Blektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. Direktion: Walther Schenk. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Gg. Wehner, Berlin; Paul vom Rath, Cöln; Baron Herm. von Hodenberg, Hannover; Louis Hartmann, Lüneburg. = *D 0 = = 0 Elektricitäts-Lieferungs-Gesellschaft in Berlin, NW. Friedrich Karl-Ufer 2/4. Gegründet: 8./4. bezw. 22./5. 1897; eingetr. 11. 6. 1897. Statutänd. 11./4. 1900, 8./4. 1904, 6./5. 1907, 12./8. 1908, 8./5. 1909 u. 18 /5. 1911. Gründer s. Jahrg. 1901/1902. Zweck: Erricht. u. Erwerb, jeder Art der Veräuss., Pacht. oder Verpacht. u. des Betriebes von Einrichtungen u. Anlagen für gewerbsmässige Lieferung u. Verwendung von Elektrizität. Nach Erwerb des Elektrizitätswerkes Obererzgebirg in Schwarzenberg, sowie nach Fertigstellung des Elektrizitätswerkes Eger und nach Übergabe des Elektrizitäts- werkes an der Pleisse an die Sächs. Elektrizitäts-Lieferungs-Ges. betrieb die Ges. im J. 1911 folgende 28 Elektrizitätswerke: 1) Bitterfeld, 2) Briesen (Westpr.), 3) Brotterode, 4) Cöthen, 5) Craiova, 6) Dahme, 7) Deidesheim, 8) Eger, 9) Elsterwerda, 10) Freudenthal, 11) Fürsten- walde, 12) Lahr, 13) Liebenwerda, 14) Neuburg, 15) Neusalza (Elektrizitätswerke Oberlausitz), 16) Oldenburg, 17) Oppenheim, 18) Pleschen, 19) Reichenau, 20) Ruhla, 21) Schirmeck (Breuschthal Elektrizitätswerk), 22) Schmalkalden, 23) Schwarzenberg (Elektrizitätswerk Obererzgebirg), 24) Soest, 25) Strasburg (Westpr.), 26) Trebbin (Kreis Teltow), 27) Werl, 28) Wolfenbüttel. Diese Unternehm. sind zum grössten Teil auf längere Zeit konzessioniert u. mit eigenen Kraftwerken ausgestattet, von denen aus noch mehrere hundert Gemeinden mit elektr. Arbeit versorgt werden. Ausser der Übernahme des Elektrizitätswerkes Olden- burg seitens der Stadt OÖOldenburg i. Gr. machte die Stadt Strasburg i. W. von ihrem ver- traglichen Rechte Gebrauch u. kündigte den Vertrag 31./12. 1911. Am gleichen Tage über- nahm auch die Stadt Treuenbrietzen das bis dahin von der Ges. pachtweise betriebene Elektrizitätswerk in eigene Verwaltung. Mit der Stadtgemeinde Marktredwitz schloss die Ges. einen Konzessionsvertrag auf 40 Jahre zur Versorg. derselben mit elektr. Energie aus dem Elektricitätswerk Eger. Später erhält diese Stadt ein eigenes Kraftwerk, dessen Leitungen zu einer Überlandzentrale (Elektrizitätswerk Fichtelgebirge) auszubauen beabsichtigt wird. Die meisten der vorbezeichneten Betriebe hat die Ges. in Gemässheit eines Vertrages mit der Allg. Elektricitäts-Ges. vom 29./6. 1897 bezw. 11./5. 1900 übernommen, welcher 1906 bis 31./12. 1912 verlängert wurde. Die wesentlichen Punkte des Vertrages sind folgende: 1) Für die von der Allg. Elektr.-Ges. übernommenen Konz. (Verträge mit Wegeeigentümern) u. sonst. Berechtig. wird eine besondere Abfindung nicht gewährt. 2) Die Allg. Elektr.-Ges. gewährleistete für die ersten 5 Betriebsjahre vom Tage der Betriebseröffnung für jedes einzelne der der Ges. überlassenen, im Betriebe befindl. Werke ein Erträgnis von 5 % p. a. des Anlagekapitals nach Abzug aller Betriebskosten u. der erforderl. Abschreib. u. Rückl. u. hat auf Grund dieser Garantie 1908–1911 M. 41 104. 