Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 379 Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. besondere Abschreib. u. Rückl., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, hierauf 5 % Div. an Aktien, 5 % an Genussscheine, hierauf weitere 4 % Div. an Aktien. Der verbleib. Rest wird, soweit nicht von der G.-V. auf Antrag des A. R. beschlossen wird, ihn zur Tilg. von Genussscheinen zu verwenden, mit ¼ auf die Aktien u. mit ¼, auf die Genussscheine als Div. verteilt. Hat eine Tilg. von Genussscheinen stattgefunden, so ist derjenige Gewinnanteil, der auf die bereits getilgten Genussscheine entfallen würde, in demselben Verhältnis auf die Aktien u. die Genussscheine zu verteilen. Die danach auf die Aktien u. die Genussscheine zur Verteil. kommenden Div.-Beträge müssen durch 4 teilbar sein; die überschiessenden Restsummen der den Aktien u. Genussscheinen zukommenden Gewinnbeträge stehen zur anderweiten Verfüg. der G.-V. Der A.-R. erhält 10 % Tant. vom Reingewinn abzügl. 4 % Div. für die Aktionäre u. ausserdem eine feste Vergüt. von M. 1000 pro Mitglied. Bilanz am 31. März 1912: Aktiva: Hütten- u. Fabrikanlagen 6 009 214, Grubenfelder 293 037, Kassa 1698, Bestände 1 631 821, Kaut.-Effekten 5534, Avale 99 450, Debit. 660 639. — Passiva: A.-K. 3 500 000, Avale 99 450, Kredit. 3 189 517, Hypoth. Kredit. 1 245 032, Akzepte 495 992, Gewisg 171/404. Sa. M. 8 701 396. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Zs. 233 730, Handl.-Unk. 154 569, Abschreib. 251 548, a. 0. Abschreib. 242 963, Gewinn 171 404. – Kr edit: „% 811 252, Übertrag vom Abschreib.-Disp.-F. 242 963. Sa. M. 1 054 215. Dividenden: 1907: 0 % (12 Mon.); 1908 Jan. März: 0 % (3 Mon.); 1908/09–1911/12: 0, 0, 0, 4 % (je 12 Mon.). Coup. Verj.: 4 J. (K.). Direktion: Dr. Leop. Lowitsch, Stellv. Ing. Emil Maassen. Prokurist: Martin Karnasch. Aufsichtsrat: (Mind. 6) Vors. Rechtsanw. a. D. Dr. jur. Arthur Salomonsohn, Berlin; Stellv.: Leo Wreschner, Frankf. a. M.; Rechtsanw. Dr. jur. Rich. Fuss, Dr. Ed. Mosler, Berlin; Nathan Sondheimer, Dr. jur. Albert Katzenellenbogen, Frankf. a. M.; Paul Goldstein, Adv. Dr. Wilh. Binder, Wien; Komm.-Rat Heinr. Kamp, Grunewald-Berlin; Hütten-Dir. von Zelewski, Engis. Zahlstellen: Kattowitz: Ges.-Kasse; Berlin: Disconto-Ges.; Frankf. a. M.: Mitteldeutsche Creditbank; Hamburg: Norddeutsche Bank. Aetiengesellschadh Bremerhütte in Weidenau a. d. Sieg. Werke in Geisweid und Weidenau. Gegründet: 25./5. 1888. Sitz der Ges. bis 25./3. 1899 in Geisweid (Bez. Arnsberg). Zweck: Erwerbung u. Betrieb der zu Geisweid belegenen Bremerhütte; Hütten- u. Gruben- betrieb. Fabrikation von Puddel-, Stahl-, Spiegel-, Thomas-, Bessemer- u. Giesserei-Eisen u. S. M. Flusseisen. Die Ges. hat zwecks Terraingewinnung das der Firma Joh. u. Karl Weber gehörig gewesene Feinblechwalzwerk, das neben ihrer älteren Hochofenanlage in Geisweid lag, für M. 100 000 käuflich erworben; ferner die beiden Walzwerke (Grob- u. Feinblech) von H. & A. Hüttenhain u. Haardter Walzwerk (vormals Fuchs & Co.) in Weidenau ab 1./1. 