2092 Spitzen-, Tüll- und Gardinen-Fabriken. 9369 qm bebaute Fläche. Ausserdem sind ein Beamtenwohnhaus u. 43 Einfamilien-Arbeiter- häuser vorhanden. Die z. Z. vorhandene Dampfmaschinenanlage leistet 750 PS., weiter ist eine Res.-Masch. für 350 PS. vorhanden. Die Masch. versieht die Ges. mit eigener Elek- trizität. Lt. G.-V. v. 26./6. 1911 ist die mit 136 000 Spindeln arbeitende Spinnerei Georg Liebermann in Falkenau ab 1./10. 1911 von einer Kommandit-Ges. in Firma Georg Lieber- mann Nachf., unter hauptsächlicher Beteilig. der Tüllfabrik Flöha übernommen worden; diese Beteilig. beträgt M. 2 900 000. Weiter ist die Ges. an den Faradit-Isolierrohrwerken Max Haas G. m. b. H. in Reichenhain-Chemnitz (St.-Kap. M. 1 500 000) mit M. 1 285 000 beteiligt. Die sonst. Effekten u. Beteil. sind M. 1 068 000 festverzinsliche Werte; M. 828 500 Aktien fremder Unternehmungen, vorwiegend Banken. Gleich dem Vorj. hat der Ges. auch 1911/12 die Beteilig. bei den Faradit-Isolirrohrwerken Nutzen gebracht. An deren Div. für 1911 partizipierte die Tüllfabrik mit ihrem Kap. M. 1 070 000 u. zwar: M. 600 000 mit 15 % und M. 470 000 mit 7½ %. Die Aussichten dieses inzwischen baulich wesentlich vergrösserten Unternehmens bleiben weiter günstig. Es ist beabsichtigt, dasselbe demnächst in eine Akt.- Ges. umzuwandeln. Die Firma Georg Liebermann Nachf. schliesst ihr erstes Geschäftsj. am 30./9. 1912 ab. Kapital: M. 5 000 000 in 5000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 3 000 000, erhöht zur Ver- grösserung der Anlagen lt. G.-V. v. 2./3. 1909 um M. 2 000 000 in 2000 Aktien, begeben an zwei Aktionäre zu pari, zuzügl. 4 % Stück-Zs. ab 1./4. 1908, div.-ber. ab 1./4. 1908. Geschäfts jahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., 4 % Div., event. Sonderücklagen, von Ubrigen 5 % Tant. an A.-R. (unter Anrechn. einer festen Vergüt. von je M. 1000) mit der Beschränkung, dass die Bezüge des A.-R. in einem Geschäftsjahr M. 5000 für jedes Mitgl. u. M. 10 000 für den Vorsitzenden nicht übersteigen dürfen; der Rest des Gewinnes weitere Div., bezw. nach G.-V.-B. Eine Div. von mehr als 25 % darf nicht verteilt werden, bevor nicht die Rücklagen der Ges. –— ordentl. R.-F. u. ein in Zukunft zu bildender Div.-Ergänz.-R.-F. — die Hälfte des A.-K. erreicht haben. Bilanz am 31. März 1912: Aktiva: Grundstücke u. Zweiggleis 45 880, Wassergut 34 000, Gebäude 975 378, Masch. 90 000, Heizung 1, Beleucht. 1, Mobil., Utensil. u. Werkzeug 1, Waren 629 259, Kassa 3640, Wechsel 8858, Effekten u. Beteilig. 6 081 598, Versicher. 4425, Warenschuldner 886 299, Geldschuldner 111 930. – Passiva: A.-K. 5 000 000, Hypoth. 24 000, R.-F. 350 000 (Rückl. 40 000), Beamten-Pens.- u. Unterstütz.-F. 50 000 (Rückl. 10 000). Unter- stützungen an Beamte u. Arb. 13 777, Talonsteuer-Kto 25 000, Interims-Kto 19 586, Kredit. 1 926 482, Delkr.-Kto 150 000, Akzepte 200 000, 12 % Div. 600 000, Tant. an A.-R. 20 000, Grat. u. Unterstütz. an Beamte u. Arb. 10 000, Vortrag 482 427. Sa. M. 8 871 273. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Fabrikations- u. Handl.-Unk. 1 346 721, Rückstell. auf Debit. 150 000, Abschreib. 389 944, Kursverlust auf Effekten 22 646, Gewinn 1 162 427. – Kredit: Vortrag 541 586, Fabrikations-Kto 2 139 800, Überschuss aus sonst. Erträgnissen 390 353. Sa. M. 3 071 740. Kurs Ende 1909–1911: 307.25, 306.60, 244 %. Die Zulass. sämtl. M. 5 000 000 Aktien zur Notiz an der Berliner Börse wurde im Juni 1909 genehmigt; erster Kurs 17./6. 1909: 306 %. Dividenden 1907/08–1911/12: 20, 22, 25, 18, 12 %. Coup.-Verj: 4 J. (K). Direktion: Carl Sieems. Prokuristen: E. Wendel, A. Bode, Hugo Müller, Johs. Nitsche. Aufsichtsrat: Vors. Geh. Komm.-Rat Herm. Vogel, Stellv. Justizrat Mor. Beutler, Chemnitz; Fabrikbes. Herbert Esche. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin, Dresden, Chemnitz u. Plauen i. V.: Dresdner Bank u. deren sonst. Niederlass. Pausaer Tüllfabrik, Akt.-Ges. in Pausa. Gegründet: 11./12. 1910; eingetr. 24./12. 1910. Gründer: Spitzenfabrikant Arthur Seidel, Heinr. Haase, Rich. Ketzel, Walter Wolf, Plauen; Rich. Rudowsky, Privatmann Carl Günther sen., Pausa. Carl Günther sen. brachte die ihm gehörigen Grundstücke und die darauf errichteten Gebäude mit der vorhandenen Dampfheizungsanlage, 2 Dampfkesseln, 2 Dampfmasch. u. 1 Dynamomasch. zum Gesamtpreise von M. 156 800 in die Ges. ein. Er erhielt dafür 100 Aktien zu pari, M. 56 800 erhielt er dafür in bar nach geschehener Auflassung. Zweck: Erwerb und weiterer Ausbau des Güntherschen Fabrikanwesens in Pausa i. Sa. zwecks Aufstellung von Tüllmasch. u. Herstellung u. Verwertung von Tüll u. anderen Ge- weben. Die Ges. hat vorerst 26 Tüllmasch. aufgestellt. Der Betrieb wurde im Jahre 1911 succesive aufgenommen. „ Kapital: M. 600 000 in 600 Aktien à M. 1000, übernommen von den Gründern zu pari. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1911: Aktiva: Fabrikgrundstück 17 025, Fabrik- u. Betr.-Gebäude 114 400, Masch. I 364 500, do. II 31 240, Inventar 4610, Fuhrwesen 1500, Waren 172 143, Fabrikfeuerungsmaterial 953, Debit. 47 658, Kassa 3327, rückst. Einnahmemieten, Skonti etc. 1360, Verlust 9933. – Passiva: A.-K. 600 000, R.-F. 4130, Kredit. I 75 689, do. II 83 100, rückst. Löhne. Gehaltsgarantien, Zs. u. noch zu erwart. Skonti 5733. Sa. M. 768 652. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebs-Unk. 17 970, Handlungs- do. 13 706, Zs. 32 Dubiosen 995, Abschreib. 26 117. – Kredit: Waren 44 020, Miete 4877, Verlust 9933. da. M. 58 830.