2084 Baumwoll-Spinnereien und -Webereien. wurden den Besitzern der bei der Herabsetzung zurückzubehaltenen 1515 alten Aktien zum Nennwerte gegen Barzahlung in der Weise überlassen, dass jeder Besitzer einer Aktie das Recht hatte, eine solche Aktie gegen bare Zahlung von M. 1000 zu beziehen; um jedem einzelnen Aktionär das Wiederbezugsrecht von einer Aktie gewährleisten zu können, wurde auf das Bezugsrecht von 100 Stück der seitens der Grossaktionäre bei der Ges. zwecks Durchführurg der Reorganisation hinterlegten Aktien verzichtet. Von dem durch diese Transaktion entstandenen Buchgewinn von M. 1 615 000 wurden M. 1 317 391 zur Tilgung der Unterbilanz u. M. 297 608 zu einer a. o. Abschreib. auf Immob. u. Masch. verwendet. Ausserdem wurden durch Verzicht zweier Grossaktionäre auf einen Teil ihrer Buchforder. der Ges. M. 750 000 zur Verfügung gestellt, von denen M. 590 000 auf die Anlagekonten zur gelangten, während restliche M. 160 000 zur Bildung des gesetzl. R.-F. verwendet wurden. Anleihe: M. 1 600 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. G.-V. v. 18./3. 1911, rückzahlbar zu 102 %; 400 Stücke à M. 2000, 600 à M. 1000 u. 400 à M. 500, lautend auf den Namen der Kgl. Württemb. Hofbank G. m. b. H. in Stuttgart oder deren Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 1./5. u. 1./11. Tilg. lt. Plan ab 1917 innerhalb 30 Jahren durch jährl. Auslos. im März auf 1./5. (zuerst 1917); ab 1917 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 3 monat. Frist vorbehalten. Sicherheit: Sicher.-Hypoth. zur 1. Stelle auf den gesamten Grundbesitz der Ges. Aufgenommen zur Tilg. des Restes der Anleihe von 1885 im Betrage von M. 465 500, sowie zur Erweiter. der Anlagen, wie Bau einer Maco-Feinspinnerei etc. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stüke in 30 J. (F.). Zahlstellen: Ges.-Kasse; Stuttgart: Kgl. Württ. Hofbank G. m. b. He; Berlin: Berliner Handels-Ges. Kurs: Ende 1911: 101.50 %. Aufgelegt am 24./4. 1911 zu. 100.50 % eingeführt an der Stuttgarter Börse im Mai 1911. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (ist erfüllt), 4 % Div., event. besondere Abschreib. u. Rückl., Tant. an A.-R. (s. unten), Rest weitere Div. bezw. nach G.-V. Der A.-R. erhält eine feste Vergütung von zus. jährl. M. 6000, die vorbehaltlich der nachfolgenden Bestimmung zu den Unkosten des Geschäfts gehört u. als solche zu buchen ist. Wenn für ein Geschäfts- jahr mind. 4 % Div. verteilt werden, so hat der A.-R. aus dem nach Verteil. dieser Div. u. nach Vornahme etwaiger a. o. Abschreib. verbleibenden Überschuss des Reingewinns Anspruch auf einen Gewinnanteil, der für den A.-R. zus. auf jedes Prozent verteilter Div. M. 1500 beträgt, wogegen alsdann die feste Vergüt. von M. 6000 in Wegfall kommt. Bilanz am 31. Dez. 1911: Aktiva: Immobil., Masch. etc. 2 603 810, Kassa u. Wechsel 85 731, Effekten 1340, Vorräte 375 394, Anzahl. a. Spinnerei-Neubau 462 779, div. Debit. 860 704, Spinnerei-Neubau 192 984. – Passiva: A.-K. 1 600 000, Hypoth. Anleihe 1911 1 600 000, R.-F. 160 000, Arb.-Unterstütz.-F. 32 383, Arb.-Sparkasse 20 958, Oblig.-Einlös.-Kto 1000, Talonsteuer- Rückl. 3200 (Rückl.), Baumwolltratten 569 434, Kredit. 520 400, Div. 64 000, Vortrag 11 368. Sa. M. 4 582 744. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 836 122, Dubiosen 3476, Amort.-F. 108 492, Gewinn 78 568. – Kredit: Vortrag 10 388, Spinnerei-Kto 856 271, Extra-R.-F. 160 000. M. 1 026 659. Kurs Ende 1909–1911: 153.75, 151.50, 150 %. Zugel. in Berlin Ende April 1909; erster Kurs am 3./5. 1909 151 %. Zulassung in Stuttgart erfolgte im Mai 1909. Kurs daselbst Ende 1911: 147.50 %. Dividenden 1883–1911: 10 % pr. r. t., 8, 0, 0, 0, 0, 5, 4, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 5, 8, 9, 9, 7, 4 %. Coup.-Verj.: 5 J. n. F. Direktion: Joh. Ad. Bachofen, Emil Krämer. Prokurist: H. Rauber. Aufsichtsrat: (4–7) Vors. Geh. Hofrat Carl Staib, Stuttgart; Stellv. Bankier Herm. Rosenberg, Bankier Gust. Ahrens, Berlin; Jul. Engelbach, Hofrat Ed. Kaulla, Stuttgart; Dr. Walther Rathenau, Berlin; Bank-Dir. Carl Zander, Zürich; Komm.-Rat R. Kraner, München. Zahlstellen: Eigene Kasse; Stuttgart: K. Württ. Hofbank; Berlin: Berliner Handels-Ges. Weissthaler Actien-Spinnerei in Weissthal-Kockisch bei Mittweida. Gegründet: 3./6. 1875. Zweck: Fabrikation von Gernen für die Webbranche, von rohen Kattunen, Drucknesseln, Barchenten etc. a) Grundstück in Weissthal, ca. 76 000 am mit 240 PS.-Wasserkraft u. Fabrik- gebäuden, Speicher, Stallungen, Schuppen und 8 Häusern für Beamte und Arbeiter, b) Grund- stück in Mittweida, ca. 8000 qm mit Webereifabrikgebäuden und Wohnhaus. Ein Schaden- feuer zerstörte am 27./1. 1899 das mittlere und am 21./7. 1899 das ältere Spinnereigebäude. Der Neubau ist 1901 fertiggestellt worden und befinden sich darin 22 000 Spindeln, wovon 6000 im Jahre 1904 aufgestellt wurden. Die Webereianlage, die 1886 für M. 64 000 erworben wurde, enthält jetzt 600 Webstühle, wovon 200 im Jahre 1905/1906 neu beschafft worden sind. Zugänge auf Anlage-Kti 1905 zus. ca. M. 200 000, 1906: M. 31 981, 1907: M. 123 785, darunter eine neue Dampfanlage für die Weberei, Zugänge 1908 M. 12 971, 1909: M. 7700, 1910: M. 214 056. Die jährl. Produktion bewegt sich bis ca. 2 500 000 Pfd. engl. Garn u. bis ca, 7 000 000 im Stoffen. Verarbeitet werden jährl. an 7000 Ballen Baumwolle. Unter den misslichen Verhältnissen in der Baumwollen-Industrie war es 1910/11 nicht möglich, einen befriedigenden Abschluss zu erzielen u. schloss das Geschäftsjahr inkl. der Abschreib. u.