156 Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. Kapital: M. 8 500 000, und zwar in 5000 Vorz.-Aktien A (Nr. 1–5000) und 3500 St.-Aktien B (Nr. 1–3500) à M. 1000. Die Vorz.-Aktien A gewähren den Anspruch auf eine vorzugsweise Beteiligung an dem Gesellschaftsgewinn (siehe Gewinn-Verteilung) und bei etwaiger Auflösung der Ges. den Anspruch auf Auszahlung ihres vollen Nennbetrages von M. 1000, bevor eine Auszahlung auf die St.-Aktien B geleistet werden kann. Den St.-Aktien B gewährleisten die Kreise Land- und Stadtkreis Liegnitz, Steinau, Wohlau, Guhrau und Rawitsch ab 1. April 1898 auf die Dauer von 20 Betriebsjahren von der Eröffnung des Betriebes ab eine Div. von 3½ % unter Vorbehalt der Erstattung der hiernach etwa geleisteten Zuschüsse aus den Überschüssen späterer Betriebsjahre, und zwar übernehmen von den zur Erfüllung einer 3½ % Dividende erforderlichen Zuschussbeträgen: Stadtkreis Liegnitz M. 48 091.68, Landkreis Liegnitz M. 499 619.12, Kreis Steinau M. 512 977.92, Kreis Wohlau M. 603 817.76, Kreis Guhrau M. 379 389.92 Kreis Rawitsch M. 1 456 108.80. Die Gewährleistung der genannten Kreise ist jedoch davon abhängig: 1. dass die Ges. die Bestimmungen des Gesellschaftsvertrages nicht ohne Einwilligung der gewährleistenden Kreise abändert, insbesondere, dass sie a) ihr Grundkapital und eine etwaige, von ihr aufzunehmende Anleihe die Summe von M. 8 500 000 nicht über- steigen lässt, b) die Bestimmungen über die Verwendung der Betriebseinnahmen (§§ 21 und 22 des Gesellschaftsvertrages) bis zum Ablauf der Gewährleistungsfrist aufrecht erhält, c) den gewährleistenden Kreisen die zufolge der übernommenen Zuschussverpflich- tung zur Verzinsung etwa zugeschossenen Beträge erstattet (efr. § 22 des Gesellschafts. vertrages), wenn und insoweit ihre Einnahmen in späteren Betriebsjahren nach Deckung einer Div. von 4½ % für die Vorz - und 3½ % für die St.-Aktien einen nach § 22 des Gesellschaftsvertrages verfügbaren Überschuss ergeben; 2. dass die Ges. den Anspruch auf Zahlung der gewährleisteten Div.-Zuschüsse ein- tretendenfalls unter Vorlage der zur Prüfung ihrer geforderten Höhe erforderlichen Rechnungsbeläge innerhalb sechs Monaten nach Ablauf des Betriebsjahres, für welches die Div.-Zuschüsse verlangt werden, geltend macht. Für den Fall der Auflös. der Ges. infolge eines Ankaufs der Bahn durch den preuss. Staat hat sich der Kreis Wohlau das Recht vorbehalten, aus dem Ges.-Vermögen die Er- stattung derjenigen Zuschüsse zu verlangen, welche er auf Grund der übernommenen Div.- Garantie für die St.-Aktien B gezahlt hat, insoweit sie ihm nicht bereits aus den Überschüssen der Ges. erstattet sind. Die Zinsgarantie der Kreise ist für 1907/08–1911/12 nicht in Anspruch genommen worden; es konnten vielmehr den Kreisen auf die M. 910 000 betragende Schuld M. 40 000, 40 000, 100 000, 100 000, 30 000, zus. M. 310 000 zurückgezahlt werden. Anleihen: I. M. 600 000 in 4½ % Schuldverschreib. lt. minist. Genehm. v. 26./2. 