72 Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. Dividenden: 1898/99: 5½ %; 1900–1911: 6, 6, 5½, 7, 7½, 7½, 7½, 7, 6½, 6½, 6½, 6½ %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Friedr. Sander. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Ing. Herm. Christner, Hannover, Stellv. Komm.-Rat Hceh. Brüning, Fabrikant Aug. Brüning, Hanau; Bank- prokurist David Weis, Frankf. a. M. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Frankf. a. M.: Deutsche Effecten- u. Lokalbahn-Aktiengesellschaft in München. Gegründet: 9./2. 1887. Zweck: Bau, Betrieb u. Erwerb von Sekundärbahnen aller Art. Ausserdem ist die Ges. berechtigt, alle jene Geschäfte einzugehen, welche geeignet sind, mittelbar oder unmittelbar die Erreichung des Ges. Zweckes zu fördern. Die Ges. besitzt und betreibt zur Zeit folg. Linien: A. Deutsche Linien: Ravensburg-Weingarten (5 km), Betriebseröff. am 6./1. 1888 (Fort- setzung von Weingarten über Baienfurt nach Niederbiegen, 5 km, „ 1911 eröffnet); Sonthofen- Oberstdorf (14 km) 29./7. 1888; Markt Oberdorf- Füssen 31 km) 1./6. 1889; Walhallabahn (9 km) 23./6. 1889, mit Fortsetzung Donaustauf-Wörth a. D. (15 km) 1./5. 1903; Fürth-Zirndorf-Cadolz- burg (13 km) 14./10. 1892; Isartalbahn (51 km) 23./5. 1898; Forster Stadteisenbahn (14 km) 8./5. 1893; Meckenbeuren-Tettnang (5 km) 4./12. 1895; Bad Aibling-Feilnbach (12 km) 9./5 1897; Murnau-Kohlgrub-Oberammergau (24 km) 5./4. 1900; Türkheim i. B.-Wörishofen (6 km), Konz. v. 28./9. 1905. Gesamtlänge der deutschen Linien 199 km. Die erste Linie sowie die 4 zuletzt genannten Linien werden elektrisch betrieben, ebenso die Doppelbahnstrecke München-Is.-B.- Grünwald der Isartalbahn (ca. 20 km). Am 1./4. 1908 erfolgte die Verstaatlich. der gesell- schaftl. Linie Murnau-Garmisch-Partenkirchen zum Preise von M. 3 500 000, wobei sich ein Buchgewinn von M. 1 282 693 ergab, der zu Abschreib. u. Rückstellungen verwandt wurde, vornehmlich für die im Besitz der Ges. befindlichen Prior.-Aktien der Salzkammergut-Lokal- bahn u. die durch den Kursrückgang in Mitleidenschaft gezogenen Oblig. der Centralbank für Eisenbahnwerte. Die Barentschädigung diente mit M. 1 617 000 zur ausserordentl. Oblig.- Tilg., der Rest zur Ablös. der schwebenden Schuld. B. Österr. Linien: Salzkammergut-Lokalbahnen (72 km) 5. Aug. 1890 bis 3. Juli 1894. Für die Salzkammergut-Lokalbahnen ist eine eigene A.-G. mit dem Direktionssitze in Salz- burg gebildet. Das A.-K. besteht aus K 10 309 200 Prior.-Aktien u. K 3 200 000 St.-Aktien, von welchen die L.-A.-G. in München K 10 264 800 Prior.-Aktien u. K 1 877 200 St.-Aktien besitzt, letztere mit M. 1 zu Buche stehend. Ausserdem besitzt die L.-A.-G. in München nom. M. 4 111 000 Aktien der Lausitzer Eisenb.-Ges. (Gesamt-Kapital nom. M. 5 700 000). Div. 1896/97–1910/1911: 4½, 4½, 4.4, 3.63, 3.7, 2.8, 3, 3.9, 4, 4½, 5¼, 5¼, 4¼, 5.15, 5.55 %. Die Linien der E E.