2310 Flektrotechnische Fabriken, Elektrieitätswerke und Hilfsgeschäfte. Herstellung von Elektromotoren u. Dynamomaschinen beschäftigte, deren A.-K. M. 3 000 000 betrug und deren Fabrik an die von S. Bergmann & Co., A.-G. angrenzte. Über die näheren Modalitäten der Verschmelzung s. unter Kapital. Die Fabrikgrundstücke der beiden fusionierten Ges. sind im Zusammenhange belegen und werden von 5 Strassen, der Oudenarder, der Hennigsdorfer, der Liebenwalder, Malplaquet-u. Seestr. begrenzt. Sie bedecken eine Grundfläche von 42 580 qm, wovon 25 142 bebaut sind. Das Fabrikgelände in Rosenthal bei Berlin bedeckt eine Gesamtfläche von 138 256 qm, wovon 48 800 qm bebaut sind. Auf dem Fabrikgrundstück in Berlin erfolgt die Fabrikation in 4 Abteil., J, M, L u. Z, deren erstere sich im wesentlichen mit der Fabrikation von Isolierrohren u. anderen Installationsartikeln beschäftigt, während die Abt. M die Her- stellung von elektrischen Maschinen u. Apparaten, Abt. L die Fabrikation von elektr. Metall- u. Kohlenfaden-Lampen u. Abt. Z die Fabrikat. von Elektrizitätszählern u. Messinstrumenten zum Gegenstande hat. Die Isolierrohre, welche Abt. J fabriziert, werden nach dem sogen. In- stallations-System Bergmann hergestellt. Ausserdem beschäftigt sich Abt. J mit der Fabri- kation von wasserdichten Armaturen. Sicherungen, Glühlampenfassungen, Ausschaltern u. Umschaltern, Edisonfassungen, Schalthebeln, Bleischaltern, Schalttafeln u. Schutzkästen für Schaltapparate u. Sicherungen. Die Abt. M fabriziert Dynamomaschinen für Gleichstrom, sowie für Ein- u. Mehrphasen-Wechselstrom, weiter Gleichstrom-, Einphasen-, Drehstrom-, sowie Einphasen- Kommutator -Elektromotoren für allgemeine Betriebszwecke und für Spezialantriebe von Kranen, Hebezeugen, Spills, Aufzügen, Werkzeugmasch., auch elektr. Ausrüstungen für Hütten- und Bergwerksbetriebe, ferner langsam laufende Motoren für direkten Antrieb von Druckerpressen u. Transmissionswellen etc., Spezialmotoren für den Antrieb von Schriftsetzmasch., Automobilmotoren, Bohrmasch., Umformer u. Zusatz- masch., Ventilatoren mit elektr. Antrieb, Transformatoren für Ein- u. Mehrphasen-Wechsel- strom u. endlich alle für Elektromotoren u. Dynamomasch. erforderlichen Anlass-, Regulier- u. Umkehrwiderstände u. Kontroller zur Regulier. der Umdrehungszahl von Motoren. An- gegliedert an die Masch.-Abteil. sind die Abteil. zur Herstell. von elektr. Lokomotiven u. Akkumulatoren-Wagen, sowie von Motoren für Voll-, Strassen-, Hoch- u. Untergrundbahnen; ferner die Abteil. für Schalttafelbau zur Fabrikation sämtl. für Niederspannungs- u. Hoch- spannungs-Schaltanlagen notwendigen Apparate. Die Abteil. L beschäftigt sich neben der Herstell. von Kohlenfaden-Lampen insbes. mit der Fabrikat. von elektr. Metallfadenlampen. Die Abteil. Z fabriziert Elektrizitätszähler u. Messinstrumente. Auf dem Fabrikgelände in Rosenthal b. Berlin hat die Ges. ein Metallwerk, ein Kabel- werk, eine Benzin-Automobilfabrik, eine Dampfturbinen-Fabrik sowie eine Abteil. zur Her- stellung von grossen elektr. Masch. errichtet. Das Metallwerk beschäftigt sich in erster Linie mit dem Walzen u. Ziehen derjenigen Metalle, welche die