Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. 2149 Werte im Gesamtnennwerte von M. 9 313 000 sind mit M. 7 319 035 in die Bilanz eingesetzt. Der Aktienbesitz ergab für 1908 eine durchschnittliche Verzinsung von 4 %. Auch 1909 bis 1911 haben sich diese Werte angemessen verzinst. Die dauernde Beteilig. bei der Deutschen Kolonial-Eisenbahn-Bau- u. Betriebs-Ges. (s. oben) figuriert in der Bilanz mit M. 4 180 000. Anfang 1912 Erwerb des gesamten A.-K. von M. 2 500 000 der Ostdeutschen Eisenbahn- Ges., Königsberg i. Pr. Diese Ges., die für 1911 eine Div. von 6½ % verteilt, ist in einer günstigen Entwickelung begriffen. Sie übt eine bedeutende Bautätigkeit aus u. führt den Betrieb von 18 Bahnen in einer Gesamtlänge von 960 km. Die Deutsche Kolonial-Eisenbahnbau- u. Betriebs-Ges. hat im J. 1911 in den deutschen Schutzgebieten Bahnen in einer Gesamtlänge von 320 km mit einem Gesamtbaukapital von M. 27 840 000 ausgeführt. Ferner bestand im März 1912 ein Auftragsbestand an Kolonial- bahnen in einer Gesamtlänge von 629 Am mit einem Gesamtbaukapital von M. 55 650 000. Ferner führt die Deutsche Kolonial-Eisenbahn-Bau- u. Betriebs-Ges. den Betrieb der in Ostafrika belegenen Usambarabahn u. der in Togo belegenen Verkehrsanlagen in Lome u. der Strecke Lome –Palime auf Grund von Pachtverträgen, die mit dem Reichs-Kolonialamt getätigt sind. Die Bautätigkeit der Firma Lenz & Co. G. m. b. H., mit der die Ges. einen Interessen- gemeinschafts-Vertrag abgeschlossen hat (s. oben), hat im J. 1911 Inlandsbahnen von insgesamt 166 km Länge mit einem Gesamtbaukapital von M. 14 775 000 ausgeführt. (Im J. 1910 sind In- landsbahnen in einer Gesamtlänge von 108,7 km mit einem Gesamtbaukap. von M. 4 808 000 ausgeführt worden.) Weitere Bauten von 54 km mit einem Gesamtkap. von M. 6 897 000 sind in der Ausführung begriffen. Ferner ist der Abschluss von Verträgen über Bauten von 180,5 km Länge mit einem Gesamtkap. von M. 9 800 000 in nächster Zeit zu erwarten. Kapital: M. 10 000 000 in 10 000 Inh.-Aktien (Nr. 1–10 000) à M. 1000, in Serien A– je 2000 Aktien. Die Reihen A–0C im Betrage von M. 6 000 000 sind bei der Gründung, die Reihen D u. E auf Grund des A.-R.-Beschlusses vom 29./5. 1909 vollgezahlt worden. Die Aktien Reihen D u. E erhielten für das Geschäftsjahr 1909 auf die erste Einzahlung von 25 % den vierten Teil der auf die Aktien Reihen A, B u. C entfallenden Jahresdividende und auf die Resteinzahlung von 75 % 4 % Zs. vom 1./1. bis 31./12. 1909. Teilschuldverschreib. dürfen von der Ges. nur bis zur Höhe des jeweiligen A.-K. aus- gegeben werden. Anleihe: M. 5 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. Beschluss des A.-R. v. 30./8. 1911, rückzahlb. zu 103 %. Stücke à M. 1000, lautend auf den Namen der Berliner Handels-Ges. oder deren Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. lt. Plan ab 2./1. 1913 bis spät. 1942 durch jährl. Auslos. an den ersten 3 Werktagen des Okt. (erstmals 1912) auf 2./1. (zuerst 1913); ab 1913 verstärkte Tilg. oder Gesamtkünd. vorbehalten. Eine hypothek. Sicherheit wurde nicht bestellt. Die Ges. ist nicht berechtigt, vor Tilg. dieser Anleihe eine neue Anleihe aufzunehmen, welche deren Gläubigern ein Pfand- oder Vorzugsrecht gegen: über der Ges. einräumt, welches den Gläubigern djeser M. 5 000 000 Teilschuldverschreib. nicht zusteht. Aufgenommen zwecks Erwerb von Aktien der Ostdeutschen Eisenbahn-Ges- in Königsberg, zur Begleichung der Bankschuld u. zur Verstärkung ihrer Betriebsmittel. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.) Zahlst.: Berlin: Ges.-Kasse, Berliner Handels. Ges., Bank f. Handel u. Ind., A. Schaaffh. Bankverein, S. Bleichröder; Bromberg: M. Stadthagen- Hamburg: M. M. Warburg & Co.; Posen u. Königsberg: Ostbank f. Handel u. Gew.; Stettin: Wm. Schlutow. Kurs Ende 1911: 102.75 %. Eingeführt am 9./11. 1911 zu 102.75 %. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., hierauf 4 % Div., vom Übrigen 6 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1911: Aktiva: Effekten 7 319 035, Beteilig. an d. Deutsch. Kolonial- Eisenbahn-Bau- u. Betriebs-Ges. 4 180 000, Guth. 2 403 583. – Passiva: A.-K. 10 000 000, R.-F. 642 879 (Rückl. 81 350), Schulden 1 616 100, unerhob. Div. 750, Rückstell. für Talonsteuer 51 000, ausserordl. Rückstell. 200 000, Div. 1 300 000, Tant. an A.-R. 56 740, Vortrag 35 148. Sa. M. 13 902 618. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. u. Steuern 93 472, Zs. 49 172, Kurs- differenzen auf Effekten 1440, Rückstell. f. Talonsteuer 17 000, Gewinn 1 673 238. – Kredit: Vortrag 46 220, Eingänge an Div. u. Zs. einschl. 624 000 Gewinnanteil der Kolonialen Berg- bau-Ges. 1 133 455, vertragl. Vergüt. der Deutschen Kolonial-Eisenbahn-Bau- u. Betriebs-Ges. 132 697, do. der Firma Lenz & Co. G. m. b. H. 521 952. Sa. M. 1 834 324. Kurs Ende 1907–1911: 155.50, 165.50, 221, 220.25, 211.60 %. Einführ. von M. 6 000 000 Aktien Nr. 1–6000 an der Berliner Börse erfolgte 13./6. 1907 zum ersten Kurse von 150 %. Die M. 4 000 000 Aktien D u. E (Nr. 6001–10 000) wurden am 12./6. 1909 zu 200 % zur Zeichnung Aufgelegt. Dividenden: 1901: 10 % p. r. t.; 1902–1911:8, 5, 6, 7, 9, 11, 11, 12, 12½, 13 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Geh. Komm.-Rat Friedr. Lenz, Dr. jur. Alfons Jaffé. Aufsichtsrat: (5–9) Vors. Bankier Carl Fürstenberg, Berlin; Stellv. Geh. Komm.-Rat Rud. Abel, Stettin; Bankier Karl von der Heydt, Bank-Dir. Bruno Herbst, Bankier Dr. Paul von Schwabach, Wirkl. Geh. Legationsrat a. D. Anton Hellwig, Geh. Komm.-Rat Hugo Oppen- heim, Bank-Dir. Dr. Ernst Schröder, Admiral Felix v. Bendemann Exz., Berlin; Wirkl. Geh. Ober-Reg.-Rat Ed. Simson, Charlottenburg; Dr. jur. Eberhard Freih. von Bodenhausen, Essen.