Baumwoll-Spinnereien und -Webereien. 2057 den Schaden, den die Ges. durch Auszahlung von Div. u. Gewinnanteilen in den Geschäfts- jahren 1898, 1899 u. 1900 erlitten hat, M. 176 282 nebst 5 % Zinsen von M. 42 779 seit 28./10. 1898, von M. 68 897 seit 7./9. 1899 u. von M. 64 624 seit 10./10. 1900 zahlen muss. Gegen diese Schadenfestsetzung hat der Verurteilte die Berufung an das Oberlandesgericht Düssel- dorf eingelegt, das im Febr. 1911 die Entscheidung der ersten Instanz mit der Abänderung bestätigte, dass die Zs. nur seit dem 3./7. 1903 zu zahlen sind. Gegen die Entscheidung des Oberlandesgerichts wurde Revision beim Reichsgericht eingelegt, doch hat dasselbe das Urteil der Vorinstanz bestätigt. Für die Urteilssumme sind die übrigen Mitgl. des damaligen A.-R., nämlich Justizrat Ernst Kehren I, Düsseldorf, Beigeordneter Werner Steprath (Erben), Fabrik- Dir. Heinr. Emil Bresser (Erben), M.-Gladbach, denen im Prozess der Streit seitens des Herrn Katz verkündet ist, mithaftbar. Infolge des günstigen Ausganges des Prozesses kamen nach der Schlussrechnung des Konkursverwalters vom 13./5. 1912 zur Verteilung an die nicht vorberechtigten Gläubiger noch M. 288 300, während deren Forderungen M. 471 070 betragen; in der Masse lagen etwa noch 61.47 %. Diese Quote entfiel auch auf die Oblig., die vom Konkursverwalter mit M. 250 000 als Gläubiger der Masse anerkannt wurden (siehe unten). Hypothekar-Anleihe: M. 500 000 in 4½ % Partial-Oblig. von 1897, rückzahlb. zu 105 Stücke à M. 2000, 1000, 500 u. 300. Zs. 1./4. u. 1./10. Mit Genehmigung des Gläubiger-Aus- schusses sind sämtl. Gebäude, Grundstücke u. Masch., die bei der Gründung der Ges. mit nicht weniger als M. 1 210 000 bewertet worden waren. an den Bankier Simon Katz in Hannover als den Vertreter der Inhaber der Teilschuldverschreib. für M. 224 700 verkauft worden. Die Vers. die Obligationäre v. 26./2. 1912 beschloss auf M. 440 000 10 % zurück- zuzahlen. Die Fabrik ist vermietet. Kurs der St.-Aktien Ende 1900–1903: 83, –, 13.60, 1.75 %. Aufgel. zur Subskript. am 27./3. 1900 durch die Berliner Commerz-Bank A. Maerker & Co. zu 109.25 0%. Erster Kurs 9./4 1900: 110 %. Notiz ab 1./7. 1902 franko Zs., seit 2./5. 1904 Notiz ganz eingestellt. Notiert Berlin. Die Vorz.-Aktien wurden nicht notiert. Dividenden 1897/98–1902/1903: 4, 6, 6, 0, 0, 0 %. (Direktion: Eugen Kaulen.) Aufsichtsrat: (3–7) Rechtsanw. Dr. Schleicher, Düsseldorf; Bankier Gust. Weber, Oschers- leben; Architekt Herm. Thiem, Cöln; Berth. Holzer, F. C. Hoffmann, Bonn. Gladbacher Wollindustrie, A.-G. vorm. L. Josten in M.-Gladbach. Gegründet: 4./11. 1895 mit Wirkung ab 29./6. 1895. Zweck: Erwerb u. Weiterbetrieb der mech. Buckskinweberei, Wollspinnerei, Kunstwoll- fabrik, Färberei, Walkerei und Appretur von L. Josten in M.-Gladbach ab 29.6. 1895 für M. 2 264 000 in Aktien. Das Werk wurde 1896/97 wesentlich vergrössert u. 1903 weiter an die Spinnerei ein Anbau gesetzt, 1904/1905 Vergrösserung der Spinnerei um 2 Assortiments, 1905/1906 um weitere 4 in einem Erweiterungsbau, 1907 um nochmals 6 Assortiments ebenfalls in einem Erweiterungsbau, um den Garnbedarf soweit möglich selbst zu decken. Zugänge auf Anlage-Kti hierfür 1907/08–1910/11 M. 214 310, 40 604, 44 150, 147 147 (Erweiter.-Bau der Weberei u. des Rohstofflagers). Gesamtumsatz 1901/02–1910/11: M. 2 370 968, 3 342 089, 3 458 110, 3 655 451, 3 921 203, 4 358 465, 3 603 565, 3 820 636, 4 893 675, 4 581 454. Kapital: M. 2 550 000 in 2550 Aktien à M. 1000. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F., sonstige Abschreib. u. Rückl., vertragsm. etc. Tant. an Vorst. u. Beamte, 4 % Div., vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R. (unter Anrechnung von mind. M. 1000 fester Vergüt. an jedes Mitgl.), Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1911: Aktiva: Grundstück 236 184, Gebäude 748 009, Masch. 681 993, Utensil. 19 067, Garne 225 239, Rohmaterial. 188 006, halbfert. Waren 52 829, fertige do. 254 078, Farbstoffe u. verschied. Vorräte 38 236, Debit. 745 836, Kassa 695, Wechsel 76 900, Avale 5000, Bankguth. 120 375. – Passiva: A.-K. 2 550 000, Dispos.-F. 75 000, R.-F. 158 741 (Rückl. 20 000), Kredit. 291 301, Talonsteuer 18 500 (Rückl. 6000), Beamten-Unterst.-F. 10 000, Avale 5000, Div. 255 000, do. alte 200, Vortrag 28 710. Sa. M. 3 392 452. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk., Gebäude- u. Masch.-Reparat., Steuern, Zs., Tant. u. Grat. 257 355, Abschreib. 125 667, Gewinn 309 710. – Kredit: Vortrag 24 086, Fabrikat.-Gewinn 668 646. Sa. M. 692 732. Kurs Ende 1895–1911: 132.50, 141, 107.25, 95, 103.50, 81.25, 62, 73, 127, 148.75, 165, 174.60, 130.60, 128.25, 169.90, 123, 145 %. Aufgel. 18./12. 1895 zu 128.50 %. Not. in Berlin (Düsseldorf). Dividenden 1895/96–1910/11: 10, 4½, 3, 0, 4, 0, 0, 5, 11, 14, 14, 14, 6, 7, 12, 10 %. Coup.- Verj.: 4 J. (K.) Direktion: L. Josten. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Rentner Jul. Deussen, Stellv. Fabrikbes. Arthur Lamberts, M.-Gladbach; Komm.-Rat Max Trinkaus. Düsseldorf; Komm.-Rat Victor Busch, Hochneukirch. Prokuristen: Herm. Thomas, Jos. Evertz. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Düsseldorf: C. G. Trinkaus; Berlin: C. Schlesinger-Trier & Co., Commanditges. a. A.; M.-Gladbach: Barmer Bankverein Hinsberg, Fischer & Co., Glad- bacher Bank F. Heyer & Cie., Bergisch Märkische Bank; Cöln: Deichmann &