= 298 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Marienhütte in Eiserfeld b. Siegen mit einem Areal von etwa 6,5 ha erworben (s. Kapital), auf welcher 2 Hochöfen vorhanden sind, die jährl. zus. ca. 40 000 t Roheisen liefern, nachdem 1 Hochofen 1910 neuerbaut wurde (Kosten ca. M. 205 000); die Anlage ist mit dem Bahnhof Eiserfeld durch Anschluss- und mit 2 in der Nähe liegenden Eisensteingruben durch Seil- bahnen verbunden. Die Ges. gehört dem Roheisen-Syndikat nicht an, doch hat sie sich mit demselben verständigt. Die Bochumer Werksanlagen, die nicht mehr dem neuesten Stande der Technik ent- sprachen, wurden 1906/12 einem Neu- bezw. Umbau unterzogen. Die Neuanlagen umfassen: a) das Martinwerk mit 5 Öfen von 30 resp. 50 t Ausbringen, Generatoren, Giesshalle, Schrott- lagerplatz mit Pressen zum Bündeln des Schrotts und Blocklagerplatz; sämtl. Abteil. mit maschin. Einrichtungen zum Beschicken u. Transport versehen; b) 1 Reversier-Walzenstrasse mit Vorblockgerüst zur Herstell. von Eisenbahnoberbaumaterial u. Formeisen, sowie den dazu gehörigen Öfen, Rollengängen, Warm- u. Kaltbetten, Adjustagen mit elektr. Transport- u. Verladekränen; c) 1 Feineisenwalzwerk mit elektr. Antrieb von inges. normal 2550 PS., bestehend aus 1 Trio-Vorblockstrasse, 1 Doppelduo-Fertigstrasse mit 2 kontinuierlichen Warmbetten und ausgedehnten Stabeisenlagern; d) 1 vollständig neues Netz von Hütten- bahngleisen für Normal- u. Schmalspur; e) div. Masch. u. Apparate, deren Anschaffung zur Erhöhung der Leistungsfähigkeit der alten Betriebe erforderlich waren. Soweit die für diese neuen Anlagen erforderl. Mittel nicht durch die am 14./7. 1905 beschlossene Kapitals- erhöhung gedeckt wurden, hat die Ges. sich einen hypothekar. einzutragenden Bankkredit bis M. 3 500 000 gesichert u. 1907 M. 2 500 000 Vorz.-Aktien ausgegeben, da die urspr. veran- schlagte Summe von M. 7 000 000 beträchtlich überschritten wurde. Mit Rücksicht auf die vorgenomm. Neubauten wurden auch im Geschäftsjahr 1904/05 grössere Abschreib. vorge- nommen, zu denen nicht nur der gesamte Jahresgewinn von M. 245 905 verwandt wurde, sondern auch M. 1 063 994 aus der gesetzl. Res., die sich dadurch auf M. 1 082 532 ermässigte; Abschreib. 1905/06–1911/12: M. 575 453, 654 242, 834 086, 860 476, 986 561, 1 019 799, 1 136 624. Gesamtabschreib. seit 1889–1912 M. 12 760 656. Die Zugänge auf die alten Anlagen betrugen 1905/06 u. 1906/07 M. 618 453 bezw. 1 421 942. Die neuen Anlagen erforderten bis Ende Juni 1908 M. 7 966 786, dann 1908/09 M. 1 010 975, 1909/10 M. 918 479, 1910/11 M. 853 881, 1911/12 M. 2 326 624. Mit Rücksicht auf die Neubauten wurde für 1906/07 keine Div. bezw. für 1907/08 nur 4 % Div. an Vorz.-Aktien verteilt, sondern der Reingewinn von M. 680 813 bezw. 685 786 vorgetragen. Der Bruttogewinn für 1908/09 M. 724 689, sowie M. 135 787 aus dem Gewinnvortrag von 1908 wurden zu Abschreib. verwendet u. M. 549 988 vor- getragen. Auch 1909/10 haben sich die Betriebsergebnisse nicht der besseren Geschäftslage entsprechend gehoben. Das Geschäftsjahr 1909/10 ergab einen Rohgewinn von M. 1 426 753 u. nach Abzug von M. 901 268 Gesamt-Unk. u. Grundschuld-Zs. sowie M. 986 561 Abschreib. einen Verlust von M. 461 076, welcher aus dem Vortrag des Vorjahres gedeckt werden konnte. Die Steigerung des Verlustes gegenüber dem des Vorjahres um M. 325 289 ist ent- standen durch Erhöhung der Abschreib. um M. 126 084, vermehrte Gesamt-Unk. etc. u. den schlechten Preisen. Die Beteilig. im Stahlwerksverbande (69 200 t) wurde ab 1./7. 