3.. Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschä fte. ElektrizitätswerkHomburgvd. H., Akt.-Ges. in Homburg vd. H. Gegründef: 9./11. 1897; eingetr. 19./1. 1898. Gründer s. Jahrg. 1899/1900. Zweck: Übernahme des Vertrags der Elektrizitäts-A.-G. vorm. Lahmeyer & Co. in Frankf. a. M. mit der Stadt Homburg v. d. H. v. 12./12. 1896; Erzeugung elektr. Energie u. gewerbliche Ausnutzung elektr. Ströme zur Beleuchtung u. Kraftabgabe, sowie jede andere Art gewerblicher Erzeugung u. Verwendung elektr. Energie im jetzigen u. künftigen Weich- bilde der Stadt Homburg v. d. H. etc. Die Ges. hat eine elektrisch mit Oberleitung betriebene Kleinbahn von Homburg v. d. H. nach Dornholzhausen bezw. Saalburg mit Abzweigung nach Kirdorf, ca. 11 km lang, erbaut, deren Betrieb seit 1./7. 1900 ganz für Rechnung der Ges. geht. Spurweite 1.435 m. 15 Motor- u. 12 Anhängewagen. — An die Zentrale waren Ende 1904 bis 1911 angeschlossen 26 000, 28 626, 31 754, 34 439, 36 326, 37 726, 40 585, 43 140 Glühlampen zu 16 Normalkerzen u. 119, 149, 180, 219, 236, 262, 285, 315 Motore mit 450, 532, 566, 651, 678, 745, 790, 847 PS. Die Bahn beförderte 1910–1911: 785 516, 765 131 Personen. Die Konzession ist für die ersten 40 Betriebsjahre des Elektrizitätswerkes eine aus- schliessliche. Die Stadtgemeinde Homburg v. d. Höhe ist berechtigt, das Elektrizitätswerk vor Ablauf der Konzessionsdauer mit sämtl. zum Betriebe gehörigen Grundstücken, Gebäuden, Masch. u. Anlagen, Leitungen und sonst. Einrichtungen zu erwerben und zwar erstmals mit Ablauf des 10. Betriebsjahres, dann weiter mit Ablauf des 15., 20., 25., 30., 35, u. 40. Jahres, doch muss sie die Ges. 12 Monate vorher verständigen. Als Preis für die Übernahme ist seitens der Stadtgemeinde die Summe zu zahlen, welche sich als arithmetisches Mittel aus dem Taxwert und dem mit 25 kapitalisierten Betrag des durchschnittl. Reingewinns der letzten 3 Betriebsjahre vor der Erwerbung ergiebt. Der so ermittelte Wert muss jedoch mind. 20 % höher sein, als der jeweilige Buchwert des Werkes. Die Stadtgemeinde Homburg v. d. Höhe ist ferner berechtigt, nach Ablauf von 10 Jahren seit Beginn der Konzession (ab 25./5. 1899 50 Jahre) und unter den gleichen Bedingungen die elektr. Strassenbahn bis Dornholzhausen und event. Saalburg mit zu übernehmen. Diese Berechtigung wird indessen hinfällig, sofern bis zu dem vertragsmässig bestimmten Übernahmezeitpunkt von der Ges. für die Strecke Frankf. a. M.- Homburg v. d. Höhe eine elektr. Bahn gebaut werden sollte. Zwecks Baues der elektrischen Bahn von Homburg über Heddernheim nach Frankf. a. M. erwarb die Frankfurter Lokalbahn-Akt.-Ges. alle Aktien der Homburger Ges. Abgaben: Die Ges. gewährt der Stadtgemeinde einen Anteil von ¼ desjenigen Reingewinns des Werkes, welcher sich über eine 5 % Verzinsung des urspr. oder event. erhöhten Anlagekap. hinaus u. nach Rücklage bis zu 4½ % in den Abschreib.-F. und von 5 % in den R.-F. ergibt. Der Gewinnanteil wird seitens der Ges. mit folg. Mindestbeträgen gewährleistet: Vom 1.–10. Betriebsjahr M. 2000, vom 11.–20. M. 3000, vom 21.–30. M. 4000, vom 31.