2004 Kammgarn-Spinnereien und Webereien. Hypothekar-Anleihe: M. 1 500 000 in 4 % Partial-Oblig. v. 10./5. 1890, 2500 Stück à M. 600. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. zu pari ab 1896 in 38 Jahren durch jährl. Ausl. im März auf 1./7. Die Anleihe ist an erster Stelle auf der Gesamtanlage sichergestellt. Ende 1911 noch in Umlauf M. 1 131 906. Zahlst. wie bei Div. Kurs Ende 1896–1911: 99, 99, 95%95, 92, 8390, 96, 96, 90, 95, 97, 90, 90, 91, 90 %. Notiert in Stuttgart. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. Mai. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., bis 6 % Div. an Prior.-Aktien (die event. nachzuzahlen ist, und zwar stets auf den letzten Div.-Schein), sodann bis 5 % Div. an St.-Aktien, Tant., Rest Super-Div. gleichmässig an alle Aktien bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 3f. Dez. 1911: Aktiva: Fabrik-, Wohngebäude, Wasserkraft 547 459, Masch. u. Gerätschaften 212 005, Liegenschaften 33 985, Wolle, Halbfabrik., Garne u. Abfälle 673 931, Material. 64 073, Kassa 3377, Wechsel 3433, Debit. u. Bankguth. 1 269 113. – Passiva: St.-Aktien 500 000, Prior.-Aktien 1 000 000, Hypoth.-Anlehen nebst unerhob. Zs. 1 131 906, Aktien-Restanten 275, Sparkasse 31 631, Depos. 28 736, Kredit. 38 310, R.-F. 13 542 (Rückl. 3314), Div. an Prior.-Aktien 60 000, Grat. 1500, Vortrag 1478. Sa. M. 2 807 380. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Dubiose 2038, Gen.-Unk. 132 511, Hypoth.-Anlehens-Zs. 45 408, Abschreib. 41 486, Gewinn 66 292. – Kre dit: Vortrag 468, Ertrag d. Liegenschaften u. Wohnhäuser 9366, Waren 277 901. Sa. M. 287 737. Kurs: Aktien 1896–1901: 80, –, –, 50, 15.50, 15 %; abgest. St.-Aktien Ende 1902 bis 1911: 50, 62, –, –, –, –, 18, 27.50, 40, 47 %; Prior.-Aktien Ende 1903–1911: 105.50, –, –, –, 96, 85, 92, 110, 101 %. Zugelassen Nov. 1903. Notiert in Stuttgart. Dividenden: Aktien 1896–1901: 2, 0, 0, 0, 0, 0 %; abgest. St.-Aktien 1902–1911: 5, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %; Prior.-Aktien 1902–1911: 6, 6, 0, 0, 8, 9, 0, 7, 12, 6 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Auf den s. Z. uneingelöst gebliebenen Coup. der Prior.-Aktien für 1904 kamen aus Gewinn von 1906 2 %, aus dem Gewinn von 1907 3 % u. aus dem Gewinn von 1909 1 % zur Nachzahl.; auf Coup. für 1905 kamen aus dem Gewinn für 1910 6 % zur Nachzahl. Direktion: Herm. Vischer. Aufsichtsrat: (6–9) Vors. Geh. Komm.-Rat. Alb. Kienlin, Stellv. Komm.-Rat Fr. Chevalier, Komm.-Rat Dr. Georg von Doertenbach, Gen.-Konsul Wilh. Federer, Hch. Keller, Geh. Hofrat C. von Staib, Eugen Rümmelin, Dr. jur. Ernst Kielmeyer, Geb. Komm.-Rat. Fr. Blezinger, Stuttgart. Prokurist: H. A. Dauber. Zahlstellen: Eigene Kasse; Stuttgart: K. Württemb. Hofbank, Württemb. Vereinsbank, sowie deren Filialen u. Kommanditen, G. H. Kellers Söhne, Württemb. Bankanstalt, Doerten- bhach & Cie., Stahl & Federer, A.