1912 für 5 Jahre an die Firma de Wendel verkauft. Die Ges. ist dadurch in die Lage versetzt worden, einen unrentablen Betrieb einzustellen u. die Walzanlage für B-Produkte besser auszunutzen. Auch der Gewinn des Geschäftsjahres 1910/11 betrug nur M. 6863. Hiervon sind M. 343 dem gesetzl. R.-F. überwiesen, während der Rest von M. 6520, sowie der Vortrag aus 1909/10 in Höhe von M. 88 922, zus. M. 95 442, auf neue Rechnung vorgetragen wurde. Von dem im Geschäftsj. 1911/12 erzielten Gewinn von M. 47 844 sind M. 2392 dem R.-F. überwiesen u. der Rest von M. 45 452, sowie der Vortrag aus dem Vorjahre (M. 95 442) zus. M. 140 894, auf neue Rechnung vorgetragen worden. Die Verwalt. ist bestrebt, die Werksanlagen zu verbessern u. die Gestehungskosten herabzumindern. Produktion 1908/09–1911/12: Stahl- u. Flusseisenblöcke 117 743, 141 249, 149 928, ? t; Walzfabrikate 85 676, 105 762, 108 488, 109 577 t, Schmiedestücke, Stahlformguss etc. 12 342, 14 895, 17 548, 18 969 t, Gesamtumsatz M. 12 399 923, 14 893 352, 16 140 931, 1 767 186. Kapital: M. 12 500 000 in 2500 Vorz.-Aktien u. 10 000 St.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 000 000, erhöht 1894 um M. 1 000 000, It. G.-V. v. 9./7. 1895 um M. 1 000 000, div.-ber. ab 1./7. 1896 (für 1895/96 mit 4 % Bauzinsen bedacht), angeboten den Aktionären 3:1 bis 2./8. 1895 zu 160 %, u. lt. G.-V. v. 5./11. 1898 um M. 1 500 000 in 1500 Aktien, angeboten den Aktionären 3: 1 v. 26./11. bis 5./12. 1898 zu 175 %. Diese Aktien waren pro 1898/99 zur Hälfte div.-ber., ab 1./7. 1899 voll div.-ber. Die G.-V. v. 19./5. 1900 beschloss weitere Erhöhung des A.-K. um M. 1 500 000 in 1500 Aktien, div.-ber. ab 1./7. 1900, davon übernommen M. 900 000 von der Nationalbank für Deutschland zu 160.50 % mit der Verpflichtung, hiervon M. 688 000 den Aktionären 8: 1 zu 190 % anzubieten, was Ende Mai bis 15./6. 1900 geschah. Die Em. von 1900 diente zur Aus- führung von neuen Anlagen auf dem alten Werke, zur Verstärkung der Betriebsmittel, sowie mit nom. M. 600 000 Aktien zum Erwerb der Marienhütte in Eiserfeld (Kaufpreis ca. M. 1 500 000) und der Aktien der Finnentroper Hütte (A.-K. M. 300 000). Letztere erworben von der Nationalbank für M. 200 000 bar, welche gleichzeitig den Rest der neuen Aktien der Stahl- werke im Betrage von M. 900 000 zu 160.50 % übernahm. Zwecks Umbau der Bochumer Werksanlagen beschloss die G.-V. v. 14./7. 1905 das A.-K. um M. 3 000 000 (auf M. 10 000 000) in 3000 ab 1./7. 1905 div.-ber. Aktien zu erhöhen, übernommen von einem Konsort., das alle mit der Em. verbundenen Unk. trug, angeboten den Aktionären 7: 3 v. 31./7.–17./8. 1905 zu 106 % zuzügl. 4 % Stück-Zs. seit 1./7. 1905 u. ½ Schlussnotenstempel. Nochmals erhöht lt