Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. 155 = = = 0 Lausitzer Eisenbahn-Gesellschaft in Sommerfeld, Reg.-Bezirk Frankfurt a. O. Gegründet: 21./3. 1896. Am 1./12. 1896 Rauscha-Freiwaldau, am 1./10. 1897 Teuplitz- Sommerfeld, am 15./6. 1898 Muskau-Teuplitz eröffnet; 1894 u. 1895 Hansdorf-Priebus erbaut. Konz. v. 29./4. 1896 u. 11./2. 1901 nach dem Gesetz v. 3./11. 1838. Zweck: Bau u. Betrieb der vollspurigen Nebenbahnen a) Muskau-Teuplitz-Sommerfeld (Länge 42,68 km) u. b) Rauscha-Freiwaldau (8,42 km). Die G.-V. v. 28./9. 1900 beschloss c) An- kauf der normalspurigen Nebeneisenbahn Hansdorf-Priebus (Länge 23 km) von der Lokal- bahn-A.-G. in München für M. 1 479 000 mit Wirkung ab 1./4. 1901. Alle drei Bahnen sind eingeleisig. Die Ges. besorgt seit 1898 den Fahrdienst für die Staatsbahnstrecke Weisswasser- Muskau (7,7 km). Im Bau ist die Fortsetzung der Bahn Hansdorf-Priebus nach Lichtenberg (7 km); ferner projektiert die Bahn Freiwaldau-Priebus-Tschöpeln-Quolsdorf (32 km), welche die 3 Linien der Ges. verbinden wird. Kapital: M. 5 400 000 in 5400 Aktien à M. 1000, wovon M. 4 089 000 auf Linie a), M. 692 000 auf Linie b), M. 55 000 auf die Linie Hansdorf-Priebus u. M. 564 000 auf Emiss. v. 1911 ent- fallen. Urspr. A.-K. M. 4 009 000, erhöht lt. G.-V. v. 9./9. 1898 um M. 327 000 in 327 Aktien, weitere Erhöhung lt. G.-V. v. 30./9. 1904 um M. 500 000 (auf M. 4 836 000) in 500 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./4. 1905, zu begeben zu pari, nochmals erhöht lt. G.-V. v. 30./9. 1911 um M. 564 000 (auf M. 5 400 000) in 564 Aktien, div.-ber. ab 1./5. 1912, übernommen von den seit- herigen Aktionären zu pari. Die Em. von 1904 u. 1911 dienten zur Deckung der schwebenden Schulden, sowie für Vergrösser. des Fahrparks u. zur Ausführ. von Erweiter.-Bauten. Die Mehrzahl der Aktien befindet sich im Besitz der Lokalbahn-Akt.-Ges. in München. Hypoth.-Anleihe: M. 1 839 000 in 4 % Schuldverschreib., mit minist. Genehmigung v. 4. 4. 1901, aufgenommen lt. G.-V.-B. v. 28./9. 1900 behufs Deckung des Kaufpreises der Bahn Hansdorf- Priebus, sowie zur Vermehrung der Betriebsmittel und Erweiterungsbauten. 920 Stücke Lit. A à M. 1000, 1838 Stücke Lit. B à M. 500, auf Inhaber lautend. Zs. 2./1. u. 1.7 Die Anleihe ist bahnbücherlich eingetragen und ist ab 1901 mit 1 % plus ersp. Zs. bis 1942 zu tilgen, und zwar durch Ausl. im Sept. (erste 1901) auf Jan. oder durch frei- händigen Ankauf; stärkere als die vorgesehene Tilg. bis 1./1. 1906 ausgeschlossen. Verj. der Coup. 4 J. (K.), der Stücke 30 J. (K.). Zahlst. wie bei Div. exkl. München. Getilgt bis 31./3. 1912 M. 247 500. Aufgelegt 12./8. 1901 M. 1 479 000 zu 99.50 %. Kurs in Berlin Ende 1901–1912: 100, 100, 100.80, 99.25, 100.50, 100, 96.80, 97.50, 95.50, 97.50, 95.75, – c%. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: April-Okt. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Dotation des Ern.