Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. 137 Zweck: Bau u. Betrieb vollspur. Nebeneisenbahn u. Kleinbahnen; zunächst von Butzbach nach Lich, Betriebseröffnung 28./3. 1904. Am 1./5. 1909 wurde der Betrieb der Teilstrecke von Griedel bis Rockenberg, am 15./7. 1909 der Teilstrecke Lich-Queckborn, am 1./8. 1909 auf der Teilstrecke Queckborn- Grünberg, am 2./4. 1910 die Strecke Rockenberg- Bad Nauheim, am 13./5. 1910 die Teilstrecke Butzbach-Ost bis Ebersgöns, am 1./6. 1910 die Fortsetzung bis Oberkleen (7.9 km) aufgenommen; Betriebslänge nunmehr zus. 56.44 Km. Der Ausbau sämtl. Strecken wurde 1911/12 vollendet. Bau u. Betrieb durch die Firma Lenz & Co. G. m. b. H., Berlin. Auch der Überschuss von 1911/12 (M. 51 236) reichte bei weitem noch nicht aus, die Oblig.-Zs. zu decken u. die vorschriftsmässigen Rücklagen zu machen, sodass der Verlust von 1910/11 sich um M. 43 852 (also auf M. 211 976) erhöhte. Kapital: M. 1 867 000 in 1867 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 550 000, erhöht lt. G.-V. v. 5./5. 1903 um M. 201 000, begeben zu pari an Lenz & Co. G. m. b. H., nochmals erhöht lt. G.-V. v. 19./10. 1907 um M. 1 015 000 u. lt. G.-V. v. 7./10. 1910 um M. 101 000; eingez. am 31./3. 1911 zus. M. 1 818 000. Grossherz. Hessischer Staatszuschuss für Butzbach-Lich M. 391 586, für Grünberg-Lich M. 442 114, für Butzbach-Landesgrenze M. 174 516, für Griedel-Bad Nauheim sind abschläglich bereits M. 260 000 eingezahlt. Anleihen: M. 550 000 in 4 % Oblig. à M. 1000 auf den Inhaber, lt. minist. Genehm. v. 26./2. 1903 Tilg. ab 1./4. 1909 mit ½ % der urspr. Gesamtsumme, ab 1./4. 1919 mit 1 %, ab 1./4. 1929 mit 1½ %: Verlos. im Jan. auf 1./4. In Umlauf ult. März 1912 M. 542 000. – M. 490 000 in 3 % Schuldverschreib. à M. 1000 auf den Inhaber, lt. minist. Genehm. v. 7./9. 1908 (Teil- betrag der am 19./10. 1907 beschlossenen Emiss., ausgegeben zum Bau der Nebenbahn von Grünberg nach Lich). Zs. 1./4. u. 1./10. Die Schuldverschreib. sind nach Ablauf des 5. vollen Betriebsjahres, u. zwar von diesem Zeitpunkt ab für die Dauer von 10 Jahren mit ½ %, für weitere 25 Jahre mit 1 % u. für weitere 10 Jahre mit 1½ % unter Zuwachs der ersparten Zinsen planmässig zu tilgen. M. 340 000 u. M. 175 000 in 3⅝ % Teilschuldverschreib. auf den Inhaber, Stücke à M. 1000, lt. Genehm. des Grossh. Hess. Staatsministeriums v. 20./11. 1909. Zs. 1./4. u. 1./10. Kündig. ab 1./4. 1915 zulässig. Von diesem Zeitpunkt ab ist das Anlehen mit mindestens % der urspr. Gesamtsumme, vom 1./4. 1925 ab mit 1 % u. vom 1./4. 1950 ab mit 1½ % dieser Summe unter Zuwachs der ersparten Zinsen planmässig zu tilgen. Aufgenommen 1910 zur Beschaffung der Mittel zum Bau der Nebenbahn von Griedel nach Bad Nauheim u. einer Nebenbahn von Butzbach nach der Landesgrenze (Ebersgöns-OÖberkleen). Mit der Sanierungsaktion dieser Eisenbahn beschäftigte sich am 21./11. 1912 eine Sitzung der Bürgermeister aus den benachbarten hessischen Gemeinden. Angesichts des fortgesetzten Defizits der Bahn will die Bahn-Ges. die Oblig. der Gemeinden nicht mehr, wie bisher, mit 4 % bezw. 3¼ % verzinsen, sondern nur noch dauernd mit 2¼ %. Auch die Auslos. der Oblig. soll auf mind. 10 Jahre hinausgeschoben werden. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Spät. Sept. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. März 1912: Aktiva: Eisenbahn Butzbach-Lich 1 676 136, do. Grünberg- Lich 1 469 634, do. Baukto Griedel-Nauheim 851 441, do. Butzbach-Landesgrenze 579 479, do. Ebersgöns-Oberkleen 220 051, Grunderwerbs-Kto 11 629, Kassa 142, Anlage d. Ern.-F. 4888, Kaut. 5000, Bankguth. 10 236, noch nicht eingez. Aktien 56 500, do. Oblig. 35 000, Verlust 211 976. – Passiva: A.-K. 1 867 000, Oblig. I 542 000, do. II 490 000, do. III 340 000, do. IV 175 000, Staatszuschuss 1 268 216, Ern.-F. 93 178, Spez.-R.-F. 23 583, Avale 5000, Kredit. (Lenz £ Ö00 323 137. Sa M 5122 116 Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlust-Vortrag 168 124, Unk. 904, Oblig.-Zs. 57 800, sonst. Zs. 12 688, z. Ern.-F. 18 886, z. Spez.-R.-F. 4808. – Kredit: Betriebseinnahmen 246 240, abz. 195 004 Ausgaben bleibt Betriebsüberschuss 51 236, Verlust 211 976. Sa. M. 263 212. Dividenden 1904/05–1911/12: Bisher 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (F.). Direktion: Geh. Bau-Rat Georg Mohr, Baurat Theod. Reh, Berlin; Stellv. Reg.-Bau- meister a. D. Max Semke, Charlottenburg. Aufsichtsrat: (5) Vors. Altbürgermeister Bernh. Küchel, Butzbach; Stellv. Okonomierat Karl Hoffmann, Hof-Güll; Bürgermeister Konrad Reuhl, Gambach; Dr. jur. Alfons Jaffé, Assessor Dr. Pundt, Berlin. Aktiengesellschaft der Cöln-Bonner Kreisbahnen in Cöln a. Rh., Salierring 17 II. Gegründet: 5./10. 1894 unter der Firma A.- G. der Vorgebirgsbahn Cöln-Bonn; Firma wie gegenwärtig 7./7. 1897 geändert. Gründer s. Jahrg. 1899/1900. Zweck: 1) Betrieb einer Schmalspurbahn von Cöln über Brühl nach Bonn (Vorgebirgs- bahn), Länge 36,5 km, Spurweite 1 m. Betriebseröffn. Brühl- Bonn 1./8. 1897, Cöln-Brühl 20. 1. 1898; konz. 4./8. 1897 auf unbeschränkte Dauer als Nebenbahn. 2) Bau u. Betrieb eines vollspurigen Gleises neben dem vorhandenen schmalspurigen auf der Vorgebirgsbahnstrecke von Hermülheim nach Vochem. Seit 15./10. 1908 in Betrieb. 3) Herstellung einer schmalspurigen und zugleich vollspurigen Abkürzungslinie der Vorgebirgsbahn von Vochem nach Pingsdorf; für den vollspurigen Güterverkehr am 1./11. 1907, für den schmalspurigen Verkehr 13./4. 1908 fertiggestellt.