2290 Elektrische Strassenbahnen, Klein- und Pferdebahnen etc. bahngeleise ein; Länge der Hauptgleise 8,644 km, der Neben- u. Anschlussgleise 17,336 km; am 28./9. 1896 für den Personenverkehr u. am 26./10. 1896 für den Güterverkehr eröffnet. Durch die Anschlussgleise werden in Hennickendorf u. Herzfelde eine Reihe von Ziegeleien mit der Kleinbahn verbunden. Zurzeit sind 13 Anschlüsse an Ziegeleien ausgebaut mit einer Gesamtlänge von 14,123 km. Der Betriebsmittelpark besteht aus 3 Lokomotiven von je 20 Tons Dienstgewicht, 1 Lokomotive von 30 Tons Dienstgewicht, 1 Gepäckpersonenwagen, 2 II./III. Klasse-Wagen, 2 Güterwagen für den Lokostückgutverkehr und 6 Güterwagen. Letzere sind in den Staatsbahnwagenverband eingestellt. Die Staatsbahn hat vertraglich die Unterhaltung der Güterwagen übernommen. Ferner ist die Staatsbahnverwaltung ver- pflichtet, der Kleinbahn so viel Wagen, als der Güterverkehr erfordert, zur Verfügung zu stellen. Den Betrieb führt die Firma Lenz & Co. G. m. b. H. zu Berlin nach Massgabe des am 20./25. Febr. 1907 geschlossenen Betriebsvertrages gegen eine jährliche Entschädigung von 5 % von dem Betriebsüberschuss bis M. 100 000, 10 % von einem etwaigen Betriebs- überschuss von M. 100 000–150 000, darüber hinaus aber 15 %; die jährliche Mindestver- gütung beträgt M. 5000. Die Kleinbahn dient in erster Linie dem Verkehr von Ziegeln und Kohlen. Der Frachtsatz stellt sich für jeden Waggon von ca. 3000 Ziegelsteinen von Straus- berg nach dem Schlesischen Bahnhof in Berlin auf M 15. Hiervon hat die Ges. an die Staatsbahnverwaltung eine Gesamtgebühr von M. 10 abzugeben, so dass ihr von der Fracht ein Bruttoerträgnis von M. 5 verbleibt. Die gesamte Kleinbahn, von der Abzweigungsstelle von der Staatsbahn bei Strausberg ab, liegt mit ihrem Hauptgleis und ihren Gebäuden auf eigenem Grund u. Boden. 1910–1911: Beförderte Personen 44 146, 48 612, Güter 443 221, 419 137 t. Neuerdings wurden verschiedene weitere Verfrachtungsverträge abgeschlossen. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000. Die Einziehung (Amort.) von Aktien kann sowohl mittels Ankaufs als durch Auslos. u. Künd. erfolgen (s. Gewinn-Verteil.). In der G.-V. v. 17./4. 1909 wurden nom. M. 24 000 Aktien ausgelost. Gewinn-Verteilung: Von dem nach Absetzung aller Abschreib. u. Rücklagen, insbe- sondere nach Ausstattung des Ern.-F. u. des Spez.-R.-F., verbleibenden Reingewinn der Ges. werden zunächst 5 % dem gesetzl. R.-F. zugeführt; sodann erhalten die Aktionäre bis 6 % Div.; der verbleibende Betrag ist zur Einlösung von Aktien mit einem Aufgelde von 50 % des Nennwertes, also mit einem Betrage von M. 1500 für jede Aktie, oder zur Dotierung des Disp.-F. zu verwenden. Die Einlösung der Aktien hört auf, sobald neun Zehntel des A.-K., also insgesamt Aktien im Nennwerte von M. 900 000 zuzüglich des Aufgeldes, eingelöst worden sind. Wenn neun Zehntel des A.