-G. 75 km) wurden von der L.-A. G. in München gebaut u. stehen unter deren Betriebskontrolle. Unter Mitwirkung der Bayer. Vereinsbank in München u. der Dresdner Bank in Berlin wurde von der Localbahn-A.-G. im Dez. 1898 die Centralbank für Eisenbahnwerte in Berlin 09 000, D 389839 10% ².... Die Ges. hat sich an dieser 3„ durch Übernahme von M. 3 200 000 Aktien beteiligt u. an die Centralbank für Eisenbahnwerte ihren Gesamtbesitz an Ungarischen Localbahn-Prior.- Aktien u. zwar: nom. K 18 800 600 Prior.-Aktien der Westungar. Localbahn-Ges., nom. K 1734200 Prior.-Aktien der Steinamanger-Pinkafelder Localbahn u. nom. K 598 800 Prior.-Aktien der Zalatalbahn zum Preise von insgesamt M. 18 000 000 verkauft. Bezahlt wurden der Ges. M. 3 500 000 in bar u. M. 14 500 000 in 4 %igen, zu 103 % rückzahlbaren Oblig. der Central- bank für Eisenbahnwerte. Von diesem erzielten Kaufpreise wurden M. 3 200 000 für die Übernahme von M. 3 200 000 Aktien der Centralbank verwendet. Das A.-K. wurde im Jahre 1906 um M. 1 500 000 erhöht. Ende 1911 besass die Ges. M. 4 000 000 Aktien und M. 698 000 Oblig. der Centralbank. Ausserdem besitzt die Ges. nom. K 242 800 St.-Aktien der Westungar. Lokalbahn-A.-G., die mit M. 1 zu Buch stehen. Im Jahre 1909 Erwerb von K 1 807 600 Prior.-Aktien der Zalatalbahn- -Ges., davon Ende 1911 noch K 1 801 600 im Besitz. Die Zalatalbahn (43 km normalspurige Lokalbahn von St. Groth nach Balaton-St. György) bildet die Verlängerung des zum Netz der West- ungarischen Lokaleisenbahn-A.-G. gehörigen Flügels Türje–St. Groth u. findet in Balaton- St. György Anschluss an die Hauptbahn. Es ist beabsichtigt, die Zalatalbahn mit den West- ungarischen Lokalbahnen zu fusionieren, wodurch die Ges. statt der genannten Prior.-Aktien der Zalatalbahn solche der gut entwickelten Westungarischen Lokaleisenbahn-A.-G. im Umtausch erhalten wird. Kapital: M. 10 000 000 in 10 000 Aktien à M. 1000. Gesamtes A.-K. ab 1./1. 1897 voll eingezahlt. Urspr. A.-K. M. 1 000 000, erhöht lt. G.-V.-B. v. 30./1. 1888 um M. 2 000 000 (emittiert zu 103 %), lt. G.-V.-B. v. 18./2. 38 um M. 2 000 000 (emittiert zu 127.50 %), ferner erhöht lt. G.-V.-B. v. 10./3. 1891 um M. 5 000 000, von der Bayer. Vereinsbank zu pari übernommen. Anleihen: M. 3 000 000 in 4 % Prior.-Oblig. vom 1. Jan. 1890; 500 St. à M. 2000 u. 2000 St. à M. 1000. Kurs in München Ende 1892–1911: 100.25, 99.90, 101.40, 101.10, 100.70, 100.50, 99.40, 98.60, 94, 87, 94.25, 97.50, 99, 99, 99.50, 96, 96. 40, 98.75, 96, 95.20 %. M. 15 000 000 in 4 % Prior.- -Oblig. v. 12. März 1891; 2500 St. à M. 2000 u. 10 000 St. à M. 1000. Für beide Serien: Zs. 1./1. u. 1. Verl. jährl. Unkündbar bis 1900; von da ab Tilg. zu pari innerhalb 57 Jahren mit 1 % und Zs.-Zuwachs. Nach 1900 verstärkte