Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Geschäftsunk. 224 990, Zs., Anleihekosten etc. 195 638, Abschreib. 538 720, Rückstell. für Zinsscheinsteuer 5000, Reingewinn 513 841. – Kredit: Vortrag 409 383, Betriebsüberschuss 1 068 806. Sa. M. 1 478 190. Dividenden: Aktien: 1895/96–1904/05: 9 % p. r. t., 15, 12, 5, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. 1905/06 bis 1911/12: Vorz.-Aktien 6, 6, 6, 6, 6, 6, 6 %. – St.-Aktien: 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 Jahre n. F. Vorstand: Ing. Ad. Wiecke, Heinr. Wilh. Junius. Aufsichtsrat: Vors. Geh. Komm.-Rat Carl Poensgen, Stellv. Aug. Thyssen, Schloss Lands- berg; Komm.-Rat Carl Rud. Poensgen, Düsseldorf; Fritz Thyssen, Mülheim (Ruhr); Paul Poensgen, Hahnerhof b. Ratingen; Fabrik-Dir. Carl Rabes, Bruckhausen. Prokuristen: M. Gratz, O. Matthaei. Zahlstellen: Eigene Kasse; Düsseldorf: C. G. Trinkaus; Cöln u. Düsseldorf: X. Schaaffh. Bankverein. Rheinische Stahlwerke zu Duisburg-Meiderich. Gegründet: 27./5. 1870; eingetr. 1. 3. 1873. Zweck: Fabrikat. von Stahl in Thomas- u. Martin-Stahlwerken in Verbind. mit Walzwerken, auch Betrieb von Bergwerken zur Gewinn. der Rohprodukte u. von Hochofenwerken zur Er- zeugung von Roheisen. Ausser Thomas-Eisen wird auch Martin- u. Hämatit-Eisen fabriziert. Die Ges. betrieb anfänglich nur ein Stahlwerk in Meiderich mit 72 Morgen grosser Fläche, erwarb 1891 die Eisensteinkonzessionen, Pensbrunnen II in Lothr. (1896 in Betrieb gesetzt), Ruxweiler, Werder u. Oetringen bei Algringen in Lothringen, zus. ca. 500 ha. Der Ruxweiler Stollen, dessen Anlage bis 1911 M. 1 650 712 erforderte, nahm 1909 die Förderung auf (siehe unten). Von den 5 Hochöfen der Ges. waren 1910/11 4 in Betrieb, ein 5. Ofen steht in Reserve; ferner werden 256 Koksöfen betrieben. Die Ges. besitzt Kalksteinlager im Angerthal 75 ha umfasssend, 25 Morgen Dolomitfelder bei B.-Gladbach u. Eisensteingruben in Nassau, die aber nicht in Betrieb sind. 1906/07 Ankauf verschied. Grundstücke für M. 348 580, sowie 1910/11 weitere 38 Morgen; Terrainbesitz jetzt ca. 512 Morgen. Das Meidericher Werk ist vollständig umgebaut; das neue Stahlwerk kam Nov. 1900, das neue Blockwalzwerk Mai 1901 in Betrieb; auf der Knüppelstrasse ist der Betrieb Sept. 1901, auf der Trägerstrasse Dez. 1901 eröffnet. Auf dem Schlackenberg der Ges. ist ein grosser Rangierbahnhof angelegt; im ganzen liegen auf den Werken der Ges. ca. 34 km Eisenbahngeleise. 1906/07 kamen für Neubauten auf der Hütte M. 2 290 772 in Zugang; 1907/08 M. 4 242 425, 1908/09 M. 1791 839, 1909/10 M. 370 454, 1910/11 M. 1 663 038, 1911/12 M. 5 259 163. 1910/12 fand der Bau eines neuen Martinwerkes, sowie eines neuen Hammerwerkes etc. statt. Die Ges. ist bei der „Südrussischen Metallurg. Ges.