Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 287 bei Volmeringen in L. (191 ha). Erzförderung insgesamt 1901/1902–1911/1912: 519 359, 526 862, 603 352, 716 094, 821 188, 976 804, 1 154 906, 1 242 708, 1 365 584, 1 607 586, 1 737 939 t (ab 1907/08 inkl. Anteil Grube Moutiers). 1905 Ankauf von 27 ha Kalksteinfeldern in Haraucourt bei Sedan (gefördert 1906/07–1907/08: 23 831, 29 911 t); 1908/12 ausser Betrieb. II. Hochöfen, Stahl- und Walzwerke. Dieselben befinden sich in unmittelbarer Nähe des Bahnhofes Differdingen. Die Hochofen-Anlage besteht aus 10 Hochöfen mit 3 Dampfgebläsemasch. u. 8 Gasgebläsemasch. für eine monatliche Erzeugung. Es ist ferner eine grosse Gasreinigungs-Anlage vorhanden sowie 50 Winderzeugungsapparate, System Cowper. Eine neue Cowper-Gasreinigung ist fertiggestellt u. in Betrieb. Zum Stahlwerk gehört zunächst eine Mischeranlage, in welcher sich 2 Roheisenmischer befinden. Von hier wird das flüssige Eisen dem Stahlwerk mittels einer elektr. Bahn zugeführt. Das Stahl- werk besteht aus 5 Konvertoren. Die Walzwerke bestehen zunächt aus 2 Blockwalzwerken, deren jedes eine eigene Maschine mit zugehöriger Zentralkondensation besitzt. An Fertig- strassen sind vorhanden: 1 Walzenstrasse zur Herstell. von Knüppeln, Platinen u. schweren Stabeisendimensionen, 1 Walzenstrasse zur Herstell. von Schienen, Schwellen, mittleren Trägern- und U-Eisenprofilen, sonstigen Formeisen sowie schweren Stabeisensorten, 1 Mittel- eisenstrasse mit allem Zubehör für leichteres Stabeisen und Formeisen, 1 Drahtstrasse mit Zubehör, 1 Greywalzwerk zur Herstell. schwerer Formeisen N. P. sowie der breitflanschigen Spezialprofile (System Grey – Herstell. breitflanschiger Träger), 3 Streckmasch. stellen die dünnen Dimensionen Moniereisen her, 1 grosses kontinuierliches Feineisenwalzwerk be— stehend aus 3 Vor- u. 3 Fertigstrassen. Die ältere elektrische Zentrale besteht aus 3 Gas- dynamos von je 600 HP., aus einem Gasdynamo von 1500 HP. Leistungsfähigkeit und aus einer 1200 und einer 1500 pferd. Dampfturbine zur Erzeugung elektr. Kraft. In der neuen Gaszentrale sind fünf 2000 pferd. Gasdynamos für Drehstrom im Betrieb, sodass die Dampf- turbinen jetzt in Reserve stehen. In der alten Zentrale sind noch zwei Gleichstrom- Gasdynamos à 2000 HP. Leistungsfähigkeit aufgestellt. Ausser den unter I u. II beschriebenen Anlagen besitzt das Werk zur Beförderung der Massen 16 grosse und 8 kleine Dampf- sowie 4 elektr. Lokomotiven. Die Gleisanlagen be- tragen rund 30 km Normalspur und 8 km Schmalspur; zwischen der Grube Oettingen und dem Werk in Differdingen besteht eine 14 km lange Drahtseilbahn, ferner vorhanden aus- gedehnte Krananlagen zur Verladung der Fertigfabrikate. Für Grundstücksankäufe, Neubauten u. Ergänzungen wurden in Differdingen inkl. Erzgruben 1901/02–1911/12 M. 839 870, 2 006 611, 6 691 964, 1 387 697, 5 858 497, 8 506 828. 