-G. Schoellersche u. Eitorfer Kammgarnspinnerei A.-G. in Breslau. Filiale in Eitorf. Gegründet: 8./5. 1901 mit Wirkung ab 1./6. 1901; eingetr. 28./5. 1901. Firma u. Sitz bis 14./3. 1908 Kammgarnspinnerei u. Weberei Eitorf A.-G. in Eitorf. Die Ges. übernahm käuflich von dem Rechtsanw. Paul Kump, Konkursverwalter der Kommandit-Ges. Kammgarnspinnerei Eitorf Karl Schäfer & Cie., die sämtl. Fabrikanlagen u. Grundstücke nebst Immobil.-Zubehör. etc. für M. 1 290 000. Die übernommenen Vorräte betrugen M. 956 902. Am 14./3. 1908 fusionierte das Eitorfer Unternehmen mit der Schoeller schen Kammgarn-Spinnerei in Breslau, welche 1842 von der preussischen Seehandlung mit ca. 3000 Spindeln gegründet worden ist u, im Jahre 1849 an den Geh. Komm.-Rat Leopold Schoeller aus Düren verkauft wurde. Zweck: Betrieb von Spinnereien und Webereien. Die Anlagen in Eitort umfassen 22 000 am bebaute u. 61 000 qm unbebaute Fläche. Die Ges. arbeitet mit annähernd 10 000 Spinnspindeln u. 115 mechan. Webstühlen. Etwa 700 Beamte u. Arb. Die Ges. giebt aus ihrem Elektricitätswerk elektr. Strom zu Licht u. Kraftzwecken an Dritte ab. Urspr. An- schaffungswert der Anlagen M. 1 308 465, hierzu Neuanschaffungen 1901–1907 M. 560 661, zus. also M. 1869 126, dagegen betrugen die Gesamtabschreib. bis ult. 1907 M. 680 164, sodass die Anlagen in Eitorf ult. 1907 mit M. 1 191 918 zu Buche standen. Die G.-V. v. 14./3. 1908 beschloss die Vereinig. mit der Schoellerschen Kammgarnspinnerei in Breslau (s. Kap.) u. infolgedessen Anderung der Firma wie oben u. Verlegung des Sitzes der Ges. nach Breslau. Die Schoellersche Kammgarnspinnerei besteht aus zwei Spinnereianlagen von zus. 45 400 Spinn- spindeln und 14 730 Zwirnspindeln, Kämmerei sowie bedeutende Färberei. Die eine, die ältere Spinnerei, auf wertvollen Grundstücken unweit des Zentrums Breslaus an der Oder gelegen, dient in der Hauptsache der Herstellung von Strickgarnen und sonstiger gröberer Gespinste, während die andere, welche in Stabelwitz bei Breslau betrieben wird, eine ausgesprochene Feingarnspinnerei moderner Art ist. Die Anlage in Breslau hat eine Gesamt- grösse von 3 ha 32 a 02 qm, die Anlage in Stabelwitz 35 ha 90 a 90 qm. Die jährliche Produktion beträgt ca. 1 Mill. kg Kammgarn, Arb. ca. 1000. In der Bilanz per 31./12. 1907, welche dem Fusionsvertrage zu Grunde gelegt wurde, erschienen unter den Aktiven die Grundstücke Breslau mit M. 618 000, Stabelwitz mit M. 80 000, die Gebäude Breslau mit M. 550 000, Stabelwitz mit M. 456 900, Masch. u. Utensil. mit M. 765 500, Vorräte an sortierten wWollen mit M. 195 400, an unsortierten Wollen mit M. 765 600, an Kämmlingen mit M. 36 700, an rohem u. meliertem Garn mit M. 510 400, an Zug- u. Vorgarn mit M. 2236 800, sowie Materialien mit M. 49 000. An Kasse u. Wechsel waren M. 7123 vorhanden. Bei Waren-Debit.