360 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. und in Nassau sind noch unaufgeschlossen, eine kleinere Zahl eigener Erzbergwerke nahezu abgebaut. Zu obigem Besitz kamen 1907 infolge der Fusion mit dem Hoerder Verein noch folgende Anlagen: 10. das Hoerder Hochofenwerk, bestehend aus 6 Hochöfen und 277 Koksöfen, von denen 214 zur Gewinnung von Nebenprodukten eingerichtet sind; 11. das Dortmunder Hochofenwerk mit 2 Hochöfen und 100 Koksöfen; 12. die Hermanns- hütte, in den Gemeinden Hoerde, Berghofen u. Schüren belegen und folgende Anlagen um- fassend: ein Thomasstahlwerk mit zugehöriger Dolomitanlage, 2 Siemens-Martinwerke (davon eines in 1911/12 neu erbaut), eine Stahlformgiesserei, ein Hammerwerk, zwei Blockwalzwerke, ein Wellrohrwalzwerk mit Wassergasschweisserei, 2 Stahlschienenwalzwerke, ein Blech.- walzwerk, ein Feinwalzwerk, ein Bandagen- u. ein Radscheibenwalzwerk, eine Werkstatt zum Pressen von Kesselböden, Eisenbahnwagen- u. Drehgestellteilen, eine Kesselschmiede, Eisengiesserei, Räderfabrik, mechanische Werkstatt, Walzendreherei, Zentralreparaturwerk- statt u. Fabrik feuerfester Steine; 13. 2 Ringofenanlagen, davon je eine auf dem Hoerder Eisenwerk u. auf der Zeche Schleswig belegen; 14. das Hoerder Kohlenwerk mit einer Berechtsame von 33 402 205 qm und den Zechen Schleswig bei Brackel (2 Förder- schächte) und Holstein bei Asseln (zwei Förderschächte in Betrieb); Im J. 1911/12 Erwerb der Grubenfelder Lukas I––III, Felix, Flottauf, Flottauf II, Bonin u. Neu- Düsseldorf in einer Grösse von etwa 4 Normalfeldern, welcher bei jetziger Förderung die Lebensdauer des Hoerder Kohlenwerks um wenigstens 30 Jahre vergrössert und die Möglichkeit der Förderung von der jetzigen tiefsten Sohle der Zeche Schleswig um 10 Jahre verlängert; 15. die Eisensteingrube Reichsland bei Bollingen in Lothringen (Minette) Gesamt- grösse 579 ha 15 a 25 qm. Die Ges. ist hieran zu beteiligt; 16. sonst. Bergwerksbesitz des früheren Hoerder Vereins; eine Anzahl Kohlen- u. Eisenstein-Konzessionen in Westfalen im Harz, im Siegerlande, in Nassau, im Grossherzogtum Hessen u. an der Mosel. Gesamt- grösse der Kohlenfelder 5 175 000 qm, der Eisensteinfelder 917 000 000 qm. Ein Kalkstein- bruch im Hönnetal, Gemeinde Hemer, Areal 2½ ha. 17, Nach Aufnahme der Akt.-Ges. Steinkohlenbergwerk Nordstern im März 1907 kamen noch folgende Besitzungen hinzu: Die Steinkohlenbergwerke Nordstern zu Horst-Emscher, Holland zu Gelsenkirchen-Wattenscheid und Graf Moltke zu Gladbeck, mit 11 vollständig ausgebauten und modern eingerichteten Förderschächten, wovon 3 auf Zeche Nordstern und je 4 auf Zeche Holland und Zeche Graf Moltke. Die Zechen haben 405 Koksöfen, darunter 335 mit der Einrichtung zur Gewinnung von Nebenprodukten, als welche Teer, schwefelsaures Ammoniak und Benzol gewonnen werden. Teer und Benzol werden in besonderen Anlagen auf Zeche Holland weiter verarbeitet. Hier befindet sich auch eine Brikettfabrik System Tigler-Surmann mit 3 grossen Pressen zur Herstell. von 5 u. 10kg-Briketts. Auf den 3 Zechen sind 4 Ringofenanlagen in Betrieb. 