374 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. Sonderrückl., 6 % Div. an Vorz.-Aktien, die event., u. zwar auf den Div.-Schein des zuletzt abgelaufenen Geschäftsjahres nachzuzahlen ist, 6 Div. an St.-Aktien, Rest unter Berücksichtigung der vertragsm. u. statutenm. Tant. zur Verf. der G.-V., event. als weitere Div. gleichmässig an alle Aktien. Die Tant. des A.-R. beträgt 6 % von dem Reingewinn, der nach Bestreitung sämtl. Abschreib. u. Rückl., sowie nach Abzug von 4 % Div. auf das eingezahlte A.-K. verbleibt. Wegen Gewinn-Verteil. mit Bezug auf die Interessengemeinschaft Aumetz-Friede siehe oben. Bilanz am 30. Juni 1912: Aktiva: Grundbesitz 2 206 599, Walzwerksanlagen 2 890 539, Hochofen- u. Nebenbetriebe 1 298 634, sonst. Nebenbetriebe 867 734, Kraft- u. Lichtanlagen 332 532, Eisenbahnanlagen 428 325, Walzenlager 884 635, allg. Gebäude 39 375, Wohnhäuser 500 737, Mobil. 71 000, Modelle 37 000, Utensil. u. Werkzeuge 142 000, Patente u. Muster- schutz 1, Roh-, Betriebsmaterial., Halbzeug- u. Fertigfabrikate 2 711 097, Versich. 56 791, Kassa 10 138, Wechsel 184 828, Effekten 10 000, Neuanlagen 568 060, Neuanlagen-Vorauszahl. 1 693 544, div. Debit. 3 057 583, (Avale 397 551). – Passiva: St.-Aktien 8 500 000, Vorz.-Aktien 1 500 000, Oblig. 1 960 000, do. Zs.-Kto 44 122, R.-F. 3 018 032, Spez.-R.-F. 65 000, Talonsteuer- Res. 20 000 (Rückl. 8500), Delkr.-Kto 15 000, Arb.-Unterst.-F. 72 535 (Rückl. 10 000), Beamten- Pens.-F. 119 701 (Rückl. 10 000), unerhob. Div. 1220, Arb.-Löhne 127 619, Frachten 130 589, Bankkredit. 145 029, div. Kredit. 1 336 129, (Avale 397 551), Div. an Vorz.-Aktien 127 500, do. an St.-Aktien 722 500, Tant. an A.-R. u. Vorst. 53 630, Hochofen-Ern.-F. 30 000 (Rückl.), Vortrag 2549. Sa. M. 17 991 159. 3 Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 524 082, Oblig.-Zs. 88 222, Skonto u. Diskont 107 636, Abschreib. 531 750, Gewinn 964 679. – Kredit: Vortrag 395 675, Betriebsgewinn 1 707 394, Zs. 107 525, Miete u. Pacht 5775. Sa. M. 2 216 371. Kurs: St.-Aktien Ende 1898–1912: 188.50, 265.75, 207, 134.80, 108.75, 147.75, 206.60, 93.25, 243, 162.75, 184.25, 218.50, 190.50, 160.75, 143.60 %. Aufgelegt 1./12. 1898 zu 175 %. Erster Kurs 9./12. 1898: 185 %. Zulassung der Nr. 4001–8500 am 18./5. 1912 beantragt. Vorz.-Aktien Ende 1903–1912: 155.50, 207.10, 193.75, 243, 163, 184, 219.25, 194, 162, 143.60 %. Zugelassen Okt. 1903; erster Kurs 2./11. 1903: 155 %. Notiert in Berlin. Dividenden: St.-Aktien 1896/97–1911/12: 12, 15, 20, 35, 0, 0, 6, 10, 8, 14, 20, 11, 8, 12, 8, 8½ %; Vorz.-Aktien 1902/1903 p. r. t.: 3 %; 1903/04–1911/12: 10, 8, 14, 20, 11, 8, 12, 8, 8½ %. Coup.-Verj.: 5 J. (F.) Direktion: Carl Mannstaedt, Stellv. Ludw. Mannstaedt jr., Edwin Werzner. Prokuristen: Anton Schulz, E. Weber, G. Bröse, Jos. Mundt, Heinr. Buchacker. Aufsichtsrat: (4–7) Vors. Komm.