110 Plantagen- und Kolonisations-Gesellschaften. beschloss, dass die vorhandenen 219 St.-Aktien im Verhältnis von 2: 1 zus.gelegt werden u. danach mit den 908 Vorz.-Aktien gleichberechtigt sein, die Inhaber der M. 908 000 Vorz.- Aktien aber auf ihre bisherigen Vorrechte verzichten sollten. Die St.-Aktionäre sollten berechtigt sein, gegen Zuzahl. von je M. 500 die Verwandlung ihrer Aktien in die neuen Einheitsaktien zu beanspruchen, die Ges. eine St.-Aktie behufs Amort. aufkaufen oder eine als Spitze verbleibende Aktie als vollgültige aufhöhen dürfen. Hiervon ist der erstere Weg gewählt worden. Eine Zuzahlung ist in keinem Falle erfolgt. Nach durchgeführter Zus.- legung besteht nunmehr das A.-K. aus 1017 gleichber. Aktien, für welche neue Formulare mit dem Datum des 15./3. 1912 hergestellt u. denen Div.-Scheinbogen für 5 Jahre bis einschl. 1915/16 beigegeben worden sind. Die nicht eingereichten 19 St.-Aktien sind für kraftlos erklärt u. mit 5 zur Verwert. eingereichten Einzelaktien für Rechn. der beteiligten Inhaber versteigert, der Erlös von 16 Aktien ist mit M. 3216 hinterlegt worden. Die Kraftlos- erklärung war auch auf 30 noch in Umlauf verbliebene Vorz.-Aktien auszudehnen, für welche die neuen Stücke sich in Verwahrung des Vorstandes befinden u. zum Umtausch bereit gehalten werden. Die Kapitalsherabsetz. beträgt hiernach M. 110 000, der Sanierungs- gewinn nach Abzug von M. 1092.70 Unk. beträgt M. 108 907.30, die vom Plantagen-Kto Sakarre abgeschrieben sind. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. Sonderrückl., 4 % Div., vom verbleib. Betrage 7½ % Tant. an A.-R., auf welche eine feste Vergüt. von M. 9000 jährlich zur Anrechnung kommt, Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1912: Aktiva: Sakarre: Plantagen 725 825, Fabrikanlage u. Masch. 61 040, Geräte 1544, Wagen u. Geschirre 700, Gebäude 19 13 Gebäudeinventar 2243, Vor- räte 1188, Vieh 4330; Kwaschemschi: Plantagen 119 489, Geräte 779, Wagen u. Geschirre 160, Gebäude 15 195, do. Inventar 871, Vorräte 611, Kaffeelager 7225, Kautschuklager 32 090, Waren 406, Bureauinventar Berlin 1130, Kassa do. 1147, do. GSakarre 655, Bankguth. u. Debit. 88 812. – Passiva: A.-K. 1 017 000, Kredit. 21 149, Rückstell. f. Talonsteuer 2034, Gewinn 44 399. Sa. M. 1 084 582. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 12 406, Wirtschaftskosten der Plantage Sakarre 44 624, do. Kwaschemschi 48 685, Rückstell. für Talonsteuer- Res. 2034, Reisen 3349, Verwalt.- u. Unk. in Berlin 19 737, Entschädig. an A.-R. 9000, R.-F. 2220, Div. 40 680, % trag 1499. – Kredit: Vortrag 11 191, Kaffee 71 137, Kautschuk 98 142, Nebenkulturen 234, Waren 68, Zs. 2062, Effekten 1400. Sa. M. 184 237. Dividenden: Aktien 1898/99–1905/06: 0 %. St.-Aktien 1906/07–1910/11: 0, 0, 0, 0, 0 %. Vorz.-Aktien 1906/07–1910/11: 0, 0, 0, 0, 0 %. Gleichber. Aktien 1911/12: 4 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Gen.-Major a. D. Karl Erfling, Berlin. Prokurist: Carl Karalus. Aufsichtsrat: Vors. Dr. phil. Max Schoeller, Burg Birgel b. Düren; Stellv. Justizrat Ferd. Lobe, Berlin; Gust. Renker, Düren; Max von Hiller, Struvenberg (Post Goerzke); Rechtsanw. Anton Lindeck, Mannheim. Zahlstellen: Berlin: Deutsche Bank, Deutsche Palästinabank. Kamerun-Kautschuk-Compagnie Akt.-Ges. in Berlin W. 35, Flottwellstr. 3. Gegründet: 26./5. 1906; eingetr. 13./6. 1906. Gründer: Plantagenbesitzer Herm. Fiedler, Kaufm. Hans Fischer, Pflanzungs-Dir. Jos. Loag, Agronom Dr. S. Soskin, Berlin; Fabrikant Wilh. Löw, Heidelberg. Die G.-V. v. 4./5. 1910 beschloss auch den event. Verkauf der Plantagen der Ges. an ein englisches Konsort., doch wurde der Verkaufsvertrag von diesem nicht erfüllt. Die Anzahl. von £ 3000 = M. 61 482 verfiel deshalb zu Gunsten der Ges. Zweck: Betrieb der Plantagenwirtschaft in Kamerun, insbes. die Kautschukkultur. Nach endgültiger Vermess. u. Festleg. der Grenzen des Landbesitzes im J. 1909 stehen der Ges. aus dem Kaufvertrage mit dem Kautschukkultur-Syndikat 2028 ha u. aus dem Pachtvertrage mit dem Landesfiskus von Kamerun 492 ha Land zu. Die Ges. verfügt demnach insgesamt über eine zus.hängende Fläche von 2520 ha. Das von der Ges. in Kultur genomm. Terrain ist am rechten Ufer des Mungo, zwischen Mundame u. Kumba, unweit der Regierungsstation Johann-Albrechtshöhe gelegen, in der Gegend Kameruns, wo Prof. Dr. Preuss den Kautschuk liefernden Baum, Kickxia elastica, in wildem Zustande entdeckt hat. Bis Ende 1911 waren die vorgeseh. 2000 ha unter Kultur gebracht. Auf der Neuanlage stehen 1 740 000 Kickxien, 240 000 Heveen u. 520 000 Kakaobäume. Etwa 1428 ha der Kulturen sind auch mit Mehl- bananen bepflanzt. 234 Versuchskulturen sind ausserdem 400 Ficusbäume, 5000 Kolabäume, 14 000 wilde Ölpalmen u. 450 Manihot Glaziovii vorhanden. Mitte 1917 wurde mit dem regelmässigen Anzapfen der am besten entwickelten Kautschuk-Bäume (Kickxien) begonnen u. 1843 kg Kautschuk netto geerntet. Mit dem Anzapfen wurde 1912 fortgefahren. Das Anzapfen der Heveen hat 1912 begonnen. Die Kakao-Ernte betrug 1910 u. 1911: 18 425 bezw. 31 948 kg. Die restl. noch anderweitig unter Kultur genommenen 520 ha sollen allmählich mit Ölpalmen bepflanzt werden. 9* weisse Beamte u. ca. 900 farbige Arb.