2058 3 Baumwoll-Spinnereien und -Webereien. Gladbacher Spinnerei und Weberei in M.-Gladbach. Gegründet: 31./10. 1853. Zweck: Errichtung u. Betrieb von Baumwollspinnereien und Webereien aller Art, Er- zeugung von Garnen, Zwirnen und Geweben, sowie deren weitere Verarbeitung. Zahl der im Jahresdurchschnitt in Betrieb gewesenen Feinspindeln 1904–1911: 47 160, 45 452, 43 243, 43 860, 45 950, 44 349; 38 750, 35 672, der Zwirnspindeln: 7344, 6274, 5622, 4826, 5557, 5368, 4978, 5059; der Webstühle: 218, 308, 323, 305, 397, 388, 306, 260; gesponnen wurden 4 715 532, 4 625 775, 4 331 206, 4 158 592, 4 420 223, 4 495 287, 3 808 892, 3 483 530 Pfd. engl. Gespinste, wovon 913 787, 847 565, 735 774, 596 004, 699 080, 710 285, 592 740, 528 386 Pfd. gezwirnt wurden; in der Weberei wurden erzeugt 30 384, 40 280, 42 852, 39 628, 52 527, 49 316, 39 847, 27 857 Stück Gewebe. Arbeiterzahl: 600 Personen. Verbrauch an Baumwolle jährl. ca. 12 000 Ballen. Jahresumsatz 1904–1911: M. 3 663 948, 3 212 802, 3 603 334, 3 437 399, 2 862 417, 2 618 888, 3 008 365, 2 819 349. Die Ges. hat 1905 erhebl. Beträge für Neuanschaffungen auf- gewendet, nämlich M. 263 242 für Anschlussgeleis, Einricht. einer automatischen Sprinkler- Löscheinrichtung, Aufstellung von 266 automatischen Northrop-Webstühlen u. Erneuerung von Vorspinnmaschinen. Zugänge 1906–1909 M. 34 417, 74 843, 4429, 36 725. 1910 u. 1911: Gering. 1910 sind die für Gespinnste u. Gewebe erzielten Preise so ungünstig gewesen, dass das Geschäftsjahr mit einem Betriebsverlust von M. 91 465 abschloss, gedeckt aus R.-F., der noch mit M. 408 534 bestehen blieb. Im J. 1911 gestalteten sich die Verhältnisse noch ungünstiger, indem trotz starker Betriebseinschränkung ein Betriebsverlust von 160 000 % resultierte; 502 000 % betrug der Minderwert der ult. 1911 im Betrieb u. auf Lager ver- bliebenen Vorräte an Rohbaumwolle, Garnen u. Geweben gegen deren Anschaffungs- u. Herstellungskosten. Die Gesamtunterbilanz für 1911 wird somit mit 662 502 ― ausge- wiesen, wovon 408 534 %% durch Ueberweisung des ganzen Bestandes des R.-F. gedeckt u. restl. 253 968 = als Verlustsaldo vorgetragen wurden. Abschreib. wurden 1910 u. 1911 mit Rücksicht auf die früheren reichlichen Abschreib. nicht vorgenommen. Kapital: M. 2 499 600 in 4166 Akt. à Tlr. 200 = M. 600. Urspr. M. 9 000 000 in 15 000 Akt. à M. 600, davon emittiert M. 3 750 000 in 6250 Aktien à M. 600. Die G.-V. v. 2./6. 1898 be- schloss Herabsetzung auf M. 2 499 600 durch Zus. legung von 3 in 2 Aktien ab 1./1. 1899 mittels Rückzahlung von M. 1 250 400 und Rückkauf der überschiessenden Aktie. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 10 % z. R.-F. bis 20 % des A.-K., event. Dotierung von Sonderrückl., 4 % Div., vom verblieb Betrage event. vertragsm. Tant. an Vorst., 5 % Tant. an A.-R. neben M. 5000 fester jährl. Vergütung, Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1911: Aktiva: Grundstücke 98 213, Gebäude für Spinnerei u. Weberei, Heizung, Gas- u. Wasserleit., Brunnen u. Bassins, Schlichterei, Werkstätte, Lagerhäuser, Rauhereigebäude, Anschlussgeleis, Beamten- u. Arb.-Häuser 1 803 790, Masch. f. Spinnerei u. Weberei. Dampfkessel u. Dampfmasch., Triebwerk, Schlichterei, Rauh- u. Schermasch., Utensil. etc. 4 250 204, Wechsel 23 966, Kassa 5681, Effekten 362 900, Assekuranz 9997, aus- stehende Forder. 707 228, rohe Baumwolle 457 150, halbfert. u. fertige Garne u. Gewebe, Kohlen, Betriebsmaterial für Spinnerei u. Weberei 1 568 722, Verlust 253 968. – Passiva: A.-K. 2 499 600, Kredit. 1 880 454, Arb.-Sparkasse 180 289, Abschreib.-Kto 4 956 000, Arb.- Unterst.-F. 25 480. Sa. M. 9 541 823. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Fabrikat.- u. Verwalt.-Kost. 792 759, Steuern 22 105, Feuerversich. 11 289. – Kredit: Bruttoüberschuss 153 526, Effekten 10 125, Entnahme aus R.-F. 408 534, Verlust 253 968. Sa. M. 826 154. Kurs: Aktien Ende 1895–1898: 215, 206, 180, 158.50 %. Eingeführt 3./10. 1895 zu 220 %. Abgest. Aktien Ende 1899–1911: 180, –, –, 134.75, 174, 169, 172.50, 159.75, 148.75, 137.50, 142, 123, 115 %. Notiert in Berlin u. Cöln. Dividenden 1886–1911: 4, 9, 10, 11, 4, 0, 4, 10½, 8½, 18, 16, 8, 4½, 5½, 8, 0, 2½, 10, 0, 12, 6, 9, 9, 8, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (F.) Vorstand: Aug. Buschhüter. Prokuristen: A. Brinkhaus, O. Deussen. Aufsichtsrat: (5–9) Vors. Rob. Croon, Stellv. Komm.-Rat Herm. Busch, Joh. Wilh. Quack, Ernst F. Busch, M.-Gladbach; Geh. Komm.-Rat Paul Fr. Wilh. Greef, Viersen; Aug. Goeters, Gust. Seyd, Rheydt. Zahlstellen: Eigene Kasse; Berlin: Disconto-Ges., Delbrück Schickler & Co.; Berlin, Cöln, Düsseldorf, Crefeld, Bonn, Rheydt u. Viersen: A. Schaaffh. Bankverein; Barmen, Düsseldorf, Hagen i. W., M.-Gladbach: Barmer Bankver. M. Lamberts & May Aktiengesellschaft in M.-Gladbach. 5 Gegründet: 25./11. 1899 mit Wirkung ab 1./1. 1899; eingetr. 30./12. 1899. Gründung s. Jahrg. .. Zweck: Übernahme u. Fortbetrieb der von der Firma M. Lamberts & May in M.-Gladbach betriebenen Baumwollspinnerei, Weberei, Schlichterei etc. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 250 000 beschloss die G.-V. v. 2./5. 1903 behufs Tilg. des Verlustes von M. 183 900 per ult. 1902 u. zwecks Schaffung von ausserord. Rückl. Herabsetzung des A.-K. um M. 250 000 durch Einziehung der 250 Aktien Nr. 1001–1250. Der Verlustvortrag aus 1909 M. 23 824 erhöhte sich 1910 auf M. 99 668. u. 1911 auf M. 170 068.