Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 351 * 7½, 9, 12½ %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.). Laut Bekanntm. v. 14./8. 1906 sind für sämtl. Aktien (4764 à M. 600 u. 4618 à M. 1200) neue Urkunden v. 1./7. 1906 datiert, sowie neue Div.-Bogen vom gleichen Tage ausgegeben. Die alten Aktien u. Div.-Scheine sind ungültig. Direktion: Heinr. Völmicke, Gotha; Dr. Leonh. Buchrucker, Brad (Siebenbürgen); Dr. Ernst Fellrath, Haspe. Prokurist: Aug. Wirminghaus, Gotha. Aufsichtsrat: (3–9) Vors. Komm.-Rat Bankier Max Richter, Stellv. Bankier Wald. Richter Berlin; Gehl. Komm.-Rat Max Mueller, Cöln; Reg.-Assessor a. D. Joachim von Oppen, Dannen- walde; Bank-Dir. Gust. Prömmel, Stettin; Bankier Alex. Schmidt, Prof. Dr. Bernh. Lepsius, Berlin. Zahlstellen: Für Div.: Gotha: Eigene Kasse, Hofbankhaus Max Mueller; Berlin: Bank f. Handel u. Ind., Deutsche Bank, Emil Ebeling, Nationalbank f. Deutschl.; Hagen: Bergisch Märkische Bank; Stettin; Landschaftl. Bank der Provinz Pommern; Stuttgart: Württ. Vereinsbank. Hagener Gussstahlwerke in Hagen i. Westf. Gegründet: 23./8. 1872; eingetr. 28./8. 1872. Zweck: Herstellung u. Vertrieb von Stahl u. Stahlwaren, speciell Stahlformguss, Stahl- schmiedestücke, Walzstahl, Werkzeugstahl, Trag- u. Spiralfedern. Übernahme des Gussstahl- werkes von F. Huth & Co. in Oberhagen für M. 1 950 000 exkl. Vorräten. Erwerbung des Hammerwerkes von Elbers, sowie eines Kleinbessemer-Patentes für Deutschland u. Luxemburg. Die Anlagen bestehen aus einer Stahlformgiesserei mit saurer u. basischer Siemens-Martin- Ofen. anlage, Tiegelschmelzerei, einer mech. Werkstätte, einem Hammer-u. Presswerk, einem Hammer- werkfür Werkzeugstahl, einer Schmiedewerkstätte, einer Modelltischlerei, einer Federnfabrik für alle Sorten von Federn, einem Grobwalzwerk u. einem Feinwalzwerk, einer Schmeklztiegel- u. einer Steinfabrik. 1905 Bau einer neuen Turbinenanlage zur besseren Ausnutzung der Wasserkräfte u. Kohlenersparnis. Dadurch ist ein Stauweiher mit 7200 qm Fläche entbehr- lich geworden und zugeschüttet, wodurch eine Grundwerterhöhung um rund M. 100 000 eingetreten ist. 1906/07 weiterer Ausbau der Ofenanlage bezw. einer Verlänger. der Giesserei, Die G.-V. v. 9./12. 1907 bezw. 29./11. 190) sprachen die Genehmig. von Neubauten u. die Er- mächtig. des A.-R. zur Beschaff. der erforderl. Geldmittel zu einem geeigneten Zeitpunkt aus (S. Kap.-Erhöh. v. 29./11. 1909). Diese Neuanlagen bestehen hauptsächl. in einer neuen Generatoranlage u. eines zweiten basischen Martinofens, der einen kleinen älteren Ofen er- setzt. Ferner wurde ein neues leistungsfähiges Walzwerk mit Blockgerüst u. ausreichenden Transport-Vorrichtungen gebaut. Diese Neuanlagen (Kostenaufwand bis 1911/12 M. 906 938) wurden im März-April 1911 bezw. 1912 vollendet, wodurch die Leistungsfähigkeit eine erhebliche Steigerung erfuhr. Etwa 350 Arb. Areal 5 ha 49 a. Der Rückgang ist 1907/08 in verschärftem Masse