einzelnen Abteilungen zur Herstell. ihrer Fabrikate benötigen. In der Hauptsache stellt das Metallwerk Messing- u. Kupferhalbfabrikate her. Die Fabrikat. der im Metallwerk hergestellten Kupferdrähte gab der Ges. Veranlassung, sich auch der Herstell. von Starkstromkabeln, Telephonkabeln sowie allen anderen Sorten geschützter Leitungsmaterialien zuzuwenden. Die Fabrikationsstätten hierfür sind in einem Kabelwerk vereinigt. In der Automobilfabrik werden elektrische u. Benzin-Luxus- sowie Last-Automobile hergestellt. Der Dampfturbinenfabrik, in der stationäre Dampfturbinen aller Grösse hergestellt werden, ist die Abteil. für Schiffsturbinen ange- gliedert. Die Lizenznehmer der Bergmann-Schiffsturbinen haben bereits im In- u. Auslande Bestellungen für Kriegsschiffe erhalten, die mit Bergmann-Turbinen ausgerüstet werden. In der Aßteil. für Grossmasch. werden in erster Linie die zu den Dampfturbinen gehörigen Generatoren sowie diejenigen grossen elektr. Masch. hergestellt, zu deren Transport der in Rosenthal vorhandene Bahnanschluss benötigt wird. Die Fabrik beschäftigt in sämtl. Abteil. über 10 000 Beamte u. Arb. Gesamtaufwend. für Zugänge 1901–1911: M. 1 175 707, 354 164, 538 509, 1 349 067, 1 713 714, 2 802 867, 1 679 662, 5 050 269, 3 159 248, 8 517 900, 4 194 230; ausserdem waren auf Neubau-Kto Berlin u. Rosenthal Ende 1911 M. 1 526 584 verbucht. Die Ges. hat auswärtige Lager u. Vertretungen an den Hauptorten Deutschlands u. ausser- dem in den Hauptstädten fast sämtl. europäischer Staaten, sowie an wichtigeren über- seeischen Handelsplätzen. 1906 wurde der Zollverhältnisse wegen die Fabrikation in Paris unter der Firma Société Anon. des Usines Electriques Bergmann (A.-K. seit 1908 frs. 2 500 000) aufgenommen. Anfang 1909 Beteilig. an der Elektrizitäts-Ges. für Kriegs- u. Handelsmarine G. m. b. H. in Berlin (St.-Kap. M. 500 000), ferner an der Bergmann-Metallurgique Automobil- Verkaufsgesellschaft m. b. H., an der Bayer. Überlandzentrale A.-G. in Haidhof (Oberpfalz) mit M. 1 170 000 in Aktien sowie an der Überlandzentrale Westpreussen G. m. b. . Die Bergmann-Ges. gehört dem Deutschen Kupferdrahtverband, der Vereinigung Deutscher Stark- stromkabel-Fabrikanten, sowie der Verkaufsstelle Verein. Glühlampenfabriken G. m. b. H. in Berlin, an. Umsatz der Bergmann-Ges. in Berlin 1900–1911: M. 6 759 485, 6 670 000, 6 807 000, 8 252 000, 10 713 395, 13 209 492, 16 054 895, 21 017 920, 23 031 600, 37 586 500, 50 871 370, 66 471 485. In dem Geschäftsj. 1912 hat sich bis Mai die Beschäftigung weiter gesteigert. Trotz einer Umsatzsteigerung von ca. 30 % im J. 1911 konnte das Gesamterträgnis nicht entsprechend erhöht werden. Die Gründe hierfür liegen- teils darin, dass während des Geschäftsj. 1911 bedeutende Kapitalien in noch nicht gewinnbringenden Unternehm. u. Neu- anlagen festgelegt sind u. auch darin, dass Erweiter., sowie einzelne Abteil., die am Umsatz einen nicht unbedeutenden Anteil nehmen, besonders der Grossmaschinenbau u. die Turbinenfabrik, nicht rentabel gearbeitet haben, weil speziell auf diesen Gebieten ein heftiger Preiskampf in die Erscheinung trat. Auch die Verlegung weiterer Werkstätten der Masch.-