―――― „ Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Hütten für M. 700 000 jährlich in Pacht genommen, ausserdem nimmt Fentsch am Gewinn von Aumetz-Friede teil. Die Fentscher Hütten Act.-Ges. in Kneuttingen mit dem Sitz zu Brüssel besteht seit 1898 u. besass bis 1910 ein A.-K. von frs. 7 000 000, eingeteilt in 50 000 vollgezahlten Stamm. u. 20 000 vollgezahlten Vorz.-Aktien zu je frs. 100, wovon der Loth- ringer Hüttenverein nom. frs. 4 935 900 Stamm- u. nom. frs. 1 997 600 Vorz.-Aktien besass. Durch Beschluss der a. o. G.-V. v. 30./11. 1910 hat die Ges. Fentsch zur Beseitig. der aus früheren Jahren herrührenden Unterbilanz von frs. 4 287 211 (s. unten) ihr A.-K. in der Weise reduziert, dass der Nom.-Wert jeder St.-Aktie von frs. 100 auf frs. 10 herabgesetzt wurde. Der Lothringer Hütten-Verein verfügt jetzt über 49 291 Stamm.Aktien à frs. 10 u. 19 976 Vorz.-Aktien à frs. 100, d. h. über 99 % des gesamten A.-K. von Fentsch mit M. 1 840 304 zu Buch stehend. Ausserdem hatte Aumetz-Friede am 30./6. 1912 für Neu- anlagen eine Forderung von M. 4 827 551 an die Fentscher Hütten-Akt.-Ges. Die Oblig.-An- leihen von Fentsch betragen z. Z. noch frs. 7 704 800. Die Fentscher Ges. hat eine Div. bishrer noch nicht verteilt. Das Geschäftsjahr 1911/12 ergab einen Verlust von frs. 21 450, ist getilgt (siehe oben). Die Ges. beteiligte sich an der im April 1907 errichteten französ. Akt.-Ges. Société anon. des Mines de Murville mit dem Sitz in Longwy-bas (Meurthe et Moselle). Das A.-K. beträgt frs. 13 000 000, wovon Aumetz-Friede = frs. 10 400 000 übernommen hat, die im Jahre 1911 ausgegebenen M. 3 000 000 sind mit 25 % eingezahlt. Murville hat auch Oblig.-Anleihen von frs. 7 000 000 aufgenommen. Diese französ. Ges. hat zum Zweck die Ausbeutung der im Becken von Briey belegenen, ca. 15 km von Hütte Friede entfernten Eisenerz-Konz. Murville (Grösse 496 ha), der abbaufähige anstehende Erzvorrat wird auf 50 000 000 t geschätzt. Die Grubenanlagen sind für eine Tagesförderung von 3000 t Erz eingerichtet, mit einer Förder- möglichkeit bis arbeitstäglich 5000 t. Die Erzförderung ist im Okt. 1909 aufgenommen worden. Der Lothringer Hütten-Verein hat sich durch seinen Aktienbesitz den Anspruch auf der gesamten Erzförderung von Murville gesichert. An der in 1907 gegründeten Société anon. des Fours à Chaux de Dompcevrin mit dem Sitze zu Paris u. einem A.-K. von frs. 185 000 hat sich Aumetz-Friede ebenfalls beteiligt, mit M. 160 967 zu Buch stehend. Die Ges. besitzt bei Dompcevrin (Meuse) 30 ha aufgeschlossener Kalkbrüche; es wurden daselbst 3 grosse Kalk-Brennöfen gebaut, im Sept. 1912 kam ein 4. Ofen in Betrieb. Kalk- steingewinnung 1908/09–1911/12: 88 162, 94 218, 94 810, 82 077 t, Kalksteinerzeugung 42 161, 43 056, 42 564, 40 439 t. Laut G.-V. v. 25./10. 1910 erwarb die Ges. sämtl. 