Dampfschiffahrts- und Hafen-Gesellschaften, Rhedereien etc. 249 Bau gegeben, die im Herbst 1908 zur Ablieferung kamen und einen vierten Neubau von gleicher Grösse „Elisabeth von Belgien“, der Anfang 1909 geliefert wurde, von der nämlichen Schiffbauges. erworben. Nach Fertigstellung der Dampfer wurden im Verein mit der Compagnie Royale Belgo-Argentine in Antwerpen regelmässige Fahrten nach Argentinien u. Uruguay aufgenommen, doch wurde das Verhältnis mit der genannten belgischen Ges. 1911 wieder gelöst. Unter Berücksichtig. des Verlustvortrages aus 1909 von M. 171 591, des Betriebsverlustes von 1909/10 M. 252 206, der Abschreib. von M. 606 207 ergab sich für 1909/10 ein Gesamtverlustsaldo von M. 1097 107, der sich 1910/11 bei M. 290 544 Betriebsverlust auf M. 1 564 986 erhöhte. Wegen Sanier. siehe bei Kap. Die Ges. liegt wegen des Nichtlieferns von 17 der Seetransport- Ges. m. b. H. bezw. der Dampfschiffrhedlerei Union A.-G. (Hohen- lohe-Gruppe) gehörenden Dampfern im Prozesse. Teilweise wurde bereits ein obsiegendes Urteil erstritten, wonach die kontraktbrüchige Seetransport-Ges. eine Entschädig. von ca. M. 3 000 000 zahlen soll. Durch diesen Vertragsbruch der Kontrahenten war die Trans- atlantica gezwungen, eine grosse Anzahl Extra-Dampfer zu chartern, welche erheblich un- günstiger auskamen als eigene Dampfer u. den Verlust verursachten. Im Geschäftsjahr 1911/12 ist dann eine Verständigung mit der Hohenlohegruppe erfolgt, weil es der Ges. an Mitteln fehlte, die Prozesse fortzusetzen. Auf Grund der Verständigung werden die drei Dampfer der Ges. für M. 2 900 000 an die Hohenlohegruppe verkauft. Die Dampfer sind zu diesem Betrage in die Bilanz eingestellt, so dass M. 361 689 Abschreib. darauf erforderlich sind. Enter Berücksichtig. des Betriebsgewinnes von M. 275 032, ergibt sich für 1911/12 ein neuer Verlust von M. 321 002, wodurch die Unterbilanz auf M. 385 008 steigt. Die G.-V. v. 23./11. 1912 sollte über die Auflös. der Ges. beschliessen, doch wurde der Antrag zurückgezogen. Der Vorst. der Ges. Herm. Menzell erklärte sich bereit Aktien der Ges. zu 50 % anzunehmen. Die a. o. G.-V. v. 23./12. 1912 beschloss dann entgültig die Auflösung der Ges. u. die Übertragung des Gesellschaftsvermögens als Ganzes an Herm. Menzell. Nach diesem Abkommen wurde Herm. Menzell verpflichtet, eine Vergüt. von 40 % für die Aktien zu zahlen. Er erklärte sich nochmals bereit, wenn keine Prozesse gegen ihn angestrengt würden, bis zum 31./12. 1912 50 % zu vergüten. Gegen sämtl. Beschlüsse v. 23./12. 1912 wurde Protest zu Protokoll gegeben. Kapital: M. 1 500 000 in 1500 abgest. Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 000 000; von diesem Kapital haben übernommen H. Menzell M. 1 618 000, Carl Menzell M. 50 000, Jul. Maass M. 100000, Jul. Ohm M. 100 000, Willy v. Lepel M. 50 000, L. J. Asmussen M. 32 000, A. C. Hauthal M. 20 000, Joh. Qu. Tode M. 30 000. Die a. o. G.-V. v. 30./5. 1908 beschloss Erhöhung um M. 1 500 000 (also auf M. 3 500 000) in 1500 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1908, begeben zu pari. Den grössten Teil der neuen Aktien übernahmen belgische Interessenten. Die a. o. G.-V. vom 24./10. 1909 genehmigte a) den am 28./7. 1909 zwischen der Transatlantica-Rhederei-Akt.-Ges., der Seetransport-Ges. m. b. H. in Hamburg und der Compagnie Royale Belgo Argentine in Antwerpen abgeschlossenen Vertrag, betreffend Erwerb von Dampfern, b) Erhöhung des A.-K. von M. 3 500 000 auf M. 12 000 000 durch Ausgabe von 8500 Aktien zu pari, unter Ausschluss des Bezugsrechtes der Aktionäre, c) Aufnahme einer Vorr.- Anleihe von M. 8 000 000, verzinsl. zu 4½ %, rückz. zu 102 %. Die Beschlüsse der G.-V. v. 24/10. 1909 kamen nicht zur Ausführung; dieselben wurden in der G.-V. v. 22./12. 1911 wieder auf- gehoben. Die G.-V. v. 22./12. 1911 beschloss ferner zur Sanier. der Ges. bezw. zur Be- seitig. der Unterbilanz (ult. Juni 1911 M. 1 564 986) die Herabsetz. des A.-K. von M. 3 500 000 auf M. 1 500 000 durch Vernicht. von 500 im Eigentum der Ges. befindl. Aktien, durch Zus.- legung der übrigen 3000 Aktien im Verhältnis von 2: 1. A.-K. also jetzt M. 1 500 000. Ferner wurde beschlossen: Wiedererhöhung des A.-K. um einen Betrag von höchstens M. 500 000 Aktien durch Neuausgabe von Vorz.-Aktien. Diese Erhöhung ist nicht erfolgt. Anleihen: Die Ges. darf Oblig. bis zur Hälfte des jeweil. A.-K. in einer oder mehreren Emiss. ausgeben. Emittiert ist eine Anleihe im Betrage von M. 1 500 000. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 „ Gewinnyverteilung: 5 % zum R.-F., event. besondere Abschreib. u. Rücklagen, vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, hierauf 4 % Div., vom verbleib. Überschuss 6 % Tant. an A.-R. (in die eine feste Jahresvergüt. von M. 1000 pro Person u. für den Vors. M. 2000 eingerechnet wird), Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1912: Aktiva: Buchwert der Dampfer 2 900 000, Effekten (eigene Aktien noch abzunehmen) nom. 272 000, Bankguth. 23 213, Debit. 93 235, Verlust (Vortrag) 385 007. – Passiva: A.-K. 1 500 000, Anleihe 1 500 000, Wechsel-Kredite 320 000, Kredit. 353 456. Sa. M. 3 673 456. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 64 986, Zs. u. Provis. 151 039, Beiträge zur Unfall-, Haftpflicht-, Invaliditäts- u. Alters-Versich. u. Versorg.-Kasse 6897, Unk. einschl. Prozesskosten 70 426, Tant. an A.-R. 5000, Abschreib. 361 689. – Kredit: Betriebsgewinn 275 032, Verlust (Vortrag) 385 007. Sa. M. 660 039. Dividenden 1907/08–1911/12: 0, 0, 0, 0, 0 %. Liquidator: Johs. Tode. (Bis 23./12. 1912 war Herm. Menzell Vorstand der Ges.) Aufsichtsrat: Vors. Stadtrat P. Chr. Asmussen, Elmshorn; Caspar Berninghaus, Duis- burg; Franz Schwalbe, Hamburg. Zahlstellen: Hamhurg: Ges.-Kasse, Menzell & Co., Dresdner Bank.