2180 Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. 6500, Zweiggleisanlage 1897, Disagio für Teilschuldverschreib. 20 032, Gewinn 53 507. – Kredit: Vortrag 9456, Frachteinnahmen 201 592. Sa. M. 211 048. Dividenden: 1905–1908: 0 % (Baujahre); 1909–1911: Vorz.-Aktien: 3 % p. r. t., 4, 4 %. iieu 0, 4 %. Direktion: Alwin Wenzel, Wilh. Bösselmann. Prokurist: R. Sturm. Aufsichtsrat: Vors. Konsul Bank-Dir. W. Osswald, Stellv. Rechtsanwalt Dr. W. Lötzsch, Bank-Dir. Konsul Charles W. Palmié, Dresden; Bürgermeister Hektor Freyer, Mittweida. Zahlstellen: Dresden: Deutsche Bank, Allg. Deutsche Credit-Anstalt. Santa Catharina-Eisenbahn Akt.-Ges. in Berlin, W. 56, Schinkelplatz 1/4. Verwaltungsbureau in Blumenau (Brasilien). Gegründet: 26./2. 1906; eingetr. 2./2. 1907. Gründer: Bank für Handel u. Ind., S. Bleich- röder, Deutsche Bank, Disconto-Ges., A. Schaaffhausen'scher Bankverein, Berlin. Zweck: Bau, Ausrüstung u. Betrieb einer Eisenbahn im Staate SantaCatharina in Brasilien. Bei der Gründung hat die Ges von der Hanseatischen Kolonisations-G. m. b. H. in Hamburg die seitens der Staatsregierung von Santa Catharina durch Dekret Nr. 227 vom 26./9, 1904 erteilte Eisenbahnkonzession übernommen. Die Konzession, die auf Betreiben der Ges. 1907 in wesentlichen Punkten abgeändert wurde, umfasst den Bau von Eisenbahnen von Blumenau— Hammonia, HammoniaRio Negro und Hammonia-–Coritybanos. Ausserdem ist damit eine umfangreiche Landkonzession für das noch wenig erforschte Gebiet am Westarm des Itajahy verbunden, das als besonders geeignet zur Besiedelung und reich an wertvollen Hölzern gilt. Zunächst wurde die Linie Blumenau-–Hansa von ca. 70 km mit 1 m Spurweite gebaut; die Ausführung war dem Bau- und Betriebskonsort. Herrmann Bachstein – Arthur Koppel in Berlin übertragen. Betriebseröffnung sukzessive ab 3./5.–1./10. 1909. 1907 wurde die Konstituierung der Ges. auch nach brasilianischem Rechte durchgeführt und die Firma bei der TJunta Commercial (Handelskammer) in Desterro registriert. Durch einen Nachtrags- vertrag mit der Regierung des Staates Santa Catharina ist 1909 die Eisenbahn-Konz. von Coritybanos bis zu einem noch zu bestimmenden Punkte der Sao Paulo Rio Grande Eisen- bahn (bis zur argentinischen Grenze) ausgedehnt worden. Im Jahre 1911 hat die Ges. die Verhandlungen mit der brasilianischen Bundesregierung wegen des Weiterbaues der Eisen- bahn fortgesetzt. Auf Grund der gesetzlichen Ermächtigung vom 31./12. 1910 genehmigte der Präsident der Republik durch Dekret vom 29./11. 1911 den Ausbau des Eisenbahnnetzes. In Ausführung dieses Dekrets ist unter dem 26./12. 1911 hierüber zwischen dem brasilianischen Verkehrsminister in Rio de Janeiro und der Gesellschaft ein alle Einzelheiten regelnder Vertrag unterzeichnet worden, der in der Hauptsache folgendes Programm zum Gegenstand hat und eine gedeihliche Entwicklung der Ges. erhoffen lässt. Die zurzeit im Betrieb befindliche Linie Blumenau–Hansa wird von der Bundesregierung zu einem angemessenen, dem Betrage nach noch festzusetzenden Preise übernommen und für Rechnung der Regierung einerseits hach dem Seehafen von Itajahy, andererseits bis zur argentinischen Grenze, an der Mündung des Pepery-Guassu in den Uruguay, verlängert. Einschliesslich der zunächst in Aussicht genommenen Zweiglinien wird die Ausdehnung des Bahnnetzes etwa 1000 km betragen. Die Baukosten werden der Ges. nach dem Umfang der tatsächlich ausgeführten Arbeitsleistungen auf Grund einer mit der Regierung bereits vereinbarten Tabelle von Einheitspreisen vergütet. Zur Deckung dieser Kosten einschl. des gleichfalls durch die Ges. zu beschaffenden Betriebsmaterials gibt die Bundesregicrung eine 4 % Goldanleihe aus, deren ersten Teilbetrag im Nennwerte von £ Sterling 2 400 000 die Ges. zu übernehmen hat. Der Betrieb des Eisenbahnnetzes wird der Ges. bis Ende 1971 gegen gewisse Pachtabgaben vom Brutto-Erträgnis an die Bundesregierung übertragen. Neben dem Ausbau der Eisenbahn ist eine Regulierung des den Ausgangspunkt bildenden Hafens Itajahy sowie die Kolonisierung der mit der Bahn verbundenen Landkonzession vorgesehen. Die früher von der Ges. mit der Flussdampferges. (Companhia Fluvial) in Blumenau abgeschlossene Interessen- gemeinschaft ist dadurch erweitert worden, dass sich die Ges. durch den Erwerb des grössten Teils des A.-K. einen massgebenden Einfluss auf deren Verwaltung verschafft hat, um den regelmässigen Anschluss und Umschlagsverkehr der Eisenbahn für die Strecke von Blumenau nach dem Seehafen Itajahy sicherzustellen. Der sich für 1911 buchmässig ergebende Gewinn von M. 7229 wird auf neue Rechnung vorgetragen. Die Eisenbahn vereinnahmte M. 109 378, denen Betriebsausgaben einschl. Verwaltungskosten in Höhe von M. 179 296 gegenüberstehen, so dass sich demgemäss ein Betriebsverlust von M. 69 918 ergibt, der sich durch die Kosten für die Beseitigung der Hochwasserschäden um M. 45 853 auf M. 115 771 erhöht. Dieser Betrag wird durch Entnahme aus der Betriebs- und Verwaltungsreserve gedeckt, die dann noch mit M. 136 875 bestehen bleibt. Kapital: M. 6 660 000 in 6660 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 400 000, erhöht lt. G.-V. v. 28./10. 1907 um M. 2 600 000, begeben zu pari; die G.-V. v. 26./6. 1908 beschloss weitere Erhöhung um M. 3 000 000, begeben zu pari, voll eingezahlt seit 1909; nochmals erhöht lt. G.-V. v. 20./7. 1910 um M. 660 000 (also auf 6 660 000) in 660 Aktien zu pari. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1911: Aktiva: Bahnbau-Kto 6 908 278, Vorbereit. des Weiterbaues 93 112, Inventar u. Materialien 103 973, Debit. 41 510. – Passiva: A.-K. 6 660 000, besond. Res. 40 486, Betriebs- u. Verwalt.-Res. 136 874, Kredit. 302 284, Gewinn 7229. Sa. M. 7 146 875. 0