Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 267 tion von Eisen u. Stahl u. deren Weiterverarbeitung zus.hängt. Besitz u. Anlagen des Lothringer Hüttenvereins Aumetz-Friede u. der Fentscher Hütten-Act.-Ges.: Der Gesamt- Grundbesitz der Erzbergwerke u. Hüttenbetriebe hat eine Ausdehnung von 265 ha u. ist belegen in den deutschen Gemeinden Kneuttingen, Nilvingen, Algringen, Fentsch u. Aumetz. Von diesem Besitz sind rund 33½ ha überbaut; ca. 57½ ha sind unbebaut, dienen aber dem Gruben- und Hüttenbetrieb. Die restl. 171 ha sind Ackerland etc. Der Erzgrubenbesitz umfasst die Kon- zessionen Aumetz I u. II, die Konz. Friede u. die Hälfte der Konz. Empel; ferner die Konz. Arnold u. Havingen, zus. 1086 ha mit einer geschätzten Erzschüttung von noch gewinnbaren rund 65 Mill. t Erz. Die Gewinnung erfolgt auf Grube Friede durch Stollenbetrieb, auf den Gruben Aumetz u. Havingen durch Tiefbauanlage; die Beförderung der Erze zu den Hoch- öfen von Grube Friede mittelst Bremsberges, von Havingen durch elektr. Schmalspurbahn, von Aumetz mit einer 11 km langen Drahtseilbahn. Das Hochofenwerk Friede hat 6 Hoch- öfen von zus. 1250 t, Hochofenwerk Fentsch 3 Hochofen von zus. 700 t Tagesleistung. Beide Anlagen können also täglich rund 1900 t Roheisen erzeugen, was einer Jahreserzeug. von 700 000 t entspricht. Es ist eine Giesserei mit einer Leistungsfähigkeit von ca. 12 000 t jährl. im Betrieb, welche vorzugsweise für den eigenen Bedarf arbeitet. Das Stahlwerk umfasst 3 Roheisenmischer, 2 Stahlwerks-Kupolöfen; 5 Konventer von je 20 t. Die Leistungs- fähigkeit des Stahlwerks erreicht eine Stahlerzeugung von rund 450 000 t. Durch in Aus- führung begriffene Vergrösserung kann die Rohstahlerzeugung bis zu 600 000 t gesteigert werden. In den Walzwerken sind vorhanden: eine schwere Blockstrasse mit 2 Antriebs- masch., eine Reversierstrasse mit 4 Gerüsten, 1 Duo-Trio-Fertigstrasse von 2 Gerüsten, 1 Duo- Trio-Fertigstrasse von 3 Gerüsten, 1 Trio-Stabstrasse von 3 Gerüsten, 1 Feineisen-Doppel- Duostrasse von 4 Gerüsten mit Vortrio, 2 Doppel-Duo-Feinstrassen von 7 Gerüsten. Die Bahnanlagen umfassen 26,4 km Normalspurgeleise, ca. 50 km Schmalspurgeleise; den Bahn- betrieb besorgen 24 Normal- u. Schmalspurlokomotiven, sowie 195 Normalspur-Bahnwagen von zus. 2500 t Tragfähigkeit. In den Gruben- u. Hüttenbetrieben wurden 1911/12 ca. 5300 Arb. beschäftigt. Es sind vorhanden 288 Beamten-, Meister- u. Arb.-Wohnhäuser mit 847 Wohnungen; ausserdem 2 Schlafhäuser für Arb., welche daselbst auch verpflegt werden; ferner 1 Konsum- anstalt mit Bäckerei in Kneuttingen u. Filialen in Aumetz u. Fentsch. Für Verbesser. u. Neuanlagen wurden 1903/04– 1911/12 M. 2 893 788, 4 570 439, 3 273 985, 3 171 968, 5 444 580, 1 508 396, 1 871 535, 4 546 930, 6 792 940 aufgewandt. Löhne erforderten 1910/11 u. 1911/12: M. 13 180 300 bezw. 16 854 431. Die Ges. ist Mitglied des bis zum J. 1917 vereinbarten Stahlwerks-Verbandes in Düssel- dorf mit einer Gesamtbeteilig. von 247 271 t Rohstahl an Halbzeug, Formeisen u. Eisenbahn- Oberbaumaterial, während er für seine übrige Walzwerkserzeugung unbeschränkt ist. Im Roheisen-Verband in Essen, bis 31./12. 