Hienbaßhen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. 2185 Vereinigte Eisenbahnbau- und Betriebs-Gesellschaft in Berlin, W. 66, Wilhelmstr. 48, mit Zweigniederlassung in Wien. Gegründet: Errichtet als Akt.-Ges. am 8./10. 1895, eingetr. 26./11. 1895. Die Ges. hat bei der Errichtung die Geschäfte u. eingeleiteten Unternehm. der in Liquid. getretenen Vereinigten Eisenbahnbau- u. Betriebs-Ges. m. b. H. übernommen. Zweck: Bau u. Betrieb von Eisenbahnen u. anderen öffentlichen Verkehrsanstalten, sowie die Ausführung von Bauten aller Art für eigene oder fremde Rechnung im In- u. Auslande; demgemäss ist die Ges. befugt: Konz. für Bahnen jeder Art nachzusuchen u. zu erwerben, Bahnen zu bauen u. in Betrieb zu nehmen oder an andere zum Bau u. Betrieb zu übergeben, dafür besondere Ges. zu begründen oder auch die erworbenen Rechte anderweitig zu ver- äussern u. zu verwerten; bestehende Bahnen u. andere öffentliche Verkehrsanstalten an- zukaufen oder zu pachten, in eigenen Betrieb zu nehmen oder den Betrieb an andere zu übertragen; Betrieb aller auf obigen Zweck hinzielenden Bank- u. Finanzgeschäfte. Die Ges. ist berechtigt, Oblig. bis zum dreifachen Betrage des jeweilig eingezahlten A.-K. aus- zugeben. Seit 1907 ist die Ges. bei der Baufirma in Osterreich der Hipolit Sliwinski Ind.- u. Bau-Ges. m. b. H., seit 1910 Firma: Galiz. Industrie- u. Bau-Ges. m. b. H. (auch Ziegel.- u. Dachsteinwerk) mit M. 550 800 beteiligt (cür 1907–1911 ohne Gewinn; für dieses Geschäft wurden 1907 u. 1908 M. 300 000 auf Delkr.-Kto zurückgestellt. welche inkl. weiterer M. 150 800 in 1909 auf die Anteile dieser Ges. zur Abschreib. gelangten). Dieser Ges. ist es nicht gelungen, im Baugeschäft Boden zu fassen; eine Besserung ihrer Verhältnisse ist erst zu erwarten, wenn die in ihrem Besitz befindlichen Ziegeleien höhere Erträgnisse abwerfen werden, was bereits 1910 der Fall war. Auf dem Dachziegelwerk dieser Galiz. Ges. in Drohobycz ist eine Forder. der Berliner Ges. im Betrage von M. 633 000 hyp. eingetragen. Zur Erhöh. ihrer Leistungsfähigkeit wurden dieser Ges. 1911 weitere Beträge bis zu K 80 000 zur Verf. gestellt. 1911 hat die V. E.- u. B.-G. sich gemeinsam mit einer im Niederlausitzer Braunkohlenrevier seit längerer Zeit arbeitenden Firma, die sich mit Abraum- arbeiten befasst, eine G. m. b H., die Tiefbau- u. Baggereibetriebsges. m. b. H., gegründet, um ein grösseres Abraumgeschäft, das sich über 5 Jahre erstreckt, gemeinsam durchzuführen. Der Verlust der Wiener Niederlassung erhöhte sich 1906 von K 159 493 auf K 243 949, doch konnte für 1907–1909 wieder ein Gewinn von K 27 092, 102 715, 58 899 zur Verrech- nung kommen. Ende 1910 u. 1911 wurden neue Verluste von K 78 849 bezw. K 231 774 ausgewiesen, entstanden durch Mehrausgaben bezw. Nachforder. bei den Eisenbahnbauten Aspang-Friedberg u. Krems-Grein. Wegen der ersteren Eisenbahn schweben Verhandlungen, betreffs Krems-Grein hat die Ges. einen Prozess angestrengt. Auch hat die Schluss- abrechnung der Strecke Dittersbach-Glatz einen Verlust ergeben. Nach Abschreib. auf Bau- verluste u. Reservestellungen von zus. M. 244 253 resultiert deshalb für 1911 ein Bilanz- verlust von M. 220 373, wovon M. 107 355 aus R.