Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 321 die Ges. mit 99 % beteiligt ist. Bei der Grube „Gewerkschaft Wollmeringen' sind die Aufschluss- u. Anschlussarbeiten soweit fertiggestellt, dass sie seit 1909 in der Lage ist, den Minettebedarf der Hochofenanlage zu decken. Die Förderung betrug 1909/10–1911/12: 123 740, 137 118, 184 102 t, wovon 1911/12 ca. ¼½ der Concordiahütte zugeführt u. der Rest anderweitig abgesetzt wurde. An Areal gehören der Ges. inkl. der Grundstücke der früheren Vereinigungs-Ges. jetzt ca. 1815 ha Land (darunter ca. 900 ha Wald) in den industriereichen Gegenden von Esch- weiler u. Stolberg; ferner 1963 Beamten- u. Arbeiter-Wohnungen, sowie gemeinnützige Anstalten, für deren Ergänzung u. Vermehrung alljährlich bedeutende Summen aufgewandt werden, zahlreiche Familienwohnungen. In der Umgebung der neuen Schachtanlage Adolf b. Streiffeld wurden drei Güter in einer Grösse von 145 ha u. nahe der Grube Anna b. Alsdorf das Gut Kellersberg in einer Grösse von 85 ha angekauft, wo weitere Arb.-Wohnungen errichtet werden sollen. Die Ges. hat 1910/11 10 Steinkohlenfelder u. 1 Braunkohlenfeld mit einem Buchgewinn von ca. M. 4 500 000 verkauft; hiervon gingen 1910/11 M. 935 526 u. 1911/12 M. 1 321 007 ein; der restl. Kaufschilling wird 1912/13 u. 1913/14 entrichtet. Diese Mittel sollen vorzugsweise zur Fertigstellung der im Bau begriffenen Tagesanlagen des Adolf- schachtes zum Ausbau der Hochofenanlage u. zum Neubau eines Siemens-Martin-Stahlwerkes mit Blockwalzwerk dienen. Die Förderung auf dem Adolfschachte hofft die Ges. bis spät. 1./10. 1913 aufnehmen zu können, während die Inbetriebnahme des Stahlwerkes für die erste Hälfte 1914 in Aussicht genommen wird. Die Erträgnisse des Unternehmens wurden in den letzten Jahren durch niedrige Roh- eisenpreise beeinträchtigt, ferner ist die Eschweiler-Köln Eisenwerke-Abteil. infolge des Zus.bruchs des Röhrenmarktes fast gänzlich ohne Gewinn geblieben. Xuch hat der Adolfs- schacht (s. oben), worin grosse Kapitalien investiert seien, bisher zu den Betriebsüber- schüssen noch nichts beigetragen. Deshalb kamen der Ges. die aus den veräusserten Kohlen- feldern zufliessenden grösseren Beträge zu statten (s. oben). Die Ges. hofft in den nächsten Jahren auf steigende Erträgnisse. Die Ges. ist bei dem auf holländ. Gebiete gelegenen Steinkohlenbergwerk Société anonyme des Charbonnages Reéunis Laura et Vereeniging mit Sitz in Brüssel (A.-K. frs. 7 000 000 u. 12 800 Parts de dividende) mit frs. 2 000 000 = M. 1 600 000 in Aktien à frs. 500 beteiligt, mit 78 % = M. 1 248 000 zu Buch stehend (frs. 630 500 in 1909/10 mit Nutzen verkauft); 1100 Genussscheine (Parts de dividende) sind noch nicht bewertet. Der Beginn der regel- mässigen Kohlenförder., durch mehrfache Wassereinbrüche verzögert, wurde 1907 wieder auf- genommen. Für 1907/08 wurden erstmalig 3 % Div., dann für 1908/09–1911/12; 5, 6, 6½, 7 % verteilt. Weiter ist die Ges. beteiligt bei den Gewerksch. Wollmeringen mit M. 2 052 706 u. bei Escheringen mit M. 470 250 (siehe oben), bei der Eschweiler-Ratingen Maschinenbau-A.