1915 geschlossen, hat der Lothringer Hütten-Verein eine Beteilig. von 126 000 t. Ferner gehört die Ges. mit ihren Zechen dem bis 31./12. 1915 geschlossenen Rheinisch-Westfälischen Kohlen-Syndikat an. Die Kohlenbeteilig. betragen: für Gew. General 100 000 t, für Gew. Victor 770 000 t, für Gew. Ickern steigend bis 1919 auf 600 000 t. Es ergibt sich somit einschliessl. des Selbstverbrauchs-Kontingents mit 930 000 t eine Fördermöglichkeit bis zu 2 400 000 t. Erzförderung u. Erzeugung, sowie Gesamt-Umsatz beziffern sich für die letzten acht Geschäftsj. wie folgt: Erzförderung: Roheisen: Rohstahl: Walzwerksfabrikate: Umsatz: 1904/05 966 432t 2288 129 t 254 120 t 232 428 t M. 21 985 499 1905/06 1 212 902 t 381 611 t 297 006 t 269 464 t „ 26 130 954 1906/07 1 182 409 t 407 186 t 347 117 t 309 855 t „ 35 565 652 1907/08 1 105 694 t 415 996 t 334 070 t 295 306 t „ 35 652 061 1908/09 1 159 819 t 383 398 t 311 586 t 27119 „ 32 026 285 1909/10 1 541 660 t 446 349 t 343 653 t 301 399 t „ 35 925 91 1910/11 1 759 576 t 504 788 t 357 206 t 312 262 t „ 39 945 567 1911/12 1 890 400 t 555 473 t 430 696 t 374 969 t 3 Die Gesamtförderung an Kohlen betrug 1910/11: 1 012 019 t; 1911/12: 1 418 626 t. Die Ges. beschloss in der G.-V. v. 22./1. 1900 Ankauf der 1000 Kuxe der Gew. General, Kohlenzeche bei Weitmar in Westfalen für M. 2 800 000, welche mit M. 2 000 000 zu Buche stehen. Die Zeche ist Mitgl. des Kohlen-Syndikats in der Eigenschaft einer Hüttenzeche. Beteilig. darin 100 000 t Kohlen bezw. 40 000 t Koks; sie fördert Fett-, Flamm- u. Mager- kohle. Förderung 1901/1902–1911/12: 124 502, 113 222, 64 463, 72 635, 118 134, 175 637, 209 612, 214 429, 237 225, 235 258, 230 926 t, Kokserzeugung: 75 967, 78 840, 70 952, 74 368, 106 517, 125 476, 143 702, 148 000, 155 829, 174 053, 162 015 t. Belegschaft 1911/12; 967 Mann. Ende Juni 1912 hatte Aumez-Friede an die Gew. General eine Forder. von M. 1 850 619, nachdem am 1./7. 1910 M. 601 465 als Zubusse abgeschrieben wurden. Die Gew. General verfügt über einen Felderbesitz von ca. 300 ha u. einen Grundbesitz von rund 33 ha. Die anstehenden Kohlenmengen werden auf rund 16 Mill. t Kokskohlen u. rund 10 Mill. t Magerkohlen geschätzt. Zur Zeit sind 106 Koksofen mit Nebenproduktgewinnung in Betrieb. Durch im Gang befindl. Erweiterung u. Umbauten der Anlagen über u. unter Tage soll die Förderung der Grube nach u. nach auf 400 000 t Kohlen gesteigert werden. Um sich bei der Deckung des Roheisenbedarfs unabhängig zu machen, beschloss die G.-V. 1903 sich die ganze Produktion der benachbarten Fentscher Hütten Akt.- Ges. in Kneuttingen zu sichern. Da eine völlige Fusion der beiden Ges. auf Formschwierigkeiten stiess, hat Aumetz-Friede Ende 1904 die Gesamtanlagen der Fentscher 3.3.....