-K. eingelöst worden sind, so wird der gesamte Betrag des Reingewinnes als Gewinnanteil auf die verbliebenen Aktien im Nennbetrage von M. 100 000 verteilt, falls die Ges. nicht beschliesst, ihn zu ausserordentl. Rücklagen oder zu Wohlfahrtszwecken zu verwenden. Im unmittelbaren Anschluss an jede ord. G.-V., welche einen zu solcher Einlösung der Aktien zu verwendenden Reingewinn festgestellt hat, findet die Ziehung der Nummern der zur Einlösung gelangenden Aktien statt. Für das angefangene Geschäftsjahr, in welchem die Aktien zur Einlösung ausgelost worden sind, haben sie keinen Anspruch mehr auf Gewinnanteil. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1911: Aktiva: Eisenbahnanlage 1 141 355, Kaut. 10 362, Kassa 581, Ern.-F. 48 941, Spez.-R.-F. 2481, Kaut.-Effekten u. Wechsel 50 000, Debit. 204 318 – Passiva: A.-K. 916 000, R.-F. für ausgeloste Aktien 84 000, Ern.-F. 45 612, Spez.-R.-F. 3201 (Rückl. 450), R.-F. 62 999 (Rückl. 4507), Disp.-F. 18 000, Lenz & Co., Kaut. 50 000, Kredit. 186 017, Div. 54 960, Einlös. von 20 Aktien 30 000, Vortrag 7248. Sa. M. 1 458 040. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 17 426, Zs. 6403, Ern.-F. 12 385, Verwalt.-Kosten an die Betriebsführerin 7218, Gewinn 97 166. – Kredit: Vortrag 7026, Eisenbahnbetriebs- Überschuss 133 574. Sa. M. 140 601. Kurs Ende 1909–1911: 147, 153, 152.25 %. Eingef. am 22./3. 1909 von der Berliner Handels- Ges. zum ersten Kurs von 140 %. Dividenden 1905–1911: 0, 8, 8, 6, 6, 6, 6 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Reg.-Baumeister a. D. Max Semke, Charlottenburg. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Dr. jur. Alfons Jaffé, Charlottenburg; Stellv. Geh. Komm.-Rat Louis Aronsohn, Bromberg; Komm.-Rat Rich. Dyhrenfurth, Bankier Georg Helfft, Berlin; Dir. Paul Mittelstaedt, Charlottenburg; Dir. Wilh. Paul, Friedenau. Zahlstellen: Berlin: Ges.-Kasse, Berliner Handels-Ges., N. Helfft & Co., S. L. Landsberger; Bromberg: M. Stadthagen. Stuttgarter Strassenbahnen in Stuttgart, Hauptstätterstr. 153. Gegründet: 31./3. 1868 als Stuttgarter Pferde-Eisenbahn-Ges.; handelsger. eingetr. 7./15. April 1868. Firma geändert wie gegenwärtig lt. G.-V.-B. v. 31./3. 1890. Landesh. Genehm. v. 31./3. 1868. Konc. bis Ende 1930. Zweck: Bau u. Betrieb von Strassenbahnen in Stuttgart, Cannstatt u. Umgebung. Fusio- nierte 1889 mit der 1886 gegr. „Neuen Stuttgarter Strassenbahn Lipken & Cie.“ – Strassenbahn mit elektr. Betrieb (oberird. Stromzuführ.). Bahnlänge Ende 1911 92.67 km, Betriebslänge 100.14 km, Gleislänge inkl. der Depotgleise 59.57 km, Spurweite 1 m. Linien: 1) Cannstatt- Berg-Paulinenberg-Karlvorstadt-Schützenhaus, 2) Westbahnhof-Hauptbahnhof-Pragfriedhof- Nordbahnhof, 3) Rundbahn, 4) Gaisburg- Ostheim-Hackstr.-Traubenstr., 5) Herderstr.- Moltkekaserne -Schlossplatz- Charlottenplatz- Alexanderstr.-Bubenbad, 6) Bopser- Schloss-