-G., bei der Ges. für Teerverwertung m. b. H. in Duisburg mit M. 210 000, bei der Deutschen Ammoniak-Ver- kaufsvereinigung, bei der Deutschen Teer-Verkaufs-Vereinigung, bei der Deutschen Benzol- Verkaufsvereinigung, diese 3 in Bochum, Essen etc., ferner als Rechtsnachfolgerin der ehemal. Eschweiler-Köln Eisenwerke beteiligt an verschied. Syndikaten bezw. Verbänden für den Verkauf ihrer Fabrikate, u. zwar u. a. als den hauptsächlichsten: dem deutschen Walzdraht- Verband (endigend 31./12. 1912) u. ausserdem verschied. Verbänden für den Verkauf von Eisen- bahn-Oberbau-Material. sowie mehreren Vereinigungen für den Verkauf von Walzfabrikaten. Die lt. G.-V. v. 10./3. 1910 erworbenen Anlagen der ehemal. Eschweiler-Köln Eisen- werke, Akt.-Ges. (siehe unten) bestehen ans: I. dem Puddlings- u. Walzwerk zu Eschweiler- Pümpchen mit 14 Doppelpuddelöfen, 7 Schweissöfen u. 5 Walzenstrassen zur Erzeugung von Stabeisen, Formeisen u. Köhrenstreifen in Schweiss- u. Flusseisen; II. der Dampfhämmer- schmiede mit mechan. Werkstätte u. Brückenbauanstalt zu Eschweiler-Hasselt, eingerichtet für Lieferung von jährlich 600 t Schmiedestücken u. 1500 t Brücken, Drehscheiben, Schiebe- bühnen u. Eisenkonstruktionen aller Art; III. dem Puddlings: u. Walzwerk, Röhrenwerk u. Kleineisenwerk zu Eschweiler-Aue mit 9 Doppelpuddelöfen, 4 Schweissöfen u. 4 Walzen- strassen für Stabeisen, Bandeisen u. Walzdraht, ferner mit einer Röhrenfabrik mit 2 Schweiss- öfen und einem Kleineisenwerk für die Fabrikation von jährlich 3000 t Schrauben, Nieten, Schwellenschrauben u. sonst. Kleineisenzeug; IV. dem Eisenröhrenwerk mit Fittingsfabrik in Köln-Ehrenfeld, bestehend aus 3 Anlagen zur Erzeugung von Gasröhren mit 5 Schweiss- öfen, aus 2 Schmieden zur Herstellung von Muffen, Fittings u. sonst. Rohrverbindungs- stücken und aus einer Werkstätte für Rohrschlangen; V. dem Bleiwalzwerk mit Verzinkerei in Köln-Ehrenfeld mit 2 Walzwerken für Bleiplatten, 3 Bleirohrpressen und einer grossen Verzinkerei mit 3 Verzinkungskesseln. Die Werke IV u. V werden als Zweigniederlassung der Ges. geführt. Sämtliche Anlagen haben Bahnanschluss. Der Grundbesitz umfasst 45 ha 70 a 04 qm in Eschweiler, 2 ha 11 a 70 qm in Cöln-Ehren- feld, insges. 47 ha 81 a 74 qm, wovon 4 ha 08 a 80 qm in Eschweiler, 1 ha 07 a 35 qm in Cöln- Ehrenfeld, insges. 5 ha 16 a 15 qm bebaut sind. Im Geschäftsj. 1911/12 wurden ca. 36 ha in den Gemeinden Kohlscheid, Alsdorf, Oidtweiler, Reuland u. Thommer hinzuerworben. Über den Erwerb des gesamten Bergwerksbesitzes der ehemaligen Vereinigungs-Ges. für Steinkohlenbau im Wurmrewvier, lt. G.-V. v. 20./2. 1907, siehe Jahrg. 1908/10 dieses Jahr- buches, sowie unten bei Kap. Durch den Umstand, dass bei der Fusion die Anlagewerte der Vereinigungs-Ges. im Wurmrevier mit nur M. 10 624 500 gegenüber früheren M. 16999 200 auf den Eschweiler Bergwerksverein übergegangen sind, konnte auf die Buchwerte der betreffenden Konten bereits vorher eine Abschreib. von M. 6 374 700 vorgenommen werden. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 19121913. II 21