1 828 041, 2 424 623, 4 731 490, 1 130 611, 2 856 949 ausgegeben, davon entfallen in 1911¼12 M. 63 208 auf Grundstücke, M. 4839 auf Erzgrubenfelder, M. 126 530 auf Beamten- u. Arb.- Wohnhäuser, M. 1 184 397 auf Hochöfen, M. 529 031 auf Stahlwerke, M. 115 278 auf Gas- reinigung, M. 799 414 auf allg. Neubauten. Die Vergrösserung der Anlagen durch Bau neuer Walzenstrassen, Erweiter. der Sortimente, Einführung der Schienenfabrikation und anderer Massnahmen für die Aufarbeitung des grössten Teiles des Halbzeugproduktes kam 1902–1906 zur Ausführung. – Produktion 1901/02–1911/12; Roheisen; 190 197, 215 200, 241 667, 253 802, 286 260, 348 816, 371 696, 393 551, 433 322, 459 924, 493 573 t: Stahlwerk: 177 058, 198 251, 212 080, 221 830, 252 000, 309 433, 315 836, 307 779, 336 158, 383 775, 437 809 t Rohblöcke; Walzwerk: 162 214, 176 124, 182 444, 191 702, 216 100, 264 727, 267 178, 245 063, 288 037, 316 708, 351 457 t. Die Ges. ist einschl. ihres Konzerns beim Stahlwerksverband mit 569 763 t beteiligt; seit 1910 inkl. der Dortmunder Union u. seit 1912 inkl. St. Ingbert. C. Abteilung Dortmunder Union. I. Eisensteinbergbau. Die Eisensteingruben liegen an der Ruhr, im Siegerland, in Nassau, an der Weser und im Harz. Betrieben werden die Spat- u. Brauneisensteingrube Friedrich bei Niederhövel im Siegerlande und die Roteisensteingruben Quäck-Florentine bei Braunfels u. Wohlverwahrt bei Kleinenbremen an der Weser. 1909/10–1911/12 wurden insges. 175 659, 198 501, 208 814 t Eisenstein gefördert. II. Dortmunder Eisen- und Stahlwerke zu Dortmund. Das Werk umfasst gegenwärtig ein Hochofenwerk mit 5 Hochöfen (ein 6. im Bau), 1 Stahlwerk, 3 Walzwerke, 1 Hammerwerk. 1 Stahlformgiesserei, 2 Gaszentralen und 1 Dampfzentrale zur Erzeugung von Gebläsekraft u. elektr. Strom, 1 Brückenbauanstalt, 1 Weichenfabrik, 1 Achsen- u. Räder- fabrik, 1 mech. Werkstätte u. Giesserei, 1 Eisenbahnwagenfabrik. Die Anlagen werden seit 1910 vollständig umgebaut u. modernisiert. Auch verschiedene vollständige Neuanlagen sind im Bau begriffen, bezw. wurden inzwischen vollendet, so wurde das alte Thomas-Stahl- werk durch ein neues zeitgemässes ersetzt, auch ist ein neues Martin-Stahlwerk u. im Zus.- hange damit eine Elektro-Stahlanlage geschaffen; weiterhin sind im Bau eine Blockstrasse u. 2 Universalstrassen mit elektr. Antrieb. Zugänge auf Anlage-Kti 1910/11–1911/12: M. 11 137 317, 14 900 897, davon entfallen M. 79 547 auf Grundstücke, M. 3 904 810 auf Hoch- öfen, M. 908 576 auf Gasreinigung, M. 182 258 auf elektr. Kraft- u. Lichtanlage u. Gas- gebläse, M. 170 032 auf Stahlwerke, M. 8 628 286 auf allg. Neubauten. Produktion 1909/10 bis 1911/12: Roheisen: 307 703, 345 659, 327 465 t; Rohstahl (Thomas- u. Martinwerk): 342 334, 353 490, 374 725 t; Versand des Walzwerks in Fertigfabrikaten: 332 547, 348 843, 319 605 t; Versand der Werkstätten: 46 357, 58 813, 81 739 t. Insgesamt sind die Werke der Dortmunder Union ausgerüstet mit: 6 Hochöfen, 4 Konvertern, 4 Siemens-Martin-Öfen, 2 Roheisenmischern, 47 Dampfkesseln, 12 Gebläsemasch.,