1900 für M. 400 000 bezw. M. 100 000 angekauft, gezahlt in neuen Aktien der Ges., die somit 2 Walzwerke besitzt. In Geisweid 1899/1900 Erricht. eines 2. Hochofens, ferner eines Siemens-Martin-Stahlwerks (im Betrieb mit jetzt 3 Öfen). Erbaut ist endlich eine Schlacken- steinfabrik zur Verarbeit. der granulierten Hochofenschlacke zu Presssteinen (seit Juni 1899 betriebsfähig). Auch sind neuerdings umfangreiche Um- u Neubauten geplant bezw. bereits in Ausführ. begriffen u. zwar handelt es sich in der Hauptsache um eine Vergrösser. des Stahlwerks u. die Verleg. der Grob- u. Mittelblechfabrikation von Weidenau nach Geisweid unter Erbauung eines neuen, sich unmittelbar an das in Geisweid gelegene Stahlwerk an- schliessenden Walzwerks. Durch Erricht. einer elektr. Zentrale soll eine weitgehende Aus- nutzung der Hochofen ermöglicht werden, u. ausserdem sind noch einige, eine Erweiter. des Fabrikationsprogramms mit sich bringende Ergänzungsbauten in Aussicht genommen. Kosten der neuen Hochofenanlage von 1900 insges. M. 1 043 311, des neuen Stahfwerks von 1900 M. 1 214 404, der Verbesser. u. Neuanlagen 1903/04–1911/12: M. 160 200, 133 000, 448 327, 119 369, 501 388, 728 460, 140 490, 130 725, 309 816. Jährl. Produktionsfähigkeit nach Fertig- stellung der Neuanlagen im J. 1913: 110 000 t Roheisen, 120 000 t Flusseisen 90 000 t Bleche. Produktion 1903/04–1911/12: Roheisen 48 615, 40 987, 60 556, 60 575, 50 670, 39 555, 63 593, 89 531, ? t, Stahlwerk 33 540, 39 982, 47 363, 61 699, 53 653, 52 965, 62 999, 70 363, ? t, in Blech- walzwerken 17 100, 17 390, 15 466, 20 586, 19 043, 20 025, 35 141, 41 621, ? t. Circa. 800 Arb. Gesamtumsatz 1910/11 u. 1911/12: M. 9 827 538 bezw. 11 178 367. Die Ges. gehört dem Schiffs- baustahl-Kontor Essen u. dem Essener Roheisen-Verbande an. Zwecks besserer Fundier. des Unternehmens wurde für 1906/07, 1907/08, 1910/11 u. 1911/12 von der Verteil. einer Div. abgesehen. Der Bruttogewinn von 1907/08 M. 391 275 wurde mit M. 318 533 zu Ab- schreib. verwendet, ausserdem M. 50 000 dem R.-F. zugeführt u. M. 22 741 vorgetragen. 1908/09 ergab sich infolge Preissturzes auf dem Roheisenmarkt nach M. 130 149 Abschreib. ein Verlust von M. 125 000, gedeckt a. R.-F. 1909/10 besserten sich die Verhältnisse, denn es ein Überschuss von M. 119 713 erzielt werden, der zuzügl. aus dem R.-F. „ 25 000 zu Abschreib. verwendet wurde. 1910/11 betrug der Reingewinn M. 510 774, der zu Abschreib., Rücklagen u. Vortrag Verwend. fand. Von dem Überschusse pro 1911 12 in Höhe von M. 1 098 713 wurden M. 950 000 zu Abschreib. u. M. 148 513 zur Erhöh. des Vor- 80 *