Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Prokuristen: Ing. M. Langer, Otto Radtke, W. Kann, Jos. Schwarzenberg, Clemens Hannen, G. Landgrebe. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Komm.-Rat P. Klockner, Duisburg; Stellv. Gen.-Konsul Geh. Komm.-Rat Freih. Aug. von der Heydt, Elberfeld; Bergrat E. Othberg, Aachen; Florian Klöckner, Duisburg; Rechtsanw. Dr. jur. Rud. Heimsoeth, Cöln. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Deutsche Bank, Berl. Handels- Ges.; Berlin, Cöln, Crefeld u. Düsseldorf: A. Schaaffh. Bankverein; Koblenz, Duisburg u. Haspe: Mittelrhein. Bank; Cöln: J. H. Stein; Elberfeld: von der Heydt- Kersten & Söhne; Mülheim (Ruhr): Mülheimer Bank,. ― Bergbau- u. Hütten-Actien-Gesellschaft „Friedrichshütte“ Sitz in Herdorf, Zweigniederlass. in Wehbach bei Kirchen a. d. Sieg. Gegründet: 9./9. 1896; eingetr. 22./9. 1896. Die G.-V. vom letzteren Tag beschloss den Sitz der Ges. von Neunkirchen nach Herdorf zu verlegen. Gründer s. Jahrg. 1900/1901. Die Erben des Komm.-Rats H. D. F. Schneider haben die ihnen gehörige Hochofenanlage Friedrichshütte bei Herdorf mit Gebäulichkeiten u. allem Zubehör, insbes. Masch., Kessel, Gas-, Wind-, Wasser- u. Dampfleit., der Platzanlage, Eisenbahnanschluss u. Drahtseilbahn Vorräte etc. nach dem Stande vom 1./7. 1869, ferner eine Reihe ihnen gemeinschaftl. gehöriger Gruben u. Grubenanteile mit den auf den Gruben lagernden Vorräten in die A.-G. zum Preise von M. 2 480 000 eingebracht. Zweck: Betrieb von Bergwerken u. Eisenwerken. Die Ges. betreibt ein Stahl- u. Walz- werk u. 2 Hochöfen mit 8 Cowper-Apparaten und einer Produktionsfähigkeit von 6000–6600 t pro Monat. 1908/09 wurde ein Platinen-Triowalzwerk mit einer Leistungsfähigkeit von ca. 33 000 t neuangelegt u. in Betrieb genommen. Zugänge erforderten 1908/09–1911/12; auf Hüttenbesitz M. 722 311, 32 892, 51 527, 17 401, auf Stahl- u. Walzwerk M. 580 156, 46 676, 58 251, ca. 36 000. Produziert Roh- u. Spiegeleisen 1899/1900–1911/12: 55 314, 56 801. 32 915, 54 264, 44 683, 41 045, 62 770, 65 617, 52 767, 41 111, 50 373, 51 376, 63 395 t. Betriebsmittel der Ges. 1./7. 1912 M. 1 545 017 = 26.4 % des A.-K. Die Ges. gehört dem Verein für den Verkauf von Siegerländer Eisenstein sowie dem Roheisenverbande an. Die Ges. besitzt nom. M. 100 000 Aktien der Freien Grunder Eisenbahn-Ges. Die G.-V. v. 3./3. 1900 beschloss den Ankauf (mit Wirkung ab 1./5. 1900) des Siemens- Martin-Stahlwerkes u. Blechwalzwerkes Carl Stein G. m. b. H. in Wehbach bei Kirchen a. d. Sieg für M. 1 654 783.12, wofür 1030 Aktien von 1900 à M. 1000 der Friedrichshütte mit Div.-Ber. ab 1./7. 1900 und M. 624 783.12 bar gewährt wurden. Das hinzugekaufte Werk hat eine Produktion von 30 000 t Blechen auf Grund der vorhandenen Einrichtungen, die 4 Blech- und Platinenstrassen, darunter eine ganz neue Grobstrasse, und 2 Martinöfen umfassten; ein dritter Martinofen zu 20 t Produktion nebst einer Dolomitanlage wurde 1900/1901 hergestellt. Grund- besitz 733,2 a, wovon 124 a Fabrikterrain und 380 a noch unbebaut. Am 30./6. 