2413 Verschiedene Gesellschaften und Nachträge. Zweck: Fabrikat. u. Vertrieb von Flugzeugen u. Betätigung wie Beteilig. an allen Unternehm. u. Veranstaltungen auf dem Gebiete der Flugfahrt u. endlich Vertretung solcher Unternehmungen. Kapital: M. 400 000 in 400 Aktien à M. 1000. Von den Gründern übernahmen die Luftverkehrs-Ges. m. b. H. M. 275 000 (s. oben), die Kolonialbank A.-G. M. 113 000, Gouverneur Rud. von Bennigsen M. 10 000, Kaufm. Albert Arnoldi, Berlin u. Rud. Freih. von Brandenstein- Charlottenburg je M. 1000. Direktion: Kaufm. Hans Behrens, Ing. Romeo Wankmüller, Berlin. Aufsichtsrat: Vors. Dir. Leopold Steinthal, Bank-Dir. Jul. Hellmann, Berlin; Rudolf Freih. von Brandenstein, B.-Wilmersdorf; Dir. Arthur Müller, Charlottenburg. Zahlstellen: Berlin: Ges.-Kasse, Kolonialbank. Deutsche Luftschiffahrts-Akt.-Ges. in Frankfurt a. M. Zweigniederlassung in Friedrichshafen. Gegründet: 16./11. 1909; eingetr. 2./3. 1910. Gründer: 260 Personen, Firmen bezw. Banken. Zweck: Verkehr mit Luftfahrzeugen nebst allen damit zusammenhängenden Geschäften. Das am 31./12. 1910 abgelaufene erste Geschäftsjahr erbrachte gegenüber M. 423 881 Ausgabe eine Einnahme von M. 137 264, die mit M. 42 935 auf Zinserlös und mit M. 94 329 auf Fahr- geld. Eintrittsgeld und sonstige Einnahmen entfallen. Der Abschluss ergibt sonach einen Verlust von M. 286 617. Die Höhe des Verlustes wurde beeinflusst erstens durch die Zer- störung des Luftschiffes „Deutschland' am 28./6. 1910, dessen Wiederherstellung M. 150 000 erforderte, dann durch die Gründungskosten der Ges., die sich auf M. 127 130 beliefen. An Abschreib. wurden M. 17 972 vorgenommen. Im Herbst 1911 wurde der Luftschiffhafen in Frankf. a. M. fertig u. damit der erste Teil des bei der Gründung der Delag aufgestellten Programms erfüllt. Nach Fertigstellung der Anlage in Frankfurt steht den Schiffen der Delag diese Halle in Frankf., die in Baden u. die Halle der Stadt Düsseldorf zur Verfüg. Ausserdem ist von der Luftschiffhallen-Ges. m. b. H. in Hamburg der Bau einer Halle im Mai 1912 vollendet worden. Ferner kann, sofern sie nicht anderweitig besetzt ist, die Halle in Gotha benutzt werden. Um einen Stützpunkt der Luftschiffe in Berlin zu gewinnen, ist 1912 mit dem Bau eines Luftschiffhafens für 2 Luftschiffe in Potsdam begonnen worden. Der Verlustvortrag aus 1910 M. 286 617 ist 1911 um M. 369 568 gestiegen u. damit auf M. 656 185 angewachsen. In diesem Verlust sind Abschreib. mit M. 149 743 enthalten. Ausserdem waren für die Wiederherstellung des am 16./5. 1911 an der Halle in Düsseldorf zerstörten Luftschiffes M. 220 000 auf Verlust zu buchen. Ein geringer Betriebsüberschuss würde, abgesehen von den Abschreib. u. den genannten M. 220 000 für 1911 trotzdem zu verzeichnen sein, denn in der fünfmonatigen Fahrperiode der „Schwaben“ gelang es, die Betriebskosten des ganzen Jahres zu decken, wobei auch die durch Fahrten u. Zerstörung des Luftschiffes „Deutschlandé entstandenen, nicht unerheblichen Betriebsverluste ein- gerechnet sind. Die Einnahmen mit dem Luftschiff „Schwaben“ waren noch stark durch die voraufgegangenen Unfälle beeinflusst u. es bedurfte, trotz der unermüdlichen u. grosse Opfer nicht scheuenden Propaganda der „Hapag“, längerer Zeit, bis das Vertrauen zu dem Unternehm. wieder soweit hergestellt war, dass sich Fahrgäste in genügender Zahl ein- fanden. Auch die Betriebskosten dieser ersten längeren Fahrperiode waren reichlich hoch. Es wurde insbes. zweifaches Personal ausgebildet, allerlei Material für den laufenden Fahr- betrieb angeschafft u. mancherlei mit geringerer Praxis angegriffen, was jetzt bei grösserer Erfahrung im Betriebe erheblich billiger gestaltet werden kann; auch der Gasverbrauch in- folge der starken Hitze des Sommers 1911 war erhebllich. Das Luftschiff „Schwaben“ ist Anfangs Juli 1912 bei Düsseldorf vollständig zerstört worden Kapital: M. 3 000 0000 in 3000 Aktien à M. 1000, begeben zu pari, sämtlich von den Gründern übernommen. Erhöh. des A.-K. ist geplant. Bei dieser Gelegenheit soll die im Bau begriffene Luftschiffhalle in Potsdam der Ges. angegliedert werden. Reschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1911: Aktiva: Hallen 662 476, Büro-Einricht. 8360, Hallen-Einricht. 26 200, Masch. 8947, Werkzeuge 2604, Flaschen 222 658, Installation 118 500, Luftschiffe 1 048 242, Gas 3295, Material 28 859, Bankkto 498 515, Debit. 33 392, Kassa 2396, Verlust 656 185. – Passiva: A.-K. 3 000 000, Kredit. 318 630, Bank-Kto 2000. Sa M. 3 320 630. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 286 617, Geschäfts-Unk. 6797, Gehälter 63 186, Reise 17 447, Steuern u. Abgaben 2029, Versich. 11 710, Betriebs-Unk. 155 040, Stations- Unk. 40 853, Reparat. 251 720, Arb.-Versich. 3427, Abschreib. 149 743. – Kredit: Einnahmen 286 928, Zs. 45 460, Verlust 656 185. Sa. M. 988 574. Dividenden 1910–1911: 0, 0 %. Vorstand: Dir Alfred Colsman, Friedrichshafen; Rechtanwalt Dr. jur. Carlo Andreae, Frankfurt a. M. Prokurist: Dr. Hugo Eckener, Friedrichshafen. Aufsichtsrat: Vors. Oberbürgermeister Dr. Franz Adickes, Frankf. a M.; Stellv. Dir. Dr. ing. Giesbert Gillhausen, Essen a. d. R.; Geh. Komm.-Rat Jean Andreae-Passavant, Geh. Komm.-Rat Rich. von Passavant-Gontard, Frankf. a. M.; Geh. Reg.-Rat Dr. von Böttinger, Elberfeld; Bankier Ludwig Delbrück, Berlin; Oberbürgermeister Reinhard Fieser, Baden- Baden; Freih. Konrad von Bassus, München; Freih. Dr. Max von Gemmingen-Guttenberg,