2184 Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. Bank, Nationalbank für Deutschl., A. Schaaffh. Bankverein. S. Bleichröder; Frankf. a. M.: Disconto-Ges., Jacob S. H. Stern, Deutsche Bank, Bank für Handel u. Industrie, Dresdner Bank; Cöln a. Rh.: Sal. Oppenheim jr. & Co., A. Schaaffh. Bankverein; Hamburg: Nordd. Bank, L. Behrens & Söhne, Deutsche Bank, Dresdner Bank, Bank f. Handel u. Ind. Grosse Venezuela-Eisenbahn-Gesellschaft in Berlin, W. Unter den Linden 35 II. Gegründet: 20./11. 1888. Die G.-V. v. 30./6. 1903 beschloss Verlegung des Sitzes von Hamburg nach Berlin. Zweck: Erwerbung einer seitens der Republik Venezuela der Firma Fr. Krupp in Essen erteilten und dem Gesellschaftsvertrage vorgedruckten Konzession vom 8. Juli 1887 bezw. 30. Juli 1888 und 3. August 1888 zum Bau einer Eisenbahn von Caracas nach Valencia, sowie Ausrüstung u. Betrieb dieser Eisenbahn. Die Ges. bezweckt ausserdem den Bau von Anschlussbahnen, sowie anderer Eisenbahnen, sie kann event. solche übernehmen oder auch den Betrieb eigener Bahnen an Dritte überlassen, sich an anderen Eisenbahn- unternehmungen beteiligen, Lagerräume errichten u. Ländereien u. Landesprodukte ver- werten; die Ges. kann auch auf Seeen und Flüssen im Gebiete der Ver. Staaten von Venezuela Schiffahrt betreiben. Die Länge der fertiggestellten Bahnstrecken Caracas- Cagua und „ Cagua be- trägt 179 km; die Linie besitzt 213 eiserne Brücken, darunter 60 Viadukte und ferner 89 Tunnel. Die Betriebseröffnung fand im Februar 1894 statt. Betriebsüberschuss 1908–1911: M. 648 881, 492 222, 519 538, 804 043 beförderte Personen 122 321, 128 631, 139 225, 166 794, Gepäck u. Eilgut 892, 944, 1040, 1254 t, Güter 44 717, 38 751, 32 488, 37 481t. Von der im Jahre 1905 durch Umwandlung der Venezolanischen 5 % Anleihe von 1896 und 3 % Anleihe von 1881 geschaffenen 3 % Diplomatischen Schuld erhielt die Ges. für ihren Besitz an 5 % Venezolanischer Anleihe von 1896, welchen sie zur Ablösung der ihr nach der Konzession zustehenden Zinsgarantie empfangen hatte, im Umtausche den ent- sprechenden Betrag. Die der Ges. aus den Verkäufen des Anleihebestandes zu- fliessenden, nach Deckung der seitherigen Bankschulden verbleibenden Beträge hat die Ges. zur Rückzahlung des A.-K. in Höhe von M. 18 000 000 verwendet, nachdem die a. o. G.-V. v. 2./4. 1906 die Herabsetzung des A.-K. in dieser Höhe beschlossen hatte. (Siehe bei Kap.) Die der Ges. gehörige Dampfschiffahrt auf dem Valencia-See ist einem Unternehmer überlassen. Vom Seeufer nach Guigüe führt eine Schmalspurbahn. Kapital: M. 42 000 000 in 42 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 10 000 000, erhöht l. G.-V. vom 1./3. 1894 um M. 15 000 000, lt. G.-V. vom 30./6. 1896 um M. 20 000 000 und lt. G.-V. vom 18./2. 1897 um M. 15 000 000 (auf M. 60 000 000). Die beiden letzten Erhöhungen wurden in der Weise beschafft, dass die Disconto-Ges. und die Norddeutsche Bank von den ihnen zustehenden Forderungen jede M. 10 000 000 und M. 7 500 000 einbrachten und dafür jede 17 500 Aktien, div.-ber. ab 1./1. 1896 erhielt. Die a. o. G.-V. v. 2./4. 1906 beschloss die Herabsetzung des A.-K. um M. 18 000 000 (auf M. 42 000 000) zwecks teilweiser Rückzahlung des A.-K. (siehe oben). Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., alsdann bis zu 5 % zum Ern.-u. Amort.-F., bis zu 4 % Div.; an A.-R. eine Tant. von im ganzen 5 % desjenigen zur Verteilung gelangenden Rein- gewinnes, welcher nach Vornahme sämtlicher Abschreib. u. Rücklagen, sowie nach Abzug eines für die Aktionäre bestimmten Betrages von 4 % des eingezahlten Grundkapitals ver- bleibt. Sollte die Remuneration des A.-R. nicht den Betrag von M. 2000 für jedes Mitglied erreichen, so wird, da ein jedes Mitglied diesen Mindestbetrag jährl. empfangen soll, ein Fehlbetrag unter den Verw.-Kosten verrechnet; Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1911: Aktiva: Bau-Kto 43 658 505, Kleinbahn Güigue 79 285, Grund- stücke 60 000, Betriebsmaterial. 149 161, Kassa 167 293, Effekten 18 513, Dampfer 10 000, Guth. bei Banken 855 801. – Passiva: A.-K. 42 000 000, R.-F. 456 011 (Rückl. 31 213), Ern.- u. Amort.- F. 1 326 155, Depos. 58 682, Bürgschaften 3600, Vorschuss 8796, Kredit. 32 193, Div. 630 000, Vortrag 483 121. Sa. M. 44 998 561. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebsausgaben 1 235 534, sonst. Ausgaben 45 550, Rückl. in Ern.- u. Amort.-F. 150 000, Abschreib. auf Dampfer 6000, Reingewinn 1 144 335, –Kredit: Vortrag 520 061, Betriebseinnahmen 2 039 577, Sonstige Einnahmen 232. Zs. 21 547. Sa. M. 2 581 419. Dividenden 1896–1911: 1, 2, ., ½, ½, ½, ½, ½, 1, 1, 1½, 1½, 17*;¹ 1, 33 1½ %. Coup.- Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Dr. Schlauch, Ing. Müller-Werra, Charlottenburg; Betriebs-Dir. G. Knoop, Caracas. Prokurist: Franz Karrasch, Caracas. Aufsichtsrat: (5–9) Erster Vors. Migiserial- Dir. a. D. Wirkl. Geh. Ober-Reg.-Rat Jos. Hoeter, Berlin; zweiter Vors. Max Schinckel, Hamburg; Geh. Reg.-Rat Hugo Lent, Geh. Baurat Alfred Lent, Berlin; F. H. Ruete, Rud. Petersen, A. Borgnis, Hamburg. Zahlstellen: Berlin: Disconto-Ges.; Hamburg: Nordd. Bank.