-F. Deckung fanden u. M. 113 017 Verlust vorgetragen wurde. Die Ges. betreibt die in fremdem Besitz befindl. Bahnen: a) Marienborn-Beendorfer Kleinbahn; b) Polkwitz-Raudtener Kleinbahn; c) Brandenburg. Städtebahn (s. unten),. Die am 31./12. 1911 im Besitze der Ges. befindl. Effekten im Gesamtbetrage v. M. 5 511 673 bestehen in den nachstehend bezeichneten Aktien deutscher u. österr.-ungar. Eisenbahn-Ges.: M. 954 000 Deutsche Eisenbahn-Vorz.-Aktien, M. 1 254 000 Deutsche Eisenbahn-Stamm-Aktien, K 2 486 400 Österr. Eisenbahn-Vorz.-Aktien, K 2 063 600 Österr. Eisenbahn-Stamm-Aktien, K 4 009 400 Ungar. Eisenbahn-Vorz.-Aktien, K 48 800 Ungar. Eisenbahn-Stamm-Aktien Die oben bezeichneten Effekten sind, soweit sie nicht einen Börsenkurs haben, mit ihrem Buchwerte in die Bilanz eingestellt worden. 1911 hat der Effektenbesitz keine nennens- werte Veränderung erfahren. 4 1909 erfolgte der Verkauf von K 2 750 800 Leva-Garamberzenczer Lokalbahn-Prior.-Aktien u. K 937 000 Neograder Comitats-Lokalbahn-Prior.-Aktien, wogegen ein geringer Betrag von Teplitzer Elektrizitäts- u. Kleinbahn-Aktien übernommen wurde. Dadurch u. durch die weitere Begebung von K 400 000 Salzburger Eisenbahn- u. Tramway-Aktien, welche einen Gewinn erbrachten, ist der Bestand an Eisenbahn-Aktien von nom. M. 13 274 770 auf nom. M. 9 854 690 heruntergegangen. Da ferner der Betriebsvertrag mit der Nordhausen-Werni- geroder Eisenbahn-Ges. am 31./3. 1909 zu Ende gegangen ist u. es nunmehr feststeht, dass sich aus demselben keine Zahlungsverpflichtungen mehr für die Ges. ergeben werden, so ist auch der Bestand des allg. Disp.-F. in Höhe von M. 691 394 in voller Höhe zur Abschreib. auf den Effektenbestand verwendet worden. Durch diese Abschreib. u. durch Verkäufe ist der Buchwert der Vorzugs- u. Stamm-Aktien einschl. des Wertes der für das Jahr 1909 noch an ihnen befindlichen Erträgnisscheine auf M. 5 561 042 gegen M. 8 878 117 herabgegangen, so dass der Einstandspreis im Durchschnitt ungefähr 56.50 % gegen ungefähr 67 % im Vorjahr beträgt. Durch die Verkäufe war die Ges. in der Lage, die für die übernommenen Bauten erforderlichen höheren Beträge aus eigenen Mitteln zu decken u. so die Aufnahme von Bankkrediten zu vermeiden. Die Ges. konnte ausserdem noch grössere Rückzahlungen auf bestehende Kredite machen. Von grösseren Bauten, welche 1910/11 zur Durchführung kamen, ist der Bau des ca. 1600 m langen Ochsenkopftunnels der Linie Dittersbach-Glatz zu erwähnen (beendet Dez. 1911). 1910 sind zwei Baulose der Strecke Aspang-Friedberg in Nieder-Österreich, welche einen ca. 2400 m langen Tunnel enthalten, vollendet worden. Bereits in 1909 wurden drei Baulose der Strecke Krems-Grein in Nieder-Österreich fertig-