Bekleidungs-Industrie. 2139 Riemen 421, Neubau 400, Vorräte 16 524, Kassa u. Wechsel 294, Debit. inkl. Bankguth. 87 418, rückständ. Aktien-Einzahl. 337 500. – Passiva: A.-K. 750 000, Hypoth. I 100 000, do. II 73 890. Kredit. 25 732, R.-F. 721, Div. 9375, Vortrag 4323. Sa. M. 964 042. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk., Spesen, Betriebs-Unk., Löhne, Zs. etc. 132 087, Abschreib. 15 770, Reingewinn 14 419. Sa. M. 162 277. – Kredit: Fabrikat.-Kto M. 162 277. Dividende 1911: 5 %. Direktion: Jacob Carl Andr. Schmidt. Aufsichtsrat: Vors. Stadtrat H. Chr. Korengel, Stellv. G. G. F. Beckmann, Wm. Hess, Bank-Dir. Gust. Wilh. Keck, Fabrikbes. Theod. Paul Körner, Rechtsanw. Dr. Woldemar Merz, Fabrikbes. Karl Herm. Rentzsch, sämtl. in Plauen. Prokurist: Joh. Friedr. Spörl. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Plauen i. V.: Vogtländ. Credit-Anstalt. ―§ 5― Bekleidungs-Indlstrie. Berlin-Gubener Hutfabrik, Actiengesellschaft, vorm. A. Cohn, in Guben. Gegründet: 16./4. 1888; eingetr. 1./6. 1888. Der Sitz der Ges. wurde lt. G.-V.-B. v. 10./12. 1906 von Berlin nach Guben verlegt. Die Ges. übernahm bei ihrer Gründung das von Apelius Cohn u. Herm. Lewin 1859 in Berlin u. 1876 in Guben unter der Firma A. Cohn gegr. Hutfabrikationsgeschäft für M. 724 500. Zweck: Herstellung von Hüten und verwandter Artikel, insbesondere der Fort- betrieb der früheren Hutfabriken A. Cohn und Berthold Lissner in Guben. Die Gubener Fabrik wurde 1876 erbaut. Das Fabrikterrain hat eine Grösse von 935 qR. oder 132,80 a mit 126 m Strassenfront u. 120 m Länge an der Neisse. 1888 erwarb die Ges. die gesamte Einricht. der M. von Bargenschen Hutfabrik in Berlin aus deren Konkursmasse. Umsatz 1900–1906: 2 349 611, 2 390 241, 2 502 829, 2 477 069, 2 499 434, 3 053 122, 4 015 706. 1907–1911: M. 9 630 904, 9 687 027, 10 664 415, 12 150 893, 11 801 190 inkl. Fabrik Lissner u. seit 1911 inkl. Haarhutfabrik. Die Fabrik war 1903 an der Grenze ihrer Leistungsfähigkeit angelangt, weshalb 1904 ein grösserer Neubau in Angriff genommen worden ist, für den 1904 M. 113 618 verausgabt wurden, 1905 ist eine neue Haarfilzhutfabrik errichtet u. sind in. diesem Jahre für Neubauten u. Anschaff. im ganzen M. 368 763 ausgegeben. 1906 betrugen die Zugänge auf Anlage-Kti M. 198 322, darunter M. 131 936 für Masch.; 1907 für Neubauten u. Masch. M. 214 478; 1908 M. 25 602; 1909 M. 236 523; 1910 M. 72 940; 1911 M. 204 126. Die a. 0. G.-V. v. 10./12. 1906 beschloss mit Wirk. ab 1./1. 1907 den Ankauf der Berthold Lissner'schen Hutfabriken in Guben, bestehend in Wollhut- u. Haarhutfabrik gegen eine Barzahl. von M. 930 855. Wegen Erhöhung des A.-K. zu diesem Zwecke s. b. Kap. Arb. in sämtl. Fabriken ca. 3150. Die Gubener Haarhut-Abteil. der Ges. wurde am 1./7. 1907 von der Akt.-Ges. abgetrennt u. in eine Ges. m. b. H. unter der Firma Berlin-Gubener Haarhut- Fabrik, G. m. b. H. (Stamm-Kap. M. 20 000) umgewandelt; dieselbe hat im Halbjahr v. 1./7. bis 31./12. 1907 u. 1908 ohne Gewinn gearbeitet, für 1909 aber eine angemessene Verzinsung gebracht; 1910 M. 52 362 Gewinn; für 1911 eine Div. verteilt. Umsatz der Haarhutfabrik 1907–1910 M. 407 752, 576 355, 1 160 642, 1 996 731. Am 17./11. 1908 erwarb die Ges. die ehemalig Wülfing'sche Hutfabrik mit gesamtem Inhalt für den Preis von M. 105 000 u. einer für Ottomar Hennig auf dem Grundstück lastenden Leibrente von M. 2400 p. a. Das erworbene Objekt befand sich mit M. 565 056 in der Feuerkasse. Bis Schluss des J. 1908 sind von dem Inhalt an Altmaterial grössere Posten verwertet u. 1909 ein entbehrlicher Teil des Grundstücks verkauft worden, so dass unter Einrechnung aller Kosten am 1./1. 1911 das Anwesen noch mit M. 77 718 zu Buche stand. Kapital: M. 3 000 000 in 3000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, Erhöhung lt. G.-V. v. 12./1. 1897 um M. 250 000, angeboten den Aktionären zu 150 %; nochmals erhöht lt. G.-V. v. 10./12. 1906 um M. 1 750 000 (auf M. 3 000 000) in 1750 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1907; von diesen neuen Aktien zeichnete Berthold Lissner M. 475 000 zum Kurse von 105 %, die verbliebenen M. 1 275 000 wurden einem Bank-Konsort. zu 133 % überlassen mit der Mass- gabe, hiervon M. 312 500 den alten Aktionären 4: 1 vom 16.–30./1. 1907 zu 133 % nebst 6 % von M. 1330 ab 1./1. 1907 bis zum Zahltage sowie ganzen Schlussscheinstempel anzubieten. Anleihe: M. 600 000 in 4½ % Oblig. à M. 1000, rückzahlbar zu 102 %, aufgenommen lt. G.-V. v. 27./3. 1905 zur Deckung des durch die Neubauten entstandenen Geldbedarfs. Tilg. ab 1908 durch Auslos. von jährl. M. 30 000, spät. am 30./6. auf 1./10. Insoweit das Darlehen durch die Auslos. nicht zur Tilg. gelangt ist, hat die Rückerstattung des Darlehens ohne vorherige Kündig. am 1./10. 1920 zu erfolgen. Sicherheit: Sicher.-Hypoth. auf die Grund- stücke der Ges. zu Gunsten der Bank f. Handel u. Industrie. Ausgelost bisher M. 120 000. Hypotheken: Auf den früher Lissner'schen Fabriken: M. 200 000 zu 4 % auf dem Grund- stück „Am Winkel'“; M. 78 000 zu 4 u. 4½ % auf dem Grundstück „Alte Poststrasse“.