-Rat Alb. Heimann, Cöln; Stellv. Komm.-Rat Peter Klöckner, Duisburg; Geh. Justizrat Rob. Esser, Komm.-Rat Louis Hagen, Cöln; Gen.-Dir. Ludw. Grossberger, Aumetz-Friede; Louis Mannstaedt sen., Troisdorf. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Cöln, Berlin, Bonn, Crefeld, Düsseldorf: A. Schaaffh. Bank- verein; Cöln: A. Levy; Essen: Rhein. Bank; Frankf. a. M.: Dresdner Bank. Ö D9 = ― 2 Kattowitzer Act.-Ges. für Bergbau und Eisenhüttenbetrieb in Kattowitz in Oberschlesien. Gegründet: 11./6. 1889; eingetr. 23./9. 1889. Die Ges. übernahm als Einlage des Oberst von Tiele-Winckler Steinkohlen- bergwerke, Eisenhütten, Eisenerzförderungen, Grundstücke, Berechtigungen etc., zum Gesamtwerte von M. 18 996 000, als Einlage des Rittergutsbes. von Löbbecke 348 Kuxe der Myslowitz-Grube für M. 1 000 000. Letzterer erhielt für sein Einbringen 1000 Aktien à M. 1000, ersterer 14 996 Aktien à M. 1000; ausserdem übernahm die Ges. als Selbst- schuldnerin zur eigenen Verzinsung und Amortisation — neben einer Hypothek von M. 13 200 auf Nr. 261 Schloss Myslowitz – M. 4 000 000 (restl. M. 2 805 500 wurden per 1. April 1896 ausgelost) von derjenigen 4 % Anleihe, welche von Tiele-Winckler am 2. Aug. 1887 im Gesamtbetrage von M. 8 000 000 aufgenommen hatte. Zweck: Betrieb des Bergbaues und Gewinnung, Veräusserung, sowie Verwertung von Erzen, Mineralien und Fossilien jeder Art auf eigenen und gepachteten Bergwerken und Erz- förderungen. Besonders wird Roheisen produziert und zu Gusswaren und Walzfabrikaten verarbeitet. Die Ges. besitzt die Rittergüter Hohenlinde und das Grundstück Nr. 415 in Bogutschütz, ferner in Hohenlinde 3 Hochöfen (wovon 2 im Betrieb), ,Hubertus- hütte“ nebst Giesserei, Werkstatt und Kesselschmiede, 5 im Betriebe befindliche Stein- kohlenbergwerke u. eine Koksanstalt auf Florentinegrube (s. unten). Die Ges. erweiterte die Hubertushütte um ein seit 1900 im Betrieb befindl. Stahlwerk; das zugehör. Walzwerk (Trägerwerk) wurde auf Marthahütte angelegt u. kam im Dez. 1900 in Betrieb. Auf Hubertus- hütte ist 1905/07 eine neue Koksanstalt errichtet. Ferner sind vorhanden das Eisen werk Marthahütte mit Puddelwerk, Handelseisen- u. Trägerwalzwerk, mehrere Eisenerz- förderungen bei Tarnowitz und in Ungarn, sowie eine grosse Anzahl Grundstücke. Ein Teil des Grundbesitzes ist an die Arbeiter zu billigem Preise verpachtet. Die Rittergüter Hohenlinde, die Ökonomie der Myslowitzgrube und die Grundstücke der Gruben bei Bogutschütz u. Birkental befinden sich in eigenem landwirtschaftl. Betriebe. Auch werden Ziegeleien betrieben, während der Betrieb der Kalksteinbrüche und Kalköfen, weil unlohnend, zum Teil bezw. ganz eingestellt ist.