1000 Kuxe der Gew. Victor zu Rauxel (siehe bei Kap.). Diese Gew. verfügt über einen Grubenfelderbesitz von rund 18 900 000 am (éal. 8.5 preuss. Maximalfeldern). Ausserdem besitzt die angrenzende Gew. Ickern, deren 1000 Kuxe Eigentum der Gew. Victor sind, weitere 8.5 preuss. Maximalfelder. Die bis 1000 m Teufe anstehenden Kohlenmengen werden bei Victor auf über 100 000 000 t, bei Ickern auf 200 000 000 t – bei beiden Zechen in der Hauptsache Fettkohlen –— geschätzt. Die Gew. Victor hat eine Beteilig. im Kohlensyndikat von 770 000 t Kohlen, 292 000 t Koks u. 72 000 t Brikets. Es betrug 1906 1907 1908 1909 1910 1911 defug 591 224 708 787 748 954 722 656 1056 333 die Koksproduktion .. t 276 493 258 996 226 251 228 354 194 790 566 012 Die Belegschaft bezifferte sich 1911 auf 3552 Mann. Ausbeute für 1907–1911 nicht verteilt. Auf Zeche Victor befinden sich 2 Doppel-Schachtanlagen mit entsprechender Kohlenaufbereitung; ferner sind vorhanden 540 Koksöfen, eine Fabrik für Verwertung der Nebenprodukte (Teer, Ammoniak u. Benzol) u. eine Brikettfabrik. Auf Zeche Ickern ist eine Doppel-Schachtanlage in Ausführung; mit Schacht I hat die regelmässige Förderung im Jan. 1912 begonnen, nachdem von der Schachtanlage III u. IV der Gew. Victor aus in zwei Sohlen die Aus- u. Vorrichtungen nach Ickern hin betrieben worden waren. Der Lothringer Hütten-Verein ist neuerdings mit der Zeche Ickern dem Kohlen-Syndikat mit einer innerhalb 4 Jahren (bis 1915) auf 600 000 t steigenden Kohlenbeteilig. beigetreten. Der Grundbesitz der Gew. Victor u. Ickern beträgt 890 ha. Es sind vorhanden 532 Arb.- Häuser mit 1783 Wohnungen, 77 Beamtenhäuser mit 190 Wohnungen, 8 Geschäftshäuser sowie 9 Hofgüter. Die Gew. Victor hat 1908 eine Anleihe von M. 10 000 000 aufgenommen. Der Lothringer Hütten-Verein hat durch den Anfang 1912 erfolgten Kauf von 334 Kuxen der Gew. Reichsland eine Beteilig. von % an der Minette-Konzession dieser Gew. bei Bollingen in Lothringen erworben, um sich den Bezug weiterer Erzmengen auf eine lange Reihe von Jahren zu sichern. Die geförderten Erze werden zu gleichen Teilen den 3 beteiligten Hüttenwerken (Phönix, Hoesch u. Aumetz-Friede) in natura zu annäherndem Gestehungs- Preise zugeführt. Die Gew. Reichsland, die eine Berechtsame von zus. 579 ha 15 a 25 qm umfasst, ist im J. 1896 gegründet worden u. seit 1901 in Förderung; regelmässig ist die Förderung jedoch erst seit 1903. In den letzten 3 Jahren 1908/09–1910/11 sind 554 332, 596 826 u. 638 824 t Minette gefördert worden, bei einer Arb.-Zahl von 484 bezw. 532 u. 571 Mann. Die gesamte Erzschüttung beträgt noch 35 Mill. t. Eisenbahnanschluss mit 4,5 km Bahngleise u. 2 Rangierlokomotiven. Der Landbesitz umfasst ca. 30 ha. Für den Transport der in den Hochöfen des Lothringer Hütten-Vereins zur Verhüttung gelangenden Erze wird eine 8,8 km lange Drahtseilbahn erbaut. Kapital: Frs. 72 500 000 (M. 58 000 000) in 145 000 gleichberecht. Inh.-Akt. à frs. 500 (M. 400). Infolge G.-V.-B. v. 20./12. 1909 können 3 Aktien à frs. 500 in 1 Inh.-Aktie à frs.