22330 Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. anstalt sowie überhaupt Betrieb eines Unternehmens, welches auf die Fabrikation und den Handel mit Telephonen, Telegraphen, Signalbauwerken oder sonstigen Erzeugnissen der Feinmechanik und diesen ähnlichen oder verwandten Artikeln Bezug hat. Die Übernahme der Firma C. Lorenz mit Aussenständen, Kassa, Masch. nebst allem Zubehör erfolgte für M. 1 803 078 abzügl. M. 407 078 Verbindlichkeiten; für den Rest von M. 1 396 000 erhielt der Vorbesitzer Rob. Held 1396 Aktien à M. 1000. Die Niederlass. in St. Petersburg wurde ab 1./1. 1907 in ein selbständ. Unternehmen unter kommanditar. Beteil. von M. 1 000 000 der A.-G. umgewandelt; das Petersburger Geschäft hat 1910 mit Verlust gearbeitet, aber 1911 einen Ge- winn erzielt, trotzdem wurden 1911 auf diese Beteil. M. 45 666 abgeschrieben. Im Febr. 1908 wurde eine Bureau-Fil. in Hamburg, Alsterdamm 12/13 eröffnet. Die Ges. fabriziert sämtl. Artikel, welche in das Gebiet der Telephonie u. Telegraphie fallen, sowie alle Artikel, die f. Massen- Kleinfabrikation u. Feinmechanik geeignet sind; insbesondere Telephonapparate u. Zubehör- teile, Telephonvermittelungsschränke, Morse-Telegraphenapparate, Ferndrucker, Eisenbahn- signal-, Feuermelde-, Rohrposteinrichtungen, Einrichtungen für Telephonie u. Telegraphie für Schiffahrts-, Bergwerks- u. Armeezwecke; besondere Abteilungen bestehen für drahtlose Telegraphie u. Telephonie u. für die Installation aller Arten von Schwachstromanlagen Blitzableitern u. dergl. Ca. 850 Beamte u. Arb. Eigene Grundstücke besitzt die Ges. nicht; sie betreibt ihr Geschäft Elisabethufer 5/6 zu Berlin in gemieteten Räumen. Die Ges. hat 1909/10 in Eberswalde auf gepachtetem Gelände eine Radio-Versuchsstation errichtet; Zugang hierfür 1911 M. 83 990. Umsatz 1906–1909: M. 2 143 468, 2 367 024, 2 715 439, 2 680 992 (1910–1911 nicht veröffentl.) Im Jahre 1910 beteiligte sich die Lorenz-Ges. bei der Gründung der Hochfrequenz- maschinen-Akt.-Ges. für drahtlose Telegraphie in Berlin. Die Lorenz-Ges. ist am Gewinn beteiligt, auch wurde den Aktionären der C. Lorenz A.-G. ein Bezugsrecht auf die Aktien dergestalt eingeräumt, dass auf je 2 Lorenzaktien eine Aktie der neuen Ges. zum Kurse von 117.50 % bezogen werden konnte; geschehen v. 27./4.–11./5. 1911. Kapital: M. 1 400 000 in 1400 Aktien à M. 1000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (ist erfüllt aus 1910), etwaige weitere Rückl. nach G.-V.-B., 4 % Div., 6 % Tant. an A.-R. (ausserdem auf Handl.-Unk. eine feste Vergüt. von M. 1500 pro Mitglied u. von M. 3000 für den Vors.), Rest Super-Div. Die Tant. an Vorst. u. Beamte wird als Geschäfts-Unk. verbucht. Bilanz am 31. Dez. 1911: Aktiva: Kassa 6879, Wechsel 25 745, Bankguth. 731 778, Debit. 811 316, Kaut. 350, do. Avale 344 948, Effekten 197 785, Beteil. K. Lorenz, St. Petersburg 100 000, Bestände an fertigen u. halbfertigen Waren 618 083, Rohmaterial. 50 777, Masch. 85 000, Kontormobil. u. Utensil. 1, Patente 1, Modelle 1, Radio-Versuchsstation 1, Werkstatt- Utensil. 1, Werkzeuge 1, bauliche Veränderungen 1. – Passiva: A.-K. 1 400 000, Kredit. 472 243, Anzahl. a. lauf. Aufträge 240 450, Kaut.-Avale 344 948, R.-F. 140 000, Talonsteuer- R.-F. 4000 (Rückl. 2000), R.-F. II 40 000 (Rückl.), Div. 280 000, Tant an A.-R. 14 904, Vortrag 36 125. Sa. M. 2 972 672. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 227 337, Gewinn 346 405. Sa. M. 573 743. — Kredit: Fabrikat.-Gewinn, Zs., Rabatt, Beteilig. u. s. w. abzüglich aller Unk. M. 573 743. Kurs Ende 1910–1911: 308.25, 362.25 %. Die Aktien wurden am 27./8. 1910 von der Nationalbank für Deutschl. zum ersten Kurse von 253.25 % an der Berliner Börse eingeführt. Dividenden 1906–1911: 10, 12, 16, 16, 20, 20 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Rob. Held, Franz Walloch, Georg Wolf, Prokurist: Alfred Lorenz. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Admiral à la suite des Seeoffizierkorps Wilh. Büchsel, Exz., Halensee-Berlin; Stellv. Bank-Dir. Curt Sobernheim; Mitgl.: Bankier Carl Hagen, Bank-Dir. Paul Thomas, Berlin; Fabrikbes. Jul. Drucker, Brünn. Zahlstellen: Berlin: Ges.-Kasse, Nationalbank f. Deutschl., A. Schaaffhaus. Bankverein, Wiener Levy & Co.; Hamburg u. Hannover: Commerz- u. Disconto-Bank. Märkisches Elektricitätswerk, Akt.-Ges. in Berlin. Friedrich Karl-Ufer 2/4. Gegründet: 1./5. 1909; eingetr. 28./6. 1909. Gründer: Allg. Elektricitäts-Ges., Komm.- Rat Paul Mamroth, Ing. Dr. Walter Rathenau, Reg.- Baumeister Ludw. Leib, Gustav Ramann, Berlin. Sämtliche Gründungskosten einschliesslich Stempel wurden von den Gründern getragen. Die Mitgründerin, die Allg. Elektr.- Ges., brachte in die neu ge- gründete Akt.-Ges. ein alle von ihr zum Zwecke der Erricht. des Märkischen Elektricitäts- Werkes abgeschlossenen, auf das Unternehmen bezügl. Verträge mit den Staatsbehörden u. den Gemeinden, die Verträge wegen Erwerb des Grundeigentums für die Zentrale, für Unterstationen, für eine Liege- u. Ladestelle u. die abgeschlossenen Stromlieferungsverträge nach besond. Aufstellung sowie alle Vorarbeiten, in dem Zustand, in welchem sie sich be- finden, u. verpflichtete sich zur Fertigstellung der Überlandzentrale nebst Hoch- u. Nieder- spannungsnetzen nebst allem Zubehör unter den folg. Bedingungen: Das Märkische Elektr.- Werk hat zunächst die Aufgabe, Teile der Kreise Oberbarnim, Niederbarnim, Templin, Angermünde und anstossende Gebiete mit Elektrizität zu versorgen; die in Heegermühle bei Eberswalde errichtete Zentrale wurde Ende 1910 fertiggestellt. Das bei der Betriebs- eröffnung am 10./12. 1909 ausgebaute Leitungsnetz umfasste die Kabelstrecken von der Zentrale westlich bis Steinfurth und östlich bis Eberswalde mit insgesamt ca. 35 km Hoch-