Getreide-Mühlen, Brot-Fabriken etc. 1887 Getreide-Mühlen, Brot-Fabriken elc. Kunstmühle Aichach in Aichach bei Augsburg. Gegründet: 1./8. 1882. Zweck: Betrieb der Getreidekunstmühlen in Aichach u. Oberbernbach, auch Okonomie- betrieb. Der Betrieb der Mühle zu Oberbernbach wurde 1905 mit dem der Aichacher Mühle vereinigt und die Wasserkraft von Oberbernbach nach Aichach auf elektrischem Wege über- tragen. Gleichzeitig wurde die Mühle in Aichach mit neuen techn. Einricht. versehen. Kostenaufwand ca. M. 116 160; 1910 Umbau der Mühle mit M. 48 263 Kosten. Die Ges. be- sitzt 250 Tagwerk Acker, Wiesen und Wald und 150 PS. Wasserkraft in Aichach u. Ober- bernbach, sowie 55 PS. Dampfkraft als Reserve. Vermahlen 1903–1911: 76 148, 76 262, 68 764, 70 560, 73 639, 63 740, 65 382, 73 594, 58 862 Zentner Weizen u. Kerne, 51 058, 45 900, 53 214, 66 333, 61 979, 64 386, 77 543, 78 458, 58 093 Zentner Roggen. Kapital: M. 500 000 in 600 Aktien (Nr. 1–600) à M. 500 u. 200 Aktien (Nr. 601–800) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 250 000 in 500 Aktien à M. 500, erhöht 1884 um M. 50 000 u. lt. G.-V. v. 16./4. 1894 um M. 200 000 (auf M. 500 000) in 200 ab 1./10. 1894 div.-ber. Aktien à M. 1000, angeboten den Aktionären 3:1 zu pari plus 3 % Spesen. Hypotheken: M. 318 777, davon M. 240 000 verzinslich zu 4½ % im J. 1910 aufgenommen. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie à M. 500 = 1 St., 1 Aktie à M. 1000 = 2 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 4 % Div., vom verbleib. Betrage 15 % Tant. an A.-R. (mind. zus. M. 3000), vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1911: Aktiva: Gebäude 247 270, Liegenschaften 133 215, Masch. u. Einricht. 172 546, Mobil. u. Fahrnisse 4197, Debit. 351 232, Kassa 3892, Wechsel 2299, Mühlen 1936, vorausbez. Versich. 1719, ÖOkonomie 37 630, Fuhrwesen 14 707, Säcke 5347, Getreide u. Waren 168 803. – Passiva: A.-K. 500 000, Hypoth. 318 777, Kredit. 193 124, Bankkredit 29 424, R.-F. 27 610, Spez.-R.-F. 34 500 (Rückl. 2000), Delkr.-Kto 10 000, Talonsteuer-Res. 2000, (Rückl. 1000), unerhob. Div. 745, Reingewinn 31 617 (davon Div. 10 000, Tant. 4000, Grat. 1650, Vortrag 12 967). Sa. M. 1 144 798. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Zs. 20 782, unbeibringliche Aussenstände 1343, Amort.-F. 10 438, R.-F. 908, Reingewinn 31 617. – Kredit: Vortrag 14 352, Mühlen 42 080, Ökonomie 8657. Sa. M. 65 091. Dividenden 1886–1911: 0, 3, 5, 6, 7, 8, 6, 6, 5, 5, 4, 2, 2, 2, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 4, 3, 5, 2, 2 %. Coup.-Verj.: 5 J. (F.) Direktion: C. Goetz. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Privatier Anton Franck, München; Stellv. Rentier Ernst Kohn, Nürnberg; Geh. Komm.-Rat Fr. Mildner, München; A. Werlberger, Aichach; G. Nusselt, Stein b. Nürnberg. Zahlstelle: München: Bayer. Vereinsbank. H. W. Lange & Co. Akt.-Ges., in Altona, Gr. Elbstrasse 25/37. Gegründet: 24. bezw. 27./4. 1907 mit Wirkung ab 1./1. 1907; eingetr. 14./6. 1907. Gründer siehe Jahrg. 1910/11. Ferd. Lange u. Herm. Lange brachten als Einlage ihr als offene Handelsgesellschaft unter der Firma H. W. Lange & Co. in Alto na betriebenes Fabrikunter- nehmen einer Getreidemühle u. Handelsgeschäft in Mühlenprodukten mit sämtlichen Aktiven u. Passiven sowie vier Grundstücke in die Akt.-Ges. ein u. zwar zum Gesamtwert von M. 3 823 477 abzügl. M. 2 209 784 Passiven, sodass als reine Einlage verblieben M. 1 613 692. Dafür wurden gewährt an a) Herm. Lange: Aktien zum Betrage von M. 1 490 000, M. 123 692 in bar u. eine Hypothek in Höhe von M. 800 000, b) Ferd. Lange: Aktien zum Betrage von M. 1 308 000 u. M. 101 784 in bar. Zweck: Erwerb u. Fortführung des bisher der offenen Handelsgesellschaft H. W. Lange & Co. gehörigen Mühlengeschäfts sowie der Betrieb aller damit in Verbindung stehenden Getreide- u. sonstigen Geschäfte. Die Grundstücke sind an der Grossen Elbstrasse in Altona unmittelbar am Elbstrom belegen u. haben einen Flächeninhalt von 3219 qm, sodass sich bei dem Bilanzwert von M. 482 850 ein Einstandspreis von M. 150 pro qm ergibt. Grundstücke, Gebäude u. Masch. sind in einer im Nov. 1906 veranlassten Taxe auf M. 1 850 580 (u. zwar Grundstücke u. Gebäude mit M. 950 000, Masch. mit M. 900 580) bewertet u. in der Bilanz von ult. 1907 mit zus. M. 1 336 570 aufgenommen. Die Mühle ist modern eingerichtet u. zuletzt in 1902–1904 mit einem Kostenaufwand von ca. M. 1 200 000 durch Ankauf eines benach- barten Grundstücks Errichtung eines neuen Silospeichers u. Reinigungsgebäudes, sowie neuen Schornsteins, ferner durch Anschaffen einer neuen Dampfmaschine u. Kesselanlage, sowie neuer Arbeitsmasch. bedeutend vergrössert. 1910 fanden masch. Um- u. Neubauten statt, so wurde eine Turbinen-Anlage eingebaut u. die Elektrizität als Betriebskraft eingeführt, Kostenaufwand hierfür M. 188 292. 1911 erforderten Neuanlagen M. 160 634. Gegen Feuers- gefahr sind die Gebäude bis zum Erdboden (ohne die Fundamente u. Vorsetzen) mit M. 545 000, die masch. Einrichtung mit M. 1 250 000 versichert. Die erzielten Betriebsgewinne stellten sich für 1905–1911 auf M. 717 096, 640 555, 803 984, 950 663, 1 112 612, 677 161, 478 768. ―