–40. M. 5000 jährl. durchschnittl. Die Ges. ist von allen Gemeindesteuern oder sonst. städtischen Auflagen befreit. Für die Mitbenutzung der städtischen Strassen und Wege für Bahnzwecke hat die Ges. an die Stadt eine Abgabe von 3 % der Brutto-Betriebs-Einnahme zu zahlen, mind. aber M. 2000 jährl. Die jährl. an die verschiedenen Gemeinden und Behörden für Geländepacht zu entrichtenden Abgaben belaufen sich auf ca. M. 1500. Kapital: M. 1 250 000 in 1250 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 500 000, Erhöhung lt. G.-V. v. 29./10. 1898 um M. 750 000, voll eingez. seit 1./7. 1900. Anleihe: M. 1 250 000 in 4½ % Teil- schuldverschreib. lt. G.-V. v. 27./12. 1901, Stücke à M. 1000 auf den Namen der Landgräfl. Hess. konz. Landesbank; rückzahlb. zu 103 %. Zs. 1./1. u. 1./7. Tilg. ab 1905 in 35 Jahren durch Ausl. im Juli (erste 1904) auf 2./1.; ab 1./7. 1904 verst. Tilg. oder Totalkünd. mit 3 monat. Frist zulässig. Sicherheit: Erststellige Hypoth. auf Elektrizitätswerk u. Bahn im Betrage von M. 1 287 500. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke nach gesetzl. Bestimm. Zahlst.: Homburg: Landgräfl. Hess. konz. Landesbank; Frankf. a. M.: Dresdner Bank. In Umlauf Ende 1911 noch M. 1 124 000. Koure in Frankf. a. M. Ende 1902–1911: 100, 100.70, 100.50, 103.20, 102.60, 100, 101.70, 102.30, 102.50, 102 %. Aufgel. 4./11. 1902 zu 100 %. Geschäftsjahr: Kalenderj.; bis 1901 v. 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Spät. Juni. 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., die lt. Vertrag mit der Stadt Homburg an dieselbe zu zahlende garant. Abgabe, falls der nach dem Reingewinn zu berechn. Anteil der Stadt nicht einen höheren Betrag ergibt, event. ausserordentl. Abschreib. u. Rückl., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, sodann bis 4 % Div., vom verbleib. Betrage 15 % Tant. an A.-R. (mind. M. 500 pro Mitgl.), Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1911: Aktiva: Grundstück u. Gebäude 548 126, Kessel-, Kühl- u. Umformeranlage 217 871, Masch. 319 568, Kabel, Hausanschlüsse u. Freileit. 518 690, Apparate u. Zähler 102 516, Akkumulatoren u. Pufferbatterie 65 209. Fabrikeinricht. u. Werkzeuge 89 680, Gleiseanlage 966 116, Oberleitung 257 578, rollendes Material 377 127, Uniformen 7148, Beisteueranlagen 478, Disagio u. Lnk. f. Oblig. 13 500, Avale 15 000, Debit. 66 511, Abnehmer 21 453, Waren 68 417, vorausbez. Prämien 4450, vorausbez. Pacht 362, Effekten 14 674, Oblig.- Einlös.-Kto 4000, Kassa 2115. – Passiva: A.-K. 1 250 000, Oblig. 1 124 000, do. Zs.-Kto 13 815, R.-F. 38 207 (Rückl. 2977), Abschreib. u. Ern.-F. 530 000, Hausanschlussbeitrag 7083, Arb.-Unterst.-F. 467, Kredit. 646 682, Talonsteuer-Res. 5000, Haftpflichtversich.-Rückst. 6800, Div. 50 000, Abgabe an Stadt Homburg 4728, Tant. 1814, Vortrag 1999. Sa. M. 3 680 599. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Zs. 25 163, Oblig.-Zs. 50 580, Disagio u. Unk. für Oblig. 5000, Rückst. f. Talonstéuer 2000, Abschreib.- u. Ern.-F. 45 542, Gewinn 61520. – Kredit: Vortrag 1965, Gewinn aus Stromlieferung, Installationen u. Strassenbahnbetrieb 3 s42. Sa. M. 189 807.