Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 385 Die a. o. G.-V. v. 20./1. 1912 genehmigte 1. den mit der Akt.-Ges. Bergischer Gruben- u. Hüttenverein in Hochdahl abgeschlossenen Verschmelzungsvertrag, demzufolge diese Ges. ihr Vermögen als ganzes auf Grund der Bilanz vom 1./7. 1911 unter Ausschluss der Liquid. auf die Lübecker Ges. überträgt u. die Aktionäre des Bergischen Gruben- u. Hüttenverein (A.-K. nom. M. 1 358 400) gegen je nom. M. 1200 ihrer Aktien mit Div.-Schein ab 1./7. 1911 je nom. M. 1000 neue Aktien des Hochofenwerk Lübeck mit Div.-Ber. ab 1./7. 1911 erhalten. 2. Erhöhung des A.-K. von nom. M. 6 000 000, um nom. M. 1 132 000 auf nom. M. 7 132 000 durch Ausgabe von 1132 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1911. 3. Weitere Erhöh. des A.-K. um nom. M. 1 368 000 auf nom. M. 8 500 000 durch Ausgabe von 1368 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1911, übernommen von der Commerzbank in Lübeck, ange- boten den bisher. Aktionären v. 20.–29./2. 1912 zu pari, eingez. 25 % beim Bezuge, dann je 25 % ult. März, April u. Mai 1912. Der Erlös dieser Emiss. von M. 1 368 000 dient zum Bau eines 3. Hochofens u. einer Zementfabrik. Genussscheine: 5211 Stück = M. 781 650. Die a. o. G.-V. v. 30./6. 1908 beschloss bis zu 6000 Ge- nussscheine à M. 150 auszugeben, wovon am 30./6. 1908 seitens der Aktionäre 5021 Stück gezeichnet u. bezogen wurden, wodurch der Ges. M. 753 150 neue Mittel zuflossen. Nach dem 1./7. 1908 sind noch 190 Stück à M. 150 = M. 28 500 bezogen worden. Die Genussscheine lauten auf Namen und sind durch Indossament übertragbar. Dieselben werden ab 1./7. 1908 mit 5 % jährlich nach Massgabe der folg. Bestimmungen verzinst u. eingelöst: Die Verzinsung erfolgt nur aus dem Reingewinn und nur soweit dieser nicht nach gesetzl. Vorschrift für den R.-F. zu verwenden ist. Die Auszahlung der Zinsen erfolgt nach Genehmigung der Bilanz für das abgelaufene Geschäftsjahr. Soweit der für die Zinszahlung verfügbare Rein- gewinn in einem Jahre nicht zur Zahlung der 5 % Zinsen ausreicht, sind die Zinsen aus dem Reingewinn der späteren Jahre zu bezahlen, und zwar mit der Massgabe, dass aus dem Reingewinn der späteren Jahre stets zunächst die zuerst fällig gewesene Zinsquote zu zahlen ist. Der nach Zahlung der Zinsen der Genussscheine verbleibende Reingewinn eines jeden Jahres ist zur Einlösung von Genussscheinen zu verwenden. Die Einlösung erfolgt auf Grund einer Auslosung zu je M. 160. Der Ges. bleibt das Recht vorbehalten, die Genussscheine jederzeit sämtlich oder zum Teil mit M. 170 zuzüglich etwa rückständ. Zs. der abgelaufenen Geschäftsjahre einzulösen. Im J. 1911 wurden 1211 Genussscheine u. 1912 2000 Stück à M. 160 getilgt, so dass noch 2000 à M. 150 ausstehen. Hypoth.-Anleihe: M. 3 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1911, rückzahlb. zu 103 %. Stücke à M. 1000 auf Inhaber lautend. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. lt. Plan ab 1912 bis spät. 1933 durch jährl. Auslos. im April-–Mai auf 1./7. (zuerst 1912); ab 1912 verstärkte Tilg. oder Totalkündig. mit 3 monat. Frist vorbehalten. Sicherheit: Zwei Sicherungs-Hypotheken im gleichen Range zur I. Stelle auf Fabriksgebäude nebst allen Anlagen. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke in 10 J. (F.) Zahlst.: Ges.-Kasse; Berlin: Deutsche Bank; Lübeck: Commerz- Bank. Kurs Ende 1912: 99 %. Eingeführt in Berlin am 30./12. 1911 zu 100 %. Hypotheken: M. 225 000 zu 4 % auf Arb-Kolonie. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftsviertelj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Bis zur vollständigen Einlös. der Genussscheine gilt folgendes: 5 % 2. R.-F., der Überschuss dient ab 1./7. 1908 zur Verzinsung der Genussscheine mit 5 %, event. mit Nachzahl.-Verpflichtung, der verbleibende Reingewinn dient zur Einlös. der Genussscheine mit je M. 160. Vor Einlös. sämtl. Genussscheine darf eine Div. an die Aktien nicht gezahlt werden. Sobald sämtl. Genussscheine eingelöst sind, erhalten die Aktionäre nach Dotierung des gesetzl. R.-F. und nach etwaigen Einlagen in Spez.-R.-F. und Gewinnvorträge eine Div. bis zu 4 %, sowie von dem Rest des Überschusses nach Abzug der Tant. für A.-R. eine Super-Div. nach G.-V.-B. Die Mitgl. des A.-R. erhalten eine Tant. von 10 %, mind. aber eine Vergüt. von jährl. je M. 1000, welche auf die Tant. anzurechnen bezw. auf Handl.-Unk. zu verbuchen ist. Bilanz am 30. Juni 1912: Aktiva: Grundbesitz 387 000, Beamten- u. Arb.-Kolonie 120 000, Wohngebäude: Hüttenplatz 164 000, Beamten- u. Arb.-Kolonie 919 000; Hüttenanlage 5 780 000, Inventar 90 000, Neubau-Kto 1 046 956, Anlage Hochdahl 1 132 000, Rohstoffe 1 211 822, Waren 283 473, Kassa 6059, Effekten 18 450, Beteilig. 950, Bankguth. 810 905, Debit. 1 168 731, Versich. 6000, Bürgschaften 125 000. – Passiva: A.-K. 8 500 000, Teilschuld- verschreib. 3 000 000, do. Zs.-Kto 67 680, R.-F. 50 000 (Rückl. 30 000), Hypoth. 225 000, Lösch- u. Laderecht-Kto 120 000, Löhne 37 561, Genussschein-Zs. 30 000, Schulden 787 050, Bürg- schaften 125 000, Tilg. von 2000 Stück Genussscheinen à M. 160 320 000, Vortrag 8055. Sa. M. 13 270 348. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Bankprovis., Zs. u. div. Unk. 53 217, Oblig.-Zs. 135 000, Abschreib. auf Anlagen 436 885, do. auf Disagio 91 312, Genussschein-Zs. 30 000, Tilg. von Genussscheinen 320 000, R.-F. 30 000, Vortrag 8055. – Kredit: Vortrag 2078, Betriebsgewinn 1 060 160, Mieten 42 232. Sa. M. 1 104 471. Dividenden: 1906/07–1907/08: –, – (noch im Bau); 1908/09–1911/12: 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Hütten-Dir. Dr. Mor. Neumark, Herrenwyk. Prokuristen: Franz Paezolt, Herm. Fabry, Ernst Arnold. Aufsichtsrat: Vors. Senator Friedr. Ewers, Stellv. Johs. Schwabroch, Senator Ed. Rabe, Senator Herm. Eschenburg, Kaufm. Aug. Hersen, Rechtsanw. Dr. Hch. Görtz, Bank-Dir. R. Janus, Lübeck; Gen.-Dir. Aug. Scheel, B.-Grunewald; Komm.-Rat Peter Klöckner, Duisburg. Zahlstellen: Herrenwyk: Ges.-Kasse; Berlin: Deutsche Bank; Lübeck: Commerzbank. Handbuch der Deutschen Aktäen-Gesellschaften 1912/1913. II. 25