Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 341 Bilanz am 30. Juni 1912: Aktiva: Hochöfen 1 244 876, Walzwerke 706 760, Stahlwerke 2 888 920, div. Anlagen 1 084 919, Neubau Grobblechwalzwerk 15 012, Vorräte 1 641 850, Kassa, Wechsel, Giro- u. Postscheck-Kto 199 626, Effekten 10 000, Patente 1. Versich. 7697, Disagio 119 000, Avale 290 000, Bankguth. auf feste Termine ausgeliehen 1 838 685, Debit. 1 810 959, Beteilig. 430 000. – Passiva: St.-Aktien 4 100 000, Prior.-Aktien 400 000, Anleihe 2 000 000, do. Aufgeld-Kto 60 000, do. Zs.-Kto 45 337, R.-F. 2 597 500, Spez.-R.-F. 60 000, Delkr.-Kto 60 444, Löhnungskto 210 434, Stiftungskto 6103, Div. 608 000, do. alte 440, Tant. u. Grat. 79 468, Tant. an A.-R. 44 541, Avale 290 000, Kredit. 1 461 750, Vortrag 264 288. Sa. M. 12 288 310. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 716 423, Div. 608 000, Tant. u. Grat. 124 010, Stiftungen 3500, Vortrag 264 288 – Kredit: Vortrag 108 135, Gewinn der Betriebe 1.608 086. Sa. M. 1 716 221. Kurs Ende 1897––1912: St.-Aktien: 158, 196, 316.25, 190.25, 144.75, 142.50, 157, 170, 228, 228.25, 163, 177.50, 204, 175.25, 198.80, 210.50 %. Eingeführt 29./6. 1897 zu 127.50 0%. Notiert in Berlin. Vom 1./6. 1907 ab sind von den Aktien die vom 30./12. 1879 ausgefertigt. Stücke nicht mehr lieferbar, sondern nur die dafür auszufertigenden Ersatzstücke, die das Datum „1./1. 1907* tragen. Sämtl. St.-Aktien sind lieferbar. Prior.-Aktien nicht eingeführt. Dividenden: St.-Aktien: 1893/94–1911/12: 0, 0, 7, 14, 14, 20, 25, 12, 0, 4, 5, 10, 14, 16, 10, 4, 6, 11, 15 %; Prior.-Aktien: 1893/94–1911/12: 6, 6, 9, 16, 16, 22, 27, 14, 6, 6, 7, 12, 16, 18, 12, 6, 8, 13, 17 % (gezahlt für 1901/1902 aus dem Spez.-R.-F.). Div.-Zahl. spät. ab 1./1. Coup.-Verj.: 4 J. Direktion: Arthur Frielinghaus. Aufsichtsrat: (Mind. 5) Vors. Geh. Komm.-Rat H. A. Dresler, Kreuzthal; Stellv. Gewerke Heinr. Klein, Komm.-Rat A. Weinlig, Siegen; Ritter- gutsbes. Heinr. Dresler, Kreuzthal; Dir. Ernst Schulz, Trier; Komm.-Rat Ernst Klein, Dahlbruch. Prokuristen: K. Fick, Paul Beck (Betriebs-Dir.). Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin, Cöln, Düsseldorf u. Crefeld: A. Schaaffh. Bankverein; Siegen: Siegener Bank für Handel u. Gewerbe. Gelsenkirchener Gussstahl- und Eisenwerke vorm. Munscheid & Co. in Gelsenkirchen i. Westf. Gegründet: 28./12. 1889; eingetr. 21./1. 1890. Frühere Firmen W. Munscheid, Eisen- giesserei in Gelsenkirchen u. Munscheid & Co., Stahlwerke ebenda. Übernahmepreis insgesamt M. 2 057 040. Zweck: Herstellung u. Handel in Eisen- u. Stahlwaren, sowie Betrieb aller verwandten Industriezweige. Fabriziert werden hauptsächl. Stahlfagongussstücke aller Art, wie Walz- werks- und Maschinenteile, Dynamogehäuse etc., Presszylinder, Glühgefässe, Zahnräder, Schienenherzstücke etc., sowie Stahlräder, vollständ. Radsätze für Feld- u. Grubenbahnen, neuerdings