18. Sonstiges Bergwerkseigentum des früheren Nordstern, u. zwar: die stilliegende Zeche Helene Nachtigall bei Witten. Ferner besitzt die Ges. mehr als %o sämtlicher Kuxe von 12 Maximalfeldern auf der linken Rheinseite unterhalb Orsoy. 19. Die Phoenix beteiligte sich von Beginn des J. 1908 ab zur Hälfte an dem vollständig aufgeschlossenen und in vollem Betrieb befindlichen Kalksteinbruch Schlupkothen bei Aprath, welcher seit 1./1. 1910 die Hütten zu Ruhrort, Bergeborbeck u. Kupferdreh mit Kalkstein u. gebranntem Kalk versorgt. Für das Hoerder Werk sicherte sich die Ges. in Gemeinschaft mit dem Eisen- u. Stahlwerk Hoesch den Erwerb eines mächtigen Kalksteinvorkommens von ausgezeichneter Qualität (Kalksteinbruch Klusenstein). Ferner ist die Ges. zu einem Drittel beteiligt an der G. m. b. H. Dolomitwerke in Duisburg-Meiderich, welche den Ab- bau von Dolomit in der sogen. Donnerkuhle bei Hagen i. Westf. aufgenommen hat. Der Bedarf der Abt. Ruhrort wird ab 1./1. 1910 daraus gedeckt. Mit dem Bezuge dieser Rohstoffe durch die Abt. Hoerde kann erst nach Ablauf der bestehenden Lieferungsverträge, d. h. Anfang 1913, begonnen werden. Fernerer Besitz des Phoenix: 1910 Ankauf von Spateisensteingruben und zwar des grössten Teiles der Kuxe a) der 1000-teiligen Gew. Bautenberg, welche rund 1 000 000 qm Felder, verliehen auf Eisen- sowie zum Teil auf Blei-, Zink- u. Kupfererze, besitzt b) der 1000-teiligen Gew. Heinrichsglück, welche die beiden Feldeskomplexe Stahlseifen u. Heinrichs- glück bei Salchendorf mit ebenfalls rund 1 000 000 qm Grösse u. einem Längenfeld besitzt; c%) von 8 Geviertfeldern u. 2 Längenfeldern, die zwischen den Feldeskomplexen zu b u. den Spateisensteinfeldern bei Salchendorf liegen. Durch die Fusion mit der ehemaligen Akt.-Ges. Düsseldorfer Röhren- und Eisen-Walz- werke sind 1910 folgende Betriebe hinzugekommen: 1. das Werk in Düsseldorf-Oberbilk. enthaltend Röhrenwalzwerk mit Wassergasanlage und Biegerei für Rohre und Schlangen- systeme aller Art, hydraulische Pressanlage und mechan. Werkstätten für Rohrbearbeitung, Drahtwalzwerk, Universal- und Stabeisenwalzwerk, elektr. Kraft- und Lichtanlage, Reparatur- werkstatt; 2, das Werk in Düsseldorf-Lierenfeld, enthaltend Siemens-Martinstahlwerk mit 4 OÖfen, Röhrenwerke für geschweisste und nahtlose Röhren aller Art, Blechwalzwerk, Uni- versalwalzwerk, Pressanlage für Kesselböden, Blechfassonschmiede, mechan. Werkstätten, elektr. Zentrale mit Starkstromleitung nach dem Oberbilker Werk. Der Grundbesitz des „Phoenix“ beträgt nach der Fusion mit den Düsseldorfer Röhren- u. Eisenwalzwerken insgesamt 1223 ha 96 a 71 qm; die Zahl der auf sämtlichen Werken und Gruben z. Z. beschäftigten Beamten beträgt 1696, Zahl der Arb. und Meister rund 38 000. Vorhanden sind 1389 Beamten- u. Arb.-Wohnhäuser mit ca. 5083 Dienst. u. Mietwohnungen.