Getteide-Mählen, Brot-Fabriken etc. 1889 Bilanz am 31. Dez. 1911: Aktiva: Grundstück u. Gebäude 76 000, Masch. 24 000, Utensil. 100, Debit. 256 576, Vorräte 239 531, Wechsel 11 515, Kassa 6756. – Passiva: A.-K. 300 000, Kredit. 271 021, R.-F. 17 000, Delkr.-Kto 6000, Gewinn 20 457. Sa. M. 614 479. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 5000, Gesamtunk. 93 382, Gewinn 20 457. Sa. M. 118 840. – Kredit: Gewinn M. 118 840. Dividenden 1896–1911: 2, 1½, 0, 2, 0, 3, 2, 5, 4, 4, 4, 10, 8, 8, 5, ? %. Direktion: Axel Schulte, Wilh. Busch. Aufsichtsrat: Vors. Franz Schlör, Gg. Meinhold, Rich. Berg, Theobald Berg. Bautzner Kunstmühle Betriebsgesellschaft in Bautzen. (In Konkurs.) Gegründet: 1888. Näheres über die Ges. s. Jahrg. 1907/08 dieses Handbuches. Ende Juli 1907 stellte es sich heraus, dass sich der inzwischen entlassene langjährige Direktor H. Ehlers in zu ungunsten der Ges. ausgelaufene grössere Getreidespekulationen eingelassen u. gegen M. 82 000 Akzepte in Umlauf gesetzt habe, die gar nicht gebucht waren; überdies wurden seit Jahren falsche Bilanzen veröffentlicht; auch der Hauptbuchhalter Florenz verschwand im August 1907 unter Hinterlassung eines Kassenfehlbetrages von ca. M. 6000. Infolge dieser Verfehlungen ist die an sich schon seit einer Reihe von Jahren notleidende Ges. in derartige Schwierigkeiten geraten, dass am 6.8. 1907 das Konkurs- verfahren über die Ges. eröffnet wurde. Konkursverwalter: Rechtsanwalt Justizrat Dr. Schultze, Bautzen. Das A.-K. ist vollständig verloren u. auch die Gläubiger dürften nur ca. 10 % erhalten haben. Der Konkurs wurde am 10./12. 1910 aufgehoben. Kapital: M. 314 000 in 314 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 350 000. Die G.-V. v. 30./4. 1903 bezw. 28./4. 1905 beschloss zwecks Beseitigung der Unterbilanz das A.-K. um M. 175 000 durch Rückkauf von 175 Aktien zu 30 % franko Zs. herabzusetzen. Zurückgekauft sind bislang M. 12 000 zu höchstens 25 %. Genussscheine: 1000 Stück. (Siehe Jahrg. 190708). Kurs: Aktien: Ende 1889–1907: 108, 102, 100, –, 95, 89, 75, 75, 93.25, 100.50, 66, –, 27, –, 20, „― = Genussseheine Ende 1894–1907: M. 33 60, -, – per Stück franko Zs. Notiert in Dresden. Dividenden 1889–1906: Aktien: 7, 8, 9, 0, 8, 0, 0, 0, 7, 8, 1, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %; Genussscheine: M. 0.57, 1.20, 3.72, 0, 1.95, 0, 0, 0, 1.65, 2.45, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 per Stück. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Personalien bei Ausbruch des Konkurses: Direktion: Carl Alfred Schweinitz. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Konsul Max Arnhold, Gen.-Konsul F. Wiedemann jr., Dresden; Dir. S. Kaufmann, Bautzen. 0 0 = * 0 0 Berliner Dampfmühlen-Actien-Gesellschaft in Berlin, Michaelkirchstrasse 22/23. Gegründet: 21./11. 1888. Zweck: Erwerb, Erricht. u. Betrieb von Getreidemahlmühlen nebst den dazu gehörigen Nebengewerben, insbes. Erwerb des zu Berlin, Michaelkirchstr. 22/23 beleg. Mühlengrundstücks, sowie Erwerb u. Betrieb des früher von der Kommandit-Ges. Th. Bertheim & Co. geführten Dampfmühlengeschäfts; 1895 ging auch die „Borsigmühle“ pachtweise mit späterem Ankaufsrecht auf eine Reihe von Jahren an die Ges. über; dieselbe brannte 1898 ab u. wurde nicht wieder aufgebaut. Von der von der Firma A. Borsig für die Verzichtleist. auf den Wiederaufbau der Borsigmühle erhaltenen Vergütung wurden M. 135 000 zur Bildung eines Disp.-F. verwandt. 1899 wurde die Köpenicker Mühle vorm. Berner aus den flüssigen Mitteln der Ges. für M. 433 523 erworben. Leistungsfähigkeit dieser Mühle ca. 50 t Roggen oder ca. 60 t Weizen pro Tag. Vermahlen in Berlin 1904–1911: 34 759, 33 217, 36 297, 31 029, 34 634, 30 645, 32 271, 33 147 t Roggen, auf der Cöpenicker Mühle: 11 524, 11 416, 12 360, 11 224, 11 263, 10 567, 10 950, 11 394 t Roggen u. Weizen. Für die Berliner Mühle plant die Ges. die Erricht. einer Masch.-Anlage behufs Verbilligung der Herstellungskosten. Das Terrain in Cöpenick, das einschl. Gebäude mit etwa M. 250 000 zu Buche steht, umfasst 1100 qR. Das Grundstück in Berlin, Michaelkirchstr. 22/23 steht mit etwa M. 2000 pro qR. zu Buch. Der Wert ist vielleicht M. 4000, doch muss in Betracht gezogen werden, dass event. für eine Uferstrasse Terrain gratis abzugeben ist. Kapital: M. 1 600 000 in 1600 Aktien à M. 1000. Hypotheken: I. M. 800 000 zur I. Stelle auf dem Berliner Grundstück, verzinsl. zu 4½ % auf 6 Jahre, aufgenommen am 31./3. 1909. II. M. 120 000 auf dem Köpenicker Etablissement. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Spät. April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % zum R.-F., vertragsm. Tant. (bis 15 %) an Vorst., bis 4 % Div., vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R. (mind. M. 8000), Rest Super-Div. Bilanz am 31. Dez. 1911: Aktiva: Grundstück Berlin 1 000 000, do. Cöpenick 150 000, Gebäude Berlin 175 481, do. Cöpenick 101 161, Mahlmühle, Dampfmasch. u. Kessel, Berlin 44 479, do. Cöpenick 32 151, Mühlen-Utensil. 2, Reservestücke 1, Pferde u. Wagen 1, Kontor- Utensil. 2, Debit. 459 420, Bankguth., Reichsbank u. Kassen-Verein 56 250, Kassa 20 124, Effekten 42 047, Wechsel 20 579, Roggen, Mehl u. Kleie 1 663 877, Säcke, Kohlen, Oel, Leder, Kamm- holz, Bindfaden, Gaze 90 062, vorausbez. Versich. 10 349. – Passiva: A.-K. 1 600 000, Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1912/1913. I. 119