“ (Société Metallurgique Dniéprovienne du Midi de la Russie) mit noch 146 Aktien à Rbl. 250 beteiligt. (Div. 1889/90–1911/12: 5, 10, 10, 12, 20, 30, 40, 40, 40, 40, 40, 30, 20, 12½, 12½, 12½. 10, 12 , 12, 6. 8, ? %.) Auch beteiligt bei Gust. Kuntze Wassergas-Schweiss- werk A.-G. in Worms, bei Balcke, Tellering & Co. A.-G. in Benrath u. Ver. Walz- u. Röhren- werke vorm. Boecker & König in Hohenlimburg (siehe unten). Versand: 1905/06 1906/07 1907/08 1908/09 1909/10 1910/11 1911/¼2 Roheisen . . . t 341 716 392 204 406 980 376 116 407 866 449 970 553 629 Stahlblöcke . . . „ 419 057 455 092 441 646 421 061 456 995 478 252 576 000 Stahlfabrikate . . „ 379 070 402 116 374 133 367 047 392 397 389 248 475 182 Fakturenwert 1000 M. 42 168 52 225 50 401 44 727 46 962 47 166 56305 Arbeiterzahl 1904/05–1911/12: 4209, 4302, 4828, 4991, 4393, 4416, 4297, 4493. An Löhnen wurden bezahlt: M. 5 996 601, 6 568 076, 7 803 661, 8 171 625, 6 868 793, 6 897 742, 6 926 121, 7 667 891. Auf den Algringer Gruben wurden 217, 229, 247, 334, 413, 387, 420, 440 Mann beschäftigt. Gefördert: 146 707, 196 108, 224 660, 197 895, 198 752, 309 995 360 355, 447 935 t Minetteerze, die sämtlich auf den Meidericher Werken verhüttet wurden. Die Beteilig. der Rhein. Stahlwerke im Stahlwerks-Verband beträgt 271 410 t auf Produkte A. Beteilig. im neuen Roheisenverband mit 27 000 t. 1911 wurde ein Übereinkommen mit dem Fürstlich Stolberg'schen Stahl- u. Walzwerk zu Ilsenburg getroffen, wonach dasselbe stillgelegt wurde; die Beteilig. von Ilsenburg im Stahlwerksverband (30 000 t) wurde von den Rhein. Stahlwerken übernommen. An dem Gewinn bleibt die Fürstl. Verwalt. interessiert. Durch die Beschlüsse der G.-V. der Rhein. Stahlwerke v. 10./4. 1900 und der G.-V. der Bergwerks-Ges. Centrum zu Wattenscheid vom gleichen Tage wurde die Vereinig. beider Ges. in der Weise beschlossen, dass das Vermögen von Centrum als Ganzes unter Ausschluss der Liquid. auf die Rhein. Stahlwerke mit Wirkung ab 1./1. 1900 gegen Gewährung von M. 12 692 000 neuer Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1900 überging. Für je 6 Centrum-Aktien über zus. M. 6000 wurden je 5 Aktien der Rhein. Stahlwerke über zus. M. 5000 zuzügl. einer Barzahlung von M. 20 gegeben. Centrum hatte ein A.-K. von M. 15 200 000 (Div. 1899 7 %). Centrum in Wattenscheid bestehtaus d. Geviertfeldern cons. Centrum, Hubert, Marie, Helena, Preuss. Hoheit u. der Beteiligung an den Feldern Schwerin u. Hochpreussen, zus. 7510 621,375 qm. Dazu kommt noch das Pachtfeld Westenfeld mit rund 659 000 qm Grösse. Zwecks Gewinn. der in sämtl. bauwürdigen Flözen anstehenden Kohlenmengen sind verschiedene Felder bezw. Feldesteile auf Grund von Verträgen (Lösungsverträge) gegen Entgelt angepachtet worden. Die Höhe der Abgaben pro It richtet sich nach den jeweiligen Kohlenpreisen. Nach einem