1903, Stücke à M. 500 auf den Inhaber. Zs. 1./10. u. 1./4. Tilg. ab 1908 bis längstens 1945 durch jährl. Auslos. oder Ankauf von 1 % mit ersp. Zs. im Dez. (zuerst 1907) auf 1./4.; ab 1./10. 1912 verstärkte Tilg. oder gänzl. Kündig. mit 3 monat. Frist vorbehalten. Sicherheit: Eintragung in das Bahngrundbuch der Ges. In Umlauf Ende März 1912: M. 567 500. Verj. der Coup.: 4 J. (K.), der Oblig. 30 J. (F.). Zahlst. wie bei Div.-Scheinen. Aufgenommen zwecks Ver- mehrung der Betriebsmittel und behufs Erweiter. der Bahnanlagen. Kurs in Breslau Ende 1903–1912: 104, 103.25, 102.50, 102.50, 101, 101, 102.70, –, 101.50, 99.75 %. Eingef. 15./7. 1903. II. M. 1 000 000 in 4½ % Schuldverschreib., aufgenommen lt. G.-V. v. 22./9. 1910 u. minist. Genehm. v. 15./8. 1911 zur Abstoss. der schwebenden Schuld von M. 300 000, zur Bestreit. der Kosten für Erweiter. u. N euanschaff., Bau einer neuen Oderbrücke etc. Stücke à M. 1000 auf den Inhaber. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. It. Plan ab 1912 bis spät. 1950 durch jährl. Auslos. oder Rückkauf von 1 % des urspr. Anleihebetrages nebst ersp. Zinsen. Verlos. im Dez. (zuerst 1912) auf 1./4. (erstmals 1913). Ab 1920 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 6 monat. Frist zulässig. Sicherheit: Eintrag. in das Bahngrundbuch der Ges. nach obiger Anleihe von 1903. Verj. der Coup. 4 J. (K), der Stücke 30 J. (F.) Zahlst. wie bei Div.-Scheinen. Nicht notiert. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Zunächst werden die Unk., alle Steuern etc. bestritten, dann Dotation des Ern.-F., des Bilanz-R.-F. (5 %, bis zu 10 % des A.-K.) u. des Spez.-R.-F. (bis M. 250 000 erreicht). Hierauf die etwa an die Beamten der Ges. zu zahlenden Tant., soweit sie aus einem den Betrag von 4½ % des A.-K. übersteigenden Reingewinn entnommen werden können u. soweit nicht noch Rückstände aus Vorjahren an die gewährleistenden Kreise zu erstatten sind; vom Rest erhalten vorweg die Vorz.-Aktien A bis zu 4½ % Div., alsdann die St.-Aktien B bis zu 3½ % Div., der Überrest wird zunächst an die gewährleistenden Kreise behufs Deckung der von ihnen etwa bereits zugeschossenen Gewährleistungsbeträge u. sodann, falls alle vorangegangenen Zuschüsse erstattet sind, unter die Vorz.-Aktien A u. die St.-Aktien B gleichmässig verteilt. Wenn die Inh. der Vorz.-Aktien A in einem Jahre eine Div. von 4½ nicht erhalten sollten, so findet eine Nachforderung derselben nicht statt. Bilanz am 31. März 1912: Aktiva: Eisenbahnbau u. Ausrüstung 9 829 074, Kassa 320, Effekten des Ern.-F. 533 701, do. des R.-F. 120 566, do. des Arb.-Hilfs-F. 4040, do. des Bilanz- R.-F. 1779, Debit. 891 901. – Passiva: A.-K. 8 500 000, Oblig.-Anleihe 567 500, do. von 1911 1 000 000, Organisat.-Kto 4554, Steuern 9342, unerhob. Div. 1035, Oblig.-Zs. 2835, R.-F. für Rückzahl. 30 000, Ern.-F. 518 819, Disp.-F. 22 567, Oblig.-Einlös.-Kto 500, R.-F. 129 493, Bilanz- R.-F. 228 259, Fonds für Arb.-Hilfskasse 4040, Div. an Aktien A 225 000, do. B 122 500, Vortrag 14 938. Sa. M. 11 381 385.