44 555, 21281,? zahlen müssen. 3) Die Elektric.- Lief.-Ges. verpflichtet sich, der Allg. Elektr.-Ges. den Bau u. die Lieferung aller erforderlichen Einricht. u. Betriebsmaterial,, letztere, soweit sie von der Allg. Elektr.-Ges. gewerblich her- gestellt werden, für alle von ihr erworbenen, zu erwerbenden, herzustellenden oder zu ver- waltenden Betriebe zu übertragen, wobei sich die Allg. Elektr.-Ges. ihrerseits verpflichtet, der Elektr.-Lief.-Ges. für diese Bauausführungen u. sonst. Lieferungen die Preise der meist- begünstigten Abnehmer zu stellen. 4) Die Allg. Elektr.-Ges. übernimmt die Zentralverwalt. der Elektr.-Lief.-Ges. für Rechnung der Letzteren dergestalt, dass sie sämtl. Ausgaben der Zentralstelle trägt u. die Angestellten der Zentralverwaltung besoldet, wofür die Allg. Elektr.-Ges. ihre Barauslagen, sowie 10 % von dem 5 % des A.-K. übersteigenden Rein- gewinn erhält; hiervon soll die Hälfte dem Vorstande der Allg. Elektr.-Ges. als Honorar für seine Beteilig. an der Geschäftsführung überwiesen werden. Soweit Vorst.-Mitgl. der Allg. Elektr.-Ges. im Vorstande der Elektr.-Lief.-Ges. tätig sind, beziehen sie kein besonderes Gehalt oder Honorar von Letzterer. Die Stromabgabe der Elektricitätswerke betrug 1903–1911: 3 749 367, 4 220 080, 4 387 188, 6 354 729, 8 777 566, 11 271 523, 14 695 149. 17915318, 25 153 338 Kw.; 1911: 35 605 Abnehmer mit 2804 Bogenlampen, 438 509 Glühlampen, 11 651 Motore mit 26 930 Kw. Die Ges. besass Ende 1911 die Aktien bezw. Stammanteile folgender Gesellschaften: M. 4 500 000 Sächsische Elektrizitäts-Lieferungs-Akt.-Ges. in Oberlungwitz (Div. 1901 bis 1911: 7, 8, 9, 11, 12, 10, 12, 12, 12, 12, 10 %); M. 339 000 Aktien Elektricitätswerk Eisenach (bDiv. 1900 –1911: 8, 9, 7½, 8, 9, 8, 8, 8½, 8½, 9, 10, 11 %); M. 666 000 Aktien des Elektricitäts- werkes Abo (letzte Div. 5, 6 %); K-15 000 Aktien des Hermannstädter Elektricitäts-Werkes (Div. 1899–1911: 5¼, 6, 6, 6, 7, 7, 7, 6, 6, 6, 7, 7, 7 %); M. 100 000 Elektr.-Werk Schwandorf G. m. b. H. (Div. 1901–1911: 8, 7, 7, 7, 8, 10, 10, 10, 10, 10, 10 %); M. 165 000 Elektromotor G. m. b. H. (Div. 1905–1911: 33, 29¼, 30, 25, 20, 20, 25 %); M. 235 000 Brennerwerke G. m. b. H. (alte Anteile); M. 188 000 do. junge Anteile mit 87½ % Einzahlung (Div. 1901–1911: 3, 3, 2½, 3½, 4, 4½, 5, 5, 5, 5, 5 %); M. 500 Anteile des Spar- u. Kreditvereins Oppenheim, G. m. b. H. (Div. 1901–1910: 7, 7, 6, 6, 6½, 7, 7, 7, 7, 7 %); K 100 000 Kommandit-Beteil. bei der Firma Reuter & Co., Wien; M. 500 000 Anteile der Licht- u. Kraftwerke G. m. b. H. (Div. 1907–1911: 5, 5, 6, 6, 10 %); M. 1 896 500 Anteile d. Berliner Vororts-Elektriz.-Werke G. m. b. H. (Div. 1907–1911: 4½, 4½, 5, 6, 6 %); M. 1 500 000 Anteile d. Lausitzer Elektrizitätswerkes G. m. b. H. (Div. 1908–1911: 6, 6, 4, 8½ %); M. 5000 Aktien des Stadttheaters in Hildesheim (auf M. 1 abgeschrieben); M. 80 000 Anteile Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1912/1913. I. 8 146