderrückl., bis 4 % Div., vom verbleibt
Überschuss 10 % Tant. an A.-R., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, Rest zur Verf. d. G.-V.

Bilänz am 31. Dez. 1911: Aktiva: Wasserkraft u. Grundstücke 704 986, Gebäude 2 116 465,
Masch. etc. 2 429 469, Gleise u. Seilbahn 67 249, Fuhrwerk 24 086, Effekten 45 077, Wechsel
70 035, Kassa 21 721, Em.-Kto Cellulose-Oblig. 30 000, Rohstoffe u. Material. 2 116 697, fert.
u. halbf. Fabrikate 380 237, Debit. 1 296 101. – Passiva: A.-K. 3 000 000, Oblig. Cellulose-
Abteil. 1 200 000, Papierabteil. 699 000, Hypoth. 143 600, R.-F. 385 037, Disp.-F. 155 200, Delkr.-
Kto 30 000, Aquivalentengebühren-Res. 10 000, Talonsteuer-Res. 10 000, Unterst.-F. 77 137,
Kaut. 81 810, Depos. 1 374 757, Kredit. 1 792 226, Oblig.-Amort.-F. 36 000, do. Zs.-Kto. 35 211,
Tant. 30 268, Div. 180 000, do. alte 670, Taglohn u. Versich. 31 852, Vortrag 29 357. Sa. M. 9 302 129.

Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Rohstoffe u. Material. 5 222 631, Zs. u. Arb.-Versich.
232 965, Löhne u. Saläre 887 563, Reparat. 171 417, Amort. 284 000, Gewinn 250 667. Sa.
M. 7 049 246. – Kredit: Fabrikat.-Kto M. 7 049 246.

Kurs Ende 1899–1911: 177, 171.50, 163.50, 135, 124, 153, 156, 165, 142, 138.25, 138, 127, 109 %.
Eingef. 8./7. 1899 durch Carl Neuburger, Berlin; erster Kurs 12./7. 1899: 155 %. Zulass. der
Nrn. 2001–3000 im Juli 1904. Notiert in Berlin.

Dividenden 1894–1911: 10, 6, 5, 9, 12, 12, 10, 6, 4, 6, 6, 9, 9, 9, 7, 6, 6, 6 %. Coup.
Verj.: 4 J. (K.)

Direktion: Alfr. Pettermand, Wangen; Fritz Pettermand, Kelheim; Max Seller, Fockendorf.