fortgeschritten. Namentlich hatte der Bedarf der grossen Hüttenwerke nachgelassen. Es mussten häufig Preisermässig. eingeräumt werden, so dass in manchen Fällen nicht einmal die Selbstkosten gedeckt werden konnten. Mit Rücksicht auf die Bankschulden u. die notwend. Um- u. Neubauten wurde der Gewinn nichtverteilt, sondern vorgetragen. Die schwache Beschäftig. der sämtl. Betriebe hat auch 1908/09 angehalten. Infolgedessen sind die Gestehungskosten, namentl. in der Stahlgiesserei u. dem Walzwerk noch weiter gestiegen. Der Verlust von 1908/09, M. 38 702, wurde aus dem Gewinnvortrag v. 1908 gedeckt. 1909/10 brachte eine kleine Besserung der Geschäftslage, doch waren die Preise in Stahlformguss noch sehr niedrig, ja teilweise verlustbringend. Nach M. 55 042 Abschreib. ergab sich ein Verlust von M. 27 401, gedeckt aus R.-F. 1910/11 konnten die Abschreib. verdient u. ein Reingewinn von M. 29 507 erzielt werden, der zu Rücklagen u. Vortrag Verwendung fand. Auch von dem Reingewinn für 1910/11 M. 105 184 wurden M. 95 094 zu Abschreib. verwendet u. M. 10 090 vorgetragen. Die Verwalt. erklärte, dass die schlechten Ergebnisse d. J. 1911/12 auf die mangelhafte Ein- richtung des Stahlwerkes zurückzuführen sei, das nicht genügend Blöcke herstelle, sodass die Ges. anderweitig den Bedarf eindecken müsse. Die Erzeugungsfähigkeit soll deshalb gehoben werden. Die Produktion an rohen Stahlgüssen u. Blöcken 1899/1900–1911/1912: 4507, 4700, 4500, 4433, 5742, 5428, 5823, ?, 5576, 4355, 5686, 6186, 11 276 t; Versand an Fabrikaten: 5001, 3774, 3550, 3889, 6078, 4843, 5972, 6143, ?, ?, ?, ?, Öt; Gesamtfakturenbetrag: M. 1 743 054, 1 282 195, 984 193, 1 006 893, 1 374 248, 1 320 748, 1 628 607, 1 868 794, 1 669 309, 1 298 120, 1 457 843, 1 750 039, 2 622 516. Kapital: M. 2 254 500 u. zwar M. 1 450 000 in neuen Vorz.-Aktien B. u. M. 804 500 in = alten Vorz.-Aktien. Bis 1909: M. 1 529 500 in 1677 als solche abgest. Vorz.-Aktien (Nr. 1–1306, 1998–2368) à M. 500 und 691 solchen (Nr. 1307–1997) à M. 1000, sämtl. gleichber. Urspr. M. 2 250 000 in Aktien à M. 600, erhöht lt. G.-V. v. 4./4. 1889 um M. 312 000 in 312 Aktien à M. 1000, nachdem lt. G.-V. v. 9./5. 1879 je 2 Aktien à M. 600 in eine à M. 500 zus. gelegt waren; weiter erhöht 1895 um M. 650 000 u. lt. G.-V. v. 3./10. 1898 um nochmals M. 650 000 (auf M. 2 549 500) in 650 ab 1./1. 1899 div.-ber. Aktien à M. 1000. Bei jeder Ausgabe von neuen Aktien sind die ersten Aktienzeichner der ersten Thlr. 750 000 bezw. deren Reclits- nachfolger nach Verhältnis ihrer Zeichnung berechtigt, die eine Hälfte dieser Aktien al pari zu übernehmen, nachdem zuvor den jeweiligen Aktionären das Bezugsrecht auf die neue Em. angeboten worden. Das Bezugsrecht für die letzte Em. war v. 8.–25./11. 1898 auszuüben (auf je M. 6000 nom. alte Aktien kam eine neue), der nicht übernommene Teil (M. 37 000) wurde anderweitig zu 106 % begeben. Zwecks Sanier. der Ges., Tilg. der per 30./6.1903