1904 Getreide-Mühlen, Brot-Fabriken etc. 3 ha 40 a für M. 1 090 000 gegen M. 1 050 000 in Aktien u. M. 40 000 Beitragskosten zur Herstell. eines Kanals. Zweck: Erwerb u. Fortsetz. des Geschäftsbetriebes der offenen Handels-Ges. Baumann freres in Strassburg mit Mühlenbetrieb in Illkirch. Die Firma Baumann freères betrieb das Mühlen- geschäft seit 1868 in ihrer in IIlkirch bei Strassburg gelegenen Weizenmühle. 1898 wurde das Geschäft behufs Verschmelzung mit der Firma Vve. Levy & ses fils in Düttlenheim in die jetzt bestehende Akt.-Ges. umgewandelt. Die Produktion der Mühlen war inzwischen von 200 Sack Weigzen tägl. Leistung i. J. 1889 auf 700 Sack Weizen gestiegen u. hob sich in den ersten Jahren des Betriebes der A.-G. auf 1400 Sack. Im Sept. 1902 brannte die Mühle in IIlkirch vollständig nieder. Es wurde beschlossen, die Mühle nicht mehr in IIlkirch auf- zubauen, sondern dieselbe nach Strassburg an den eben eröffneten neuen Rheinhafen zu verlegen. Der Bau wurde anfangs 1903 in Angriff genommen u. im Okt. 1903 wurde die neue Mühle mit einer Leistungsfähigkeit von 1600 Sack Weizen tägl. in Betrieb genommen, dite sich fortgesetzt steigerte, sodass die tägl. Leistung der Mühle zurzeit 4200 Sack Weizen beträgt. Die Mühle liegt günstig zum Bezuge des Inland-Getreides, das auf dem elsässisch- lothring. Kanalnetz mit wenigen Kosten zur Mühle gebracht werden kann, und durch ihre Lage am Rhein liegt sie gleichfalls günstig zum Bezuge fremden Getreides. Die Wasserkraft, welche noch heute die Hauptbetriebskraft bildet, wird in 2 der Ges. gehör. Anlagen in Illkirch u. Wiebolsheim erzeugt u. elektr. nach der Mühle übertragen. Ausserdem verfügt die Mühle über eine grosse, im Jahre 1906 errichtete Dampfanlage. Im J. 1908 wurde eine grosse zweite Siloanlage mit einem zweiten Ausladeelevator gebaut. Die Mühle ist durchaus modern eingerichtet u. beschäftigt ca. 300 Arb. u. Angestellte. 1912 Verbreiter. des gegen- wärtigen Mühlengebäudes um 12½ m u. damit zus.hängend den Umbau der Mühlen- u. Erweiter. der Kraftanlagen. Auch die Magazinanlagen werden vergrössert. Die Grundfläche des Etablissements am Rheinhafen beträgt 3 ha 8 a 60 qm, die übrigen Terrains in IIlkirch u, anderweitig rund 3 ha. Ende 1908 erwarb die Ges. die der Firma F. J. Knierim, Osthofen, gehörende Kunstmühle, die für eine Tagesleistung von 1200 Sack Weizen fertig ausgebaut ist, und die über eine gute Kundschaft verfügt, zu verhältnismässig billigem Preis. Dieses Unternehmen wird seit dem 1./1. 1909 in Form einer Ges. m. b. H. mit einem Ges.-Kap. von M. 450 000 weiter betrieben. Als Geschäftsführer fungieren die beiden Direktoren der IIl- kircher Ges., sowie Fr. Rauch in Osthofen. Seit 1910 bestehen Interessengemeinschaften mit den Pfälz. Mühlenwerken in Mannheim u. den Elsässer Mühlenwerken in Strassburg. An- fang 1908 haben die Banken Ch. Staehling, L. Valentin & Co. in Strassburg, Bank von Elsass u. Lothringen, Comptoir d'Escompte de Mulhouse, von der Ges. für M. 2 000 000 auf 5 Jahre ausgestellte Solawechsel zum Zinsfuss von 5 % (fällig am 15./1. 