1910 besass die Ges. die Kuxe der Gruben: San Fernando (128), Leopoldzeche (128), Malscheid (128), Pfannenberger Einigkeit (145), Bollnbach (71), Hollertszug (113), Dax (126), Ende u. Adelaide (117), Gruben der Bataven (128), Unterster Osemund (115), ausser- dem die sämtl. Anteile von 46 Gruben à 128 Kuxe u. eine grosse Anzahl von Anteilen von anderen Gruben. Zugänge 1909/10–1911/12: M. 54 283, 51 276, 31 759, somit Buchwert des Bergwerksbesitzes der Ges. am 30./6. 1912 nach Abschreib. zus. M. 1 058 876. Kapital: M. 4 000 000, zerlegt in 4000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 480 000, erhöht lt. G.-V. v. 3./3. 1900 um M. 1 520 000 (auf M. 4 000 000) in 1520 Aktien zu M. 1000, div.-ber. ab 1./7. 1900, hiervon übernommen M. 490 000 von der Pfälz. Bank zu 135 %, wovon angeboten 310 Stück den Aktionären 25./3.–9./4. 1900 zu 140 % abz. 4 % Zs. bis 1./7. 1900. Auf 8 alte Aktien entfiel eine neue. Die weiteren 1030 Stück Aktien dienten zur Erwerbung des Walz- werkes Karl Stein (siehe oben). Anleihe: M. 582 469 (Darlehen der AE10 Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Juli-Okt. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., sodann bis 4 % auf die Aktien, vom Rest 8 % Tant. an A.-R., vertragsm. Tant. an Vorst., Überrest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Juni 1912: Aktiva: a) Bergwerksbesitz: Gruben 1 058 876; b) Hütten- besitz: Grundbesitz 44 525, Gebäude 105 141, Hochöfen 88 195, Apparate 100 947, Rohrleit. 61 222, Masch. u. Kessel 167 136, Platz- u. Gleis-Anlage 129 980, Drahtseilbahn 38 869, Utensil. 46 583; c) Stahl- u. Walzwerksbesitz: Grundbesitz 114 664, Gebäude, Werksanlagen 266 607, Gebäude 284 138, Masch. u. elektr. Anlage 455 642, Kessel 90 189, Feuerungsanlagen 325 738, Platz- u. Gleisanlagen 127 823, Drahtseilbahn 58 077, Utensil. 29 679: d) Bestände: Roh- material. 743 927, Fabrikate u. Halbfabrika 150 447, Staatspapiere etc. 250 101, Kassa 9657, Wechsel 72 646, Debit. 1 158 582, Vorausleist. u. Hypoth. auf Arb.-Wohn. 58 360, Bankguth. 874 189, Beteilig. 15 575, Zahlungen auf Neubauten 143 824, Avale 135 000. – Passiva: A.-K. 4 000 000, R. F. 400 000, Ern.-F. 200 000, Talonsteuer-Res. 8000, Löhne 97 515, Anleihe 582 469, Verbindlichkeiten in Ifd. Rechn. 703 702, Arb.-Unterstütz.-Kasse 40 891, Vormerk. 38 569, Avale 135 000, Div. 400 000, do. alte 800, Taut. 60 347, Vortrag 539 058. Sa. M. 7 206 355, Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk., Steuern u. Verwalt.-Kosten 79 983, Kap.-Zs. 29 318, Kurs-Abschreib. auf Staats-Anl. 1795, Abschreib. 307 502, z. Ern.-F. 69 117, z. Talon- steuer-Res. 8000, Reingewinn 999 406. – Kredit: Vortrag 322 730, Betriebsüberschuss 1172393. Sa. M. 1 495 123.