auch Ziegelei- u. Zerkleinerungsmaschinen etc. Die Kapitalserhöhung von 1899 diente, ausser zur Verstärkung der Betriebsmittel, zur Vergrösserung der Martinstahlform- giesserei u. Erweiterung der elektr. Licht- u. Kraftanlage. Das Martinstahlwerk ist in der Lage, Stahlformguss bis zu einem Stückgewicht von ca. 50 000 kg herzustellen Der Neubau der mechan. Werkstätte ist im Febr. 1906 in vollen Betrieb gekommen; doch musste zur Bewältigung der inzwischen weiter stark gestiegenen Produktion die neue Halle um die Hälfte verlängert werden. Für Neubauten, speziell des Martinstahlwerkes II, Erweiter. u. Neu- anschaff. wurden 1907/08 M. 317 398 (i. V. M. 650 795) verausgabt. Zugänge 1908/09–1911/12 M. 182 052, 179 969, 114 293, 118 934. Der mit Bahnanschluss versehene Grundbesitz umfasst ca. 29 772 qm, wovon annähernd 20 88b am bebaut sind; ein Teil des Terrains hat Bauplatz- qualität. Etwa 1000 Beamte u. Arb. Nach längerem Darniederliegen hat auch diese Ges. 1905/06–1907/08 von der besseren Konjunktur Nutzen ziehen können, doch wurde 1907/08 zur Kräftigung des Unternehmens von der Verteilung einer Div. Abstand genommen u. der gesamte Reingewinn von M. 190 895 auf neue Rechnung vorgetragen. 1908/09 litt die Ges. unter der Gestaltung der Preise, die sprunghaft zurückgingen. Der geringe Reingewinn von M. 823 wurde zuzügl. des vorjähr. Vortrags von M. 235 869 auf neue Rechnung vorgetragen. In Folge der ungewöhnlich gedrückten Preise auf Stahlformguss ergab sich für 1909/10 nach M. 282 638 Abschreib. ein Betriebsverlust von M. 110 185, wodurch sich der vorjährige Gewinn- vortrag von M. 236 692 auf M. 126 507 reduzierte. Im Geschäftsjahr 1910/11 wurde ein Rein- gewinn von M. 82 613 erzielt, dazu Vortrag aus 1910 M. 126 507, zus. 209 121; der nach Dotierung des R.-F., Tant. an Vorst. u. Zahlung an Gewinnanteilscheine verbleib. restliche Reingewinn von M. 176 797 wurde vorgetragen. 1911/12 konnten M. 273 012 Reingewinn erzielt werden. Kapital: M. 3 000 000 in 3000 Aktien (Nr. 1–1800 u. Nr. 2101–3300) à M. 1000. Urspr. M. 2 100 000, wovon 1894 M. 300 000 für M. 205 619 zurückgekauft sind. Die G.-V. v. 14./4. 1899 beschloss Erhöhung um M. 500 000 in 500, ab 1./8. 1899 div.-ber. Aktien (Nr. 2101–2600) à M. 1000, angeboten hiervon M. 450 000 den Aktionären 4: 1 vom 27./4.–6./5. 1899 zu 165 %. Zur Tilg. des Bankkredits und behufs Kostendeckung für Neubauten beschloss die G.-V. v. 27./11. 1905 Erhöhung des A.-K. um M. 700 000 in 700 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./8. 1905 und Ausgabe von 700 Genussscheinen à M. 500; letztere waren zur Tilg. der Unterbilanz bestimmt. Die Gewinnanteilscheine erhalten ab 1./8. 1905 aus dem jährl. Reingewinn vor Verteilung einer Div. bis M. 30 vorweg und werden nach Absetzung von 4 % Div. an die Aktien und der statutarischen Tant. mit 25 % des Restgewinnes zu à M. 500 plus 10 % Aufschlag = M. 550