3„ Elektrotechnische Fabriken, Elektrizitätswerke und Hilfsgeschäfte. 2341 Kapital: M. 60 000 in 60 Aktien à M. 1000. Anleihe: M. 60 000 in Prior. à M. 500 u. 1000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1911: Aktiva: Kassa 5976, Betriebsvorräte 1070, Betriebsanlage 95 875, Installat.-Vorräte 2043, Immobil. 31 000, Inventar 3280, neue Akkumulatorenbatterie 11 750, Effekten 100, Debit. 2058. – Passiva: A.-K. 60 000, Schuldverschreib. 60 000, Hypoth. 4000, Amort.-Kto 23 681, R.-F. 1860, Div. 3600, Vortrag 14. Sa. M. 153 156. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebskto 9642, Unk. 1804, Zs. 2606, Amort. 6304, Steuern 332, Gewinn 4614. – Kredit: Vortrag 343, Licht 16 485, Kraft 6584, Installat. 1469, Miete 423. Sa. M. 25 305. 4 Dividenden 1905–1911: 0, 0, 0, 2, 3, 4½, 6 %. Direktion: Buchdruckereibesitzer Sylvester Hils. Aufsichtsrat: Vors. Fr. X. Wasserburger, Stellv. W. Demmelmaier, Jos. Loichinger, Josef Zeiler, Dingolfing; Ing. Paul Zechmeister, München. Zahlstellen: Dingolfing: Ges.-Kasse, K. Sixt. Elektra, Aktiengesellschaft in Dresden, Lüttichaustr. 211. Gegründet: 21./11. 1898. Gründer s. Jahrg. 1900/1901. Zweck: a) Bau und Betrieb, Erwerbung, Veräusserung, Pachtung, Verpachtung und sonstige Verwertung von elektrischen und anderen Kleinbahnen und Transportunternehmungen; b) Ausnützung der elektrischen Kraft in jeder Form, insbesondere die Erwerbung von Anlagen, welche zur Ausnutzung der Elektrizität dienen oder dienen können; c) Be- trieb von Anlagen zu a) u. b) nebst Zubehör für eigene oder fremde Rechnung oder für gemeinsame Rechnung mit Dritten, die Beteiligung bei gleichen oder verwandten Unternehmungen in jeder Form etc. Die „Elektra“ verpflichtete sich, ihre Geschäfte in engster Fühlung mit der Continen- talen Gesellschaft für elektrische Unternehmungen und der Elektrizitäfs-Akt.-Ges. vormals Schuckert & Co. zu betätigen, auf eigene Fabrikation und Installation oder Beteiligung an solchen Fabriken, welche Gegenstände gleicher Art wie die Elektrizitäts-Akt.-Ges vormals Schuckert & Co. herstellen, zu verzichten, vielmehr alle technischen Ausfüh- rungen durch die Elektrizitäts-Akt.-Ges. vormals Schuckert & Co. bewirken zu lassen. Das Arbeitsgebiet der „Elektra“ ist das Königreich Sachsen, die thüringischen Staaten und die preussische Provinz Schlesien mit Ausnahme der Bezirke Beutßen „Kattowitz und Myslowitz. Siehe auch Jahrg. 1902/1903. Die „Elektra“ übernahm von der Cont. Ges. für elektr. Unternehmungen in Nürnbg. den grössten Teil der Aktien der ZwickauerElektricitätswerk- und Strassenbahn-A.-G. (Div. 1898–1911: 4½, 4, 3½, 1, 3, 4, 5, 5½, 6, 6, 6, 6, 6, 6 %), ferner die elektr. Strassenbahn von Schandau nach dem Lichtenhainer Wasserfall nebst Elektrizitätswerk. Anfang 1911 hat die Ges. das städtische Elektrizitätswerk Königstein a. E. sowie das Elektrizitäts- werk Niedereinsiedel i. B. erworben, ferner hat die Ges. mit der Stadt Sebnitz einen Stromlieferungsvertrag, sowie mit der Stadt Schandau und den sächsischen Gemeinden: Thürmsdorf, Pfaffendorf, Gohrisch, Cunnersdorf, Papstdorf, Kleinhennersdorf, Reinhardts- dorf, Schöna, Rathmannsdorf, Altendorf, Mittelndorf, Lichtenhain, Ottendorf, Hinter- hermsdorf und den 3 böhmischen Gemeinden Niedereinsiedel, Obereinsiedel u. Neudörfel Konzessionsverträge abgeschlossen. Die Ges. hat ihre Kraftstation in Schandau in eine Uberlandzentrale umgebaut und die genannten Ortschaften an dieselbe angeschlossen. Die Elektrizitätswerke in Königstein und Niedereinsiedel wurden Sstillgelegt. Weiter übernahm die „Elektra 1899 von der Elektrizitäts-A.-G. vormals Schuckert & Co. das Elektric.-Werk u. die Strassenbahn in Mühlhausen 1. Th. Die G.-V. v. 28./12. 1901 beschloss Verkauf dieser Mühlhauser Anlagen zum Bilanzwert v. 31./12. 1901 (ca. M. 1 600 000). Der Kaufpreis, welchen die Cont. Ges. für elektr. Unternehmungen gewährt hat, ist durch Hingabe von M. 1 500 000 Elektra-Aktien zum Preise von M. 900 000 zur Vernichtung u. der Rest durch Kompensation auf Schuldforder. geleistet worden. Der durch diese Transaktion entstandene Nutzen von M. 600 000 wurde verwandt mit M. 300 000 zur Abschreib. auf Effekten, mit M. 150 000 zur Stärkung des Ern.-F. der Werke der Ges. in eigener Verwalt. u. mit M. 150 000 zur Bildung eines Spez.-R.-F. Von der Cont. Ges. für elektrische Unternehmungen wurden ferner übernommen die Konzessionen (1907 auf 80 Jahre verlängert) für eine Bergschwebebahn von Loschwitz nach den Rochwitzer Höhen, welche am 6./5. 1901 in Betrieb kam. Die Erträgnisse dieser Bahn lassen bisher zu wünschen übrig, sodass dieselbe 1911 samt Restaurant an die Stadt Dresden mit Verlust verkauft wurde; es war dafür eine besond. Res. geschaffen. Die „Elektra“ ist an dem Elektricitätswerk Grossröhrsdorf G. m. b. H. nebst Bretnig und Ohorn beteiligt (letzte Div. 5 %). 3 Die in Ölsnitz im Erzgebirge erbaute grosse Überland-Zentrale ging Ende März 1905 an die Zwickauer Elektriz.- u. Strassenbahn-Akt.-Ges. mit kleinem Gewinn für M. 2 250 000 über, gezahlt in 500 neuen Zwickauer Aktien und der Rest in bar. Die Elektra garan- tierte für Olsnitz auf die Zeit vom 1./4.–31./12. 1905 ein Brutto-Erträgnis von M. 105 000 und für die Zeit vom 1./1. 1906 bis 31./12. 1909 ein solches von jährlich M. 140 000. An Garantiebeträge gezahlt 1905–1907: M. 23 993, 13 252, 10 108, zus. M. 47 355, die 1909 bis 1911 zurückerstattet wurden.