Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. 135 Betriebsführerin erhält als Vergüt. für ihre Mühewalt. 10 % des nach Deckung der örtlichen Betriebs- u. Verwalt.-Kosten u. der Verwalt.-Kosten der Bahn-Ges. sowie der Rückl. einschl. der Rücklagen in den Ern.-F. u. R.-F. verbleib. Betriebsüberschuss, mind. jedoch M. 24 000 im Jahre. Kapital: M. 12 954 000 in 4000 St.-Aktien Lit. A u. 8954 St.-Aktien Lit. B. Sämtliche Aktien lauten auf den Inhaber und je über M. 1000. Die St.-Aktien Lit. A erhalten vorweg 4 % Div. (ohne Nachzahlungsanspruch) und sind bei einer event. Liquidation am Kapital bevorzugt. Nachdem auch die St.-Aktien B 3½ % Div. erhalten haben, wird der Rest an beide Aktienarten gleichmässig verteilt. Die Finanzierung dieses Bahnunternehmens ist in der Weise durchgeführt, dass die Ver. Eisenbahnbau- u. Betriebs-Ges. M. 4 000 000 in Prior.-Aktien, die beteiligten 4 Kreise und die Prov. Brandenburg rund M. 5 000 000 St.-Aktien Lit. B u. der Preuss. Staat M. 4 000 000 St.-Aktien Lit. B übernommen haben. Die M. 4 000 000 St.-Aktien A, früher im Besitz der Ver. Eisenbahnbau- u. Betriebs-Ges., wurden 1904 von der Kgl. Seehandlung angekauft. Anleihen: M. 60 000 zu 4 %; M. 47 500 zu 4 %; M. 90 000 zu 4 %; M. 120 000 zu 4½ %; sämtlich im Bahngrundbuch eingetragen. Getilgt Ende März 1912 zus. M. 16 750. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Dotation des Ern.-F., des Bilanz-R.-F. (5 %), des Spez.-R.-F. (bis zu M. 150 000), event. vertragsm. Tant. an Beamte, Rest Div. (siehe A.-K.). Der A.-R. erhält keine Tant., sondern nur Reisekosten und Tagegelder für die Reise- und Sitzungstage. Bilanz am 31. März 1912: Aktiva: Bahnanlage 13 305 836, Kaut.-Effekten 56 000, Effekten d. Ern.-F. 443 777, do. Spez-R.-F. 96 280, do. Bilanz-R.-F. 4990, Material. des Ern.-F. 16 067, Debit. 211 773. – Passiva: A.-K. A 4 000 000, do. B 8 954 000, Anleihen 300 750, Tilg.-F. 16 750, Disp.-F. 47 246, Ern.-F. 537 189, Spez.-R.-F. 113 880, Bilanz-R.-F. 31 740 (Rückl. 3952), Kaut.-Effekten 56 000, Eisenbahnsteuer 1846, Div. an Vorz.-Aktien 72 000, Vortrag 3321. Sa. M. 14 134 725. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebsausgaben 628 511, Anleihe-Zs. 9831, z. Xn- leihe-Tilg. 4250, z. Ern.-F. 72 652, z. Spez.-R.-F. 13 305, Gewinn 81 119. – Kredit: Vortrag 224, Betriebseinnahmen 800 815, Zs. 8630. Sa. M. 809 671. Dividenden: 1901–1904: 0 % (Baujahre); 1904/05–1911/12: Vorz.-Aktien: , 1.6, 2.3, 1.8, 2, 2.2, 2½, 1.8 %. St.-Aktien: Bisher 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Kgl. Oberpräsident a. D. Wirkl. Geh. Rat Fr. W. von Loebell Exc., Geh. Baurat E. Gantzer, Berlin. Aufsichtsrat: (8–12) Vors. Rittergutsbes. Wilh. von Quast, Radensleben; Stellv. Land- rat Bernhard von Tschirschky u. Boegendorf, Belzig; Geh. Reg.-Rat Carl Gerhardt, Wirkl. Geh. Ober-Reg.-Rat Wilh. Gleim, Berlin; Major a. D. Wichard von Rochow, Golzow; Land- rat Klaus von Bredow, Rathenow; Bürgermeister 0O. Simon, Rhinow; I. Bürgermeister Hugo Dreifert, Brandenburg a. H.; Geh. Reg.- u. Baurat Roth, Geh. Reg.-Rat Binzer, Magdeburg; Reg.-Rat Grunow, Hannover. Zahlstelle: Berlin: Bank für Handel u. Ind. 0 % = = 0 Braunschweig-Schöninger Eisenbahn-Actiengesellschaft in Braunschweig, Geysostrasse 15. Gegründet: 27./8. 1900; handelsger. eingetr. 5./9. 1900. Preuss. Konz. für Nebenbahnen 4. 3. 1901. Braunschweig. Konz. 21./8. 1900 auf unbestimmte Zeit. Für den Erwerb der Bahn- linien der Ges. gilt der zwischen der königl. preuss. u. der herzogl. braunschweig. Staats- regierung abgeschlossene Staatsvertrag. Gründer: Herzogl. braunschweig. Staat, Westdeutsche Eisenbahn-Ges., Cöln; Lenz & Co., G. m. b. H., Berlin; Rittergutsbes. Herm. Frerichs, Lucklum; Actienzuckerfabrik Rautheim. Iweck: Bau u. Betrieb vollspur. Nebeneisenbahnen von Schöningen über Hötzum nach Glies- marode u. von Hötzum nach Mattierzoll nach Massgabe der der Ges. erteilten Konz. u. der staatsaufsichtsseitig festgestellten Baupläne. Der Betrieb wurde am 15./2. 1902 eröffnet. Die Strecke Gliesmarode-Mattierzoll wurde bereits 11./11. 1901 für den Güterverkehr eröffnet; die Reststrecke Hötzum-Schöningen 2./1. 1902. Die Linie Schöningen-Hötzum-Gliesmarode (Braunschweig) durchschneidet lediglich braunschweig. Staatsgebiet, während die Linie Mattierzoll-Hötzum auf 2 km Länge durch preuss. Staatsgebiet hindurchgeführt wird. Die Linie Schöningen-Gliesmarode (Braunschweig) bildet die Fortsetzung der Nebenbahn Oschersleben-Schöningen (A.-G.) und erhält durch Vermittelung dieser Linie in Oschers- leben und Schöningen Anschluss an die preuss. Staatseisenbahn. Das Stück Gliesmarode- Braunschweig wird von der Braunschweig. Landeseisenbahn-Ges. gebaut, an welche die neue Bahn in Gliesmarode anschliesst. Die Personenzüge werden jedoch nach dem Nordbahnhofe Braunschweig der Braunschweig. Landeseisenbahn-Ges. durchgeführt. Die Linie Mattierzoll-Hötzum vereinigt sich in Hötzum mit der Linie Schöningen-Gliesmarode und schliesst in Mattierzoll an die preuss. Staatsbahn an. Ausserdem wird sie in Mattierzoll mit der normalspurigen in Privatbesitz befindlichen Kleinbahn Heudeber- Mattierzoll (A.-G.) verbunden, sodass aus den Linien der Braunschweig-Schöninger Eisenbahn-Akt.-Ges., der Braunschweig. Landeseisenbahn-Ges., der Bahn Oschersleben- Schöningen und der Kleinbahn Heudeber-Mattierzoll ein zusammenhängendes Netz normalspuriger Privateisenbahnen von insgesamt etwa 120 km Betriebslänge entsteht,