-F., 5 % zum Bilanz-R.-F., Zuweisung zum Spez.-R.-F. (bis M. 80 000), Tant. an den Vorstand, Rest als Div. Bilanz am 31. März 1912: Aktiva: Bahnanlage Rauscha-Freiwaldau 719 026, do. Muskau- Teuplitz-Sommerfeld 4 630 357, do. Hansdorf-Priebus 1 576 868, Effekten d. Spez.-R.-F. 86 822, Spez.-R.-F.-Kasse 693, Effekten d. Ern.-F. 683 595, Ern.-F.-Kasse 61 671, Kaut.-Effekten 33 600, Kassa 3997, Material 27 880, vorausbez. Versich. 1108, Debit. 299 690. – Passiva: A.-K. 4 836 000, Schuldverschreib. 1 591 500, Darlehn 225 000, Bilanz-R.-F. 273 751, Spez.-R.-F. 87 514, Ern.-F. 745 266, Talonsteuer-Res. 2045, Kaut. 33 600, Schuldverschreib.-Coup. 16 045, do. Einlös.- Kto 5000, Arb.-Unterst.-F. 11 760, Bau-Res. Muskau-Teuplitz- Sommerfeld 12 678, Staats- Eisenbahnsteuer 10 747, Tant. 8051, Div. 265 980, Vortrag 370. Sa. M. 8 125 307. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebs-Unk. 470 934, z. Ern.-F. Rauscha-Frei- waldau u. Muskau-Teuplitz-Sommerfeld 48 106, z. Ern.-F. Hansdorf-Priebus 15 734, Schuld- verschreib.-Zs. 64 470, Darlehns-Zs. 9000, z. Bilanz-R.-F. 27 000, Staats-Eisenb.-Steuer 10 747, Talonsteuer-Res. 1022, Tant. 8051, Gewinn 266 350. — Kredit: Vortrag 455, Betriebs- Einnahme 920 959. Sa. M. 921 414. Dividenden 1896/97–1911/12: 4½, 4½, 4.4 P.r. t., 3.63, 3.7, 2.8, 3¼, 3.9, 4½, 4½, 5¼, 5¼, 4, 5.15, 5.55, 5.50 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.). Kurs: Aktien nicht notiert. Direktion: Baurat Th. Lechner, München; Stellv. Baurat Jul. Schweitzer, Sommerfeld. Aufsichtsrat: (4–7) Vors. Geh. Ober-Finanzrat a. D. Bank-Dir. Wald. Mueller, Berlin; Stellv. Komm.-Rat Georg Lange, Sommerfeld; Wirkl. Geh. Ober-Reg.-Rat, kgl. Eisenbahn- Direktions-Präs. a. D. Viktor von Kranold, Berlin; Komm.-Rat Josef Pütz, Eisenbahn-Dir. Dr. jur. Fritz May, Bank-Dir. Dr. H. Dietrich, München. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Berlin: Dresdner Bank; München: Bayer. Vereinsbanßk. * Liegnitz-Rawitscher Eisenbahn-Gesellschaft in Rawitsch. Gegründet: 25./5. 1897; eingetr. 17./7. 1897. Konc. 12./4. 1897 unbeschränkt gemäss den gesetzl. Bestimmungen. Gründer s. Jahrg. 1899/1900. Zweck: Bau und Betrieb einer vollspurigen Nebeneisenbahn von Liegnitz über Rawitsch nach Kobylin mit einer vollspurigen Abzweigung von Görchen nach Gostkowo und von Görchen nach Pakoslaw. Bahnlänge 130 km. Betriebseröffnung der Hauptstrecke am 10./2. 1898, der Nebenlinien am 15./5. 1898. Die Ges. besitzt einen Oderhafen bei Steinau a. O. mit Lagerschuppen; die Eröffnung der Station Steinau-Oderhafen als selbständige Tarif- station erfolgte 1./9. 1900. – Die Ges. hat den Betrieb der Bahn auf die Dauer von 20 Jahren ab 1./4. 1898 der Ges. Lenz & Co. G. m. b. H. in Berlin übertragen. — Die G.-V. v. 22./9. 1910 beschloss die Übernahme einer 4 % Gewinnanteilsgarantie für ein A.-K. bis zu M. 200 000 der Kleinbahn Lissa-Guhrau-Krehlau-Wohlau.