1913 zu pari) zu 95 % über- nommen. Die Wechsel wurden in Abschnitten von M. 1000 u. 5000 ausgestellt. Kapital: M. 6 000 000 in 6000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 600 000, erhöht lt. G.-V. v. 8./1. 1903 zwecks Stärkung der Betriebsmittel um M. 800 000 in 800 ab 1./1. 1903 div.-ber. Aktien, angeboten den Aktionären 2: 1 v. 8.–21./1. 1903 zu pari zuzügl. M. 25 für Stempel und Kosten. Die G.-V. v. 26./5. 1904 beschloss zur Stärkung der Betriebsmittel und behufs Reduktion der Bankverpflichtungen weitere Erhöhung des A.-K. um M. 800 000 in 800, ab 1./1. 1904 div.-ber. Aktien, angeboten den Aktionären bis 15./6. 1904 zu pari zuzügl. 2½ % für Kosten u. Stempel, u. die v. 28./9. 1905 um noch M. 800 000 in 800 ab 1./1. 1906 div.-ber. Aktien à M. 1000, angeboten den Aktionären 4: 1 bis 15./10. 1905 zu pari zuzügl. M. 25 Kostenbeitrag, voll eingezahlt seit 15./3. 1906. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 7./3. 1910 um M. 2 000 000 (auf M. 6 000 000) in 2000 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1910, angeboten den alten Aktionären 2: 1 vom 15./3.–1./4. 1910 zu 100 % plus 6 % für Emiss.-Kosten. Genussscheine: 15 Stück. Es sind 15 auf den Inhaber lautende Genussscheine mit Div.- Scheinen auf 20 Jahre unter den Nummern 1 bis 15 bei Errichtung der Ges. ausgegeben worden. Diese Genussscheine, welche keinerlei Aktionärrechte verleihen, befinden sich im Besitz des gegenwärtigen Vorstands. Sie berechtigen auf die Dauer der ersten 20 Geschäfts- jähre zu einem Anteil am Reingewinn gemäss den Bestimmungen (siehe unten). Am 31. Dez. 1918 u. im Falle einer eventuellen vorherigen Auflösung. der Ges. erlischt jedes Recht der Genussscheine, welche sodann wertlos sind. Hypoth.-Anleihen: I. M. 3 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. v. 1905, 1500 Stücke à M. 1000, 3000 à M. 500. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1911 in längstens 20 Jahren durch jährl. Ausl.; verstärkte Tilg. oder gänzl. Künd. mit 6 monat. Frist ab 1911 vorbehalten. Kurs in Strassburg Ende 1905–1911: 102, 101, 100, 100, 100, 100.25, – %. Vom 1./4.–30./9. 1912 gegen Stücke der neuen Anleihe von 1912 umgetauscht. II. M. 6 000 000 in 4½ % Oblig. lt. G.-V. v. 28./3. 1912, Stücke à M. 1000 u. 500, auf den Inhaber, wovon M. 2 900 000 zum Umtausch gegen die Anleihe von 1905 bestimmt sind. Tilg. ab 1918. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 5 % Div., vom Ubrigen 5 % Tant. an A.-R., vom Rest 15 % Div. an Genussscheine, 30 % vertragsm. Tant. an Vorst., Überrest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1911: Aktiva: Gelände 657 765. Wasserkraftanlage 899 315, Immobil. 1 756 236, Mühleneinricht. 1 239 666, Mühlenumbau 275 334, Dampfanlage, elektr. Masch. u. Leitung 240 825, Geleisanlage 53 786, Mobil. u. Utensil. 27 828, Schiffs- Fuhr- u. Automobil- park 148 021, Rohprodukte 7 047 022, Fabrikate 855 129, leere Säcke 113 596, Kohlen 8536, div. Vorräte 38 494, Beteilig. u. Effekten 1 455 905, Debit. u. Wechsel 4 514 887, Kassa 96 630,