Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 301 Geschäftsjahr: 1./7.–30./6.; 1899/1900–1900/1901: 1./4.–31. 3.; alsdann vom 1./4.–30./9 1901, hierauf vom 1. 0. 1901 bis 30./6. 1902. Gen.-Vers.: Spät. Ende Okt. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1912: Aktiva: Grundstücke 56 023, Wasseranlagen 145 567, Gebäude 41 059, Feuerungsanlagen 29 244, Masch. 97 517, Mobil. u. Geschirre 4556, Haus 10 072, Menage 364, Fuhrwerk 414, Res. Stücke 59 407, Betriebsvorräte 232 317, Kassa 3053, Lohn- Vorschüsse 3109, Debit. 298 572, Avale 37 760. – Passiva: A.-K. 587 000, R.-F. 58 700, Avale 37 760, Kredit. 265 732, Gewinn 69 843. Sa. M. 1 019 036. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 26 013, Reparat. 44 896, Unk. 89 292, Zs. 5909, Abschreib. 30 404, Gewinn 69 843. – Kredit: Betriebskto 263 794, Grundstück- ertrag 547, Haus do. 1943, Diskonto 73. Sa. M. 266 359. Dividenden: 1899/1900– 1 20, 6 %; 1901 (1./4.–30./9.): 0 %; 1901/1902 (9 Mon.) 4½ % = 6 %; 1902/03–1911/12: 0, 0, 0, 6, 12, 0, 0, 0, 0, 8 %. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Direktion: Karl Loehr. Rich. Weber, Aug. Weber. Aufsichtsrat: Vors. Jos. Hundt, OÖlpe; Rud. Weber, Hostenbach; Heinr. Hundt, Olpe. Cöln-Müsener Bergwerks-Actien-Verein in Creuzthal, Kreis Siegen. Gegründet: 1. 6. 1856, konz. 7./9. 1856. Zweck: Betrieb von Bergbau auf Eisenstein, Zink-, Blei- u. Kupfererze; Herstell. von Koksroheisen. Der Verein besitzt % Anteil an der Grube Stahlberg bei Müsen mit wertvollen Verleihungen für Spateisenstein, Zink-, Blei- u. Kupfererze. Die Fortsetzung des alten Stahl- berger Stockes ist noch nicht wiedergefunden worden, jedoch werden die hierauf bezügl. Untersuchungsarbeiten weitergeführt. Auf der zu Stahlberg gehörigen Schwabengrube ist ein schönes Spateisenmittel erschlossen worden. Die Hochofenanlage zu Creuzthal, bestehend aus 3 Hochöfen u. allen dazu nötigen Ausrüstungen, mit einer Leistungsfähigkeit von 90 000 t Roheisen jährlich. Zur Herstell. von elektr. Kraft ist eine grössere elektr. Gaskraftzentrale angelegt worden, welche zu gleicher Zeit die Grube Stahlberg mit Kraft versorgt u. auch Kraft an das Elektrizitätswerk Siegerland liefert. Ausserdem gehören zur Hütte noch zwei grössere Schlackensteinfabriken, welche mit vier modernen Pressen ausgerüstet sind. Eine Holzverkohlungsanlage mit 30 Retorten u. Einricht. zur Gewinnung der Nebenprodukte zu Lohe. Eine Holzsägemühle mit Wasserkraft zu Dahlbruch. Ausser Stahlberg werden z. Z. 280 Beamte u. Arb. beschäftigt. Die Creuzthaler Hochofenanlage hat sich 1902/03–1911¼2 durch verschiedene Ankäufe etc., Bau eines 3. Hochofens (seit Anfang 1911 in Betrieb), Anlage einer elektr. Zentrale, zweier Schlackensteinfabriken, neuer Gas-Masch. u. sonst. Neubauten um M. 150 129, 34 312, 89 955, 56 338, 217 833, 1 056 003, 465 874, 637 501, 403 444, 8585 erhöht. Anteil an der Ausbeute der Grube Stahlberg für die Ges. 1902/03–1907/08 M. 32 550, 41 666, 15 000, 50 000, 83 333, 42 926, dagegen für 1908/09 M. 90 000 Zubusse infolge ausgeführter Neubauten; auch 1909/12 keine Ausbeute. Infolge des Zus.bruches des alten Roheisen-Syndikats u. der hierdurch geschaffenen traurigen Zustände auf dem Roheisenmarkte konnte die Ges. 1908/09 nur einen Hochofen betreiben. Nach Abschreib. von M. 78 135 ergab sich ein Verlust von M. 106 894, gedeckt aus dem R.-F. 1909/10 gestalteten sich die Ver- hältnisse noch ungünstiger, sodass die Bilanz mit einem Fehlbetrag von M. 299 511 abschloss, wovon M. 121 762 aus dem R.-F. Deckung fanden u. M. 177 749 vorgetragen wurden. 1910/11 erhöhte sich der Verlust nach M. 80 000 Abschreib. um M. 288 815 auf M. 466 564. Im J. 1911/12 resultierte ein weiterer Betriebsverlust von M. 166 049, hierzu noch M. 80 000 Abschreib., so dass sich der Gesamtverlust auf M. 712 614 erhöhte. Seit 1./1. 1912 gehört die Ges. dem Essener Roheisen-Verbande mit einer Jahresquote von 80 000 t an. Die Ges. hat Ende 1912 ihre gesamten verfügbaren Roheisenvorräte mit wesentl. Gewinn abgestossen. Durch diesen Verkauf fliessen der Ges. grössere flüssige Mittel zu. Das Unternehmen wird, nachdem die Verbandspreise für Roheisen eine Erhöhung erfahren haben, im Geschäftsj. 1912/13 mit gutem Nutzen arbeiten. Die Aufschlüsse auf der 400 m-Sohle der Grube Stahl- berg haben sich neuerdings recht befriedigend gestaltet. Produktion: 1904/05 1905/06 1906/07 1907/08 1908/09 1909/10 1910/11 1911/12 Spateisenstein . . t 1 088 1681 8994 16 023 20 2864 16 063 0877 Blei- u. Kupfererze „ 408 435 354 234 300 316 219 157 Zink- u. Spatblende „ 3 389 2 831 3 098 2626 2417 2 925 2 338 1744 Koksroheisen . . „ 52 618 89 765 86 729 70 440 50972– 53 169 55 149 74 645 Holzkohleneisen . „ 1 001 906 913 Kapital: M. 3 000 000 in 10 000 Aktien à M. 300. Urspr. M. 4 500 000 in 7500 Aktien à M. 600, erhöht im Nov. 1872 um M. 1/500 000 in 2500 Aktien à M. 600; reduziert lt. G.-V. V. 20./2. 1880 auf M. 3 000 000 durch Abstempelung der Aktien auf je M. 300. Anleihe: M. 2 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. G.-V. vom 29./10. 1909, rück- zahlbar zu 103 %. Stücke à M. 1000, lautend auf den Namen des Bankhauses J. H. Stein in Cöln oder dessen Order und durch Indoss. übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1915 bis spät. 1944 lt. Plan durch jährl. Auslos., im März (zuerst 1915) auf 1./7. (erstmals 1915); ab 1./7. 1915 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 6 monat. Frist vorbehalten. Sicherheit: Sicherungs-Hypoth. von M. 2 200 000 auf den ganzen Bergwerks- u. Liegenschaftsbesitz nebst allem gegenwärtigen u. zukünftigen Zubehör, nämlich: auf 260 Kuxe des Bergwerks