198 Strassenbahnen, Klein- und Pferdebahnen etc. bpäuden, das Geleismaterial, das rollende Material etc. der früheren Pferdebahn nebst allen Rechten u. Verpflichtungen für M. 310 000 übernommen. Gegen diese Übertragung ist der Union-Elektricitäts-Ges. die Umwandlung in den elektr. Betrieb übertragen worden. Zweck: Bau u. Betrieb von Strassenbahnen für Personenbeförderung. Der Antrieb ge- schieht durch Elektricität u. zwar mit reinem Oberleitungsbetr. nach System Thomson-Houston. Linien: Ilversgehofen-Steigerstr.; Schützenhaus-Nordhäuserstr.; Brühlerwallstr.-Leipzigerstr., Gothaerstr.-Weimarischestr.; Blücherstr.-Kavalleriekaserne. Bahnlänge ca. 22, 447 km, einf. Geleislänge 31,032 km. Der Wagenpark besteht aus 65 Motorwagen, 19 Anhängewagen, 4 Salzwagen u. 3 Schneepflügen. Fahrgeldeinnahme 1900/01–1911/12: M. 359 747, 363 547, 362 261, 389 782, 454 378, 489 126, 510 680, 519 534, 535 141, 578 137, 628 970, 663 413. Verhältnis der Ausgaben zu den Einnahmen 1911/12: 58.88 % (i. V. 59.24 %). Abgabepflicht an die Stadt: Für die ersten 5 Jahre v. 1./10. 1893 bis 1./10. 1898 waren keine Abgaben zu entrichten. Für die 5 Jahre 1898–1903 1 %, für die folgenden 10 Jahre 2 %, und für die ganze übrige Konzessionsdauer 3 % der Bruttoeinnahme. Die Konzession läuft bis 31./12. 1960. Nach dem 31./12. 1960 gilt der Vertrag still- schweigend auf je weitere 5 Jahre verlängert, wenn nicht mindestens 2 Jahre vor dem 31./12. 1960 oder 2 Jahre vor Ablauf des stillschweigend verlängerten Vertrages die weitere Fortdauer dieses Vertrages seitens eines der Kontrahenten gekündigt wird. Erlischt der Vertrag infolge Kündigung, so hat die Stadt das Recht, die Geleise, Wagen, Kraftstation, Wagenschuppen, überhaupt alles zur Strassenbahn Gehörige im ganzen vorhandenen Umfange unentgeltlich als freies Eigentum zu übernehmen. Macht die Stadt von diesem Recht nicht Gebrauch, so hat die Strassenbahn auf Verlangen der Stadt die für die Bahnanlage in Benutzung genommenen Strassen, unter Entfernung der zur Bahn gehörigen Gegenstände, auf eigene Kosten in guten Zustand zu versetzen. Vom 1./6. 1918 ab ist die Stadt Erfurt jederzeit berechtigt, die ganze betriebsfähige Anlage nebst sämtlichem Zubehör zum Taxwerte zu erwerben, welcher nach dem mit der Stadt bestehenden Vertrage zu berechnen ist (im Streitfalle durch ein Schiedsgericht.) Die Ges. stellt ihren elektr. Strom in eigener Kraftstation her und ist nicht ver- pflichtet, denselben von der städtischen Centrale zu beziehen. Durch den Bau der Linie Blücherstrasse-Kavallerickaserne sind die vertraglichen Verpflichtungen hinsichtl. der Erweiterungsbauten erfüllt. Kapital: M. 1 500 000 in 1500 Aktien à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 1 100 000; die G.-V. vom 20./3. 1900 beschloss zum Zwecke der Erweiterung der bestehenden Linien, Neubau der Ringbahn und Beschaffung von Betriebsmitteln, Erhöhung des A.-K. um M. 400 000 (auf M. 1 500 000) in 400 Aktien à M. 1000, div.-ber. ab 1. Okt. 1900, begeben an die Ges. f. elektr. Unternehmungen in Berlin zu 103 %; Bezugsrecht der Aktionäre zu demselben Kurse 14.–29. Sept. 1900, auf je 11 alte Aktien entfielen 4 neue. Anleihe: M. 250 000 in 4½ % Oblig. von 1907. Stücke: 200 à M. 1000 u. 100 à M. 500, rückzahlbar zu 103 %. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. von 1915 ab durch Auslos. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. besondere Rücklagen u. Abschreib., 4 % Div., vertragsm. Tant. an Vorst., 10 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Sept. 1912: Aktiva: Grundstücke 103 446, Gebäude 207 555, Masch. 330 914, Bahnbau 838 319, Streckenausrüstung 420 531, Wagen 712 411, Utensil. u. Werkzeuge 1, Dienstkleid. 1, Fuhrwerk 1, Effekten 49 875, Kaut.- do. 12 557, Kassa 15 753, Reserveteile 1, Material. 2979, Bankguth. 339 007, Kaut.-Debit. 12 398, Debit. 2271. – Passiva: A.-K. 1 500 000, Oblig. 500 000, do. Zs.-Kto 3971, R.-F. 100 718 (Rückl. 6010), Amort.-F. 191 547, Beamten- u. Arb.-Unterst.-F. 30 000, Dienst-Kaut. 12 413, Reparat.- u. Ern.-F. 523 213, Haftpflicht-Rückl.-F. 35 000, Talonsteuer-Res. 10 000, Kredit. 13 484, Div. 105 000, Tant. an A.-R. 5420, do. an Vorst. 3150, Vortrag 14 105. Sa. M. 3 048 025. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 7545, Betriebs-Unk. 125 520, Gehälter 138 263, Reparat. 77 265, Steuern 13 775, Abgaben an Stadt 13 268, Versich. 10 916, Kranken- kasse u. Invalid.-Versich. 4050, Oblig.-Zs. 22 500, Abschreib. u. Rücklagen 140 000, Gewinn 133 686. – Kredit: Vortrag 13 473, Betriebseinnahme 663 413, Reklame 603, Zs. 9302. Sa. M. 686 792. Kurs Ende 1902–1912: 116, 121, 134, 143.25, 143.75, 142, 140, 140, 140.50, 143.50, 144 %. Auf- gelegt 8./7. 1902 zu 122.50 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1893/94–1911/12: 5, 4, 5½, 5½, 6, 7, 7, 6, 6, 6, 6½, 7, 7, 7, 7, 7, „ Div.-Zahl. spät. 1./4. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Ing. Otto Hühn. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Baurat Dir. R. Menckhoff, Berlin; Stellv. Bank-Dir. a. D. Paul Blanchart, Erfurt; Bankier Ad. Philipsthal, Berlin; Komm.-Rat Wilh. von Tippelskirch, Düsseldorf; Strassenbahn-Dir. Hoff, Koblenz. Zahlstellen: Erfurt: Mitteldeutsche Privat-Bank; Berlin: Disconto-Ges., Bank f. Handel uu. Ind., S. Bleichröder, Dresdner Bank, Nationalbank f. Deutschl., A. Schaaffh. Bankverein. Frankenstein-Münsterberg-Nimptscher Kreisbahn-A.-G. in Frankenstein (Schles.). Gegründet: 25./3. 1907; eingetr. 18./6. 1907. Gründer: Kreis Frankenstein, Kreis Nimptsch, Kreis Münsterberg in Schl., Preuss. Staat, Lenz & Co. G. m. b. H., Berlin.