400 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Rombacher Hüttenwerke in Rombach, Lothringen. Zweigniederlassung in Maizieres b. Metz. Gegründet: 4./7. 1888 in Koblenz; eingetr. 13./7. 1888. Sitz verlegt nach Rombach lt. G.-V. v. 29./11. 1890. Betriebseröffnung 1./2. 1890. Zweck: Bergbau auf Eisenstein, sowie Hochofenbetrieb u. Erzeugung von Puddel-, Thomas- und Giesserei-Roheisen. Betrieb von Stahl- und Walzwerken, auch einer Steinfabrik zur Verwertung der abfallenden Schlacken. Das Bergwerkseigentum umfasst ausser dem unten aufgeführten Eisenerzbergwerk zu Ste. Marie-aux-Chenes den Erzfelder- besitz der Gewerkschaften St. Paul, Grenze, Pauline, Marengo, sowie der 1903 in die Ges. aufgenommenen Gewerkschaft Orne (erworben für M. 5 244 750) und stellt einen Flächeninhalt von zusammen 3398 ha dar. Die Fabrikanlagen der Ges. (inkl. Moselhütte) bedecken eine Grundfläche von etwa 251 ha Umfang; der gesamte Grundbesitz beträgt etwa 1250 ha. Die Ges. besitzt zurzeit 7 grosse Hochöfen mit einer Erzeugungsfähigkeit von 1300 t pro Tag u. auf der Moselhütte in Maizieres 4 grosse Hochöfen mit einer durchschn. Tagesleist. von 700 t. 1911/1912 befanden sich in Rombach 7 u. in Maizieres 4 Hochöfen im Betrieb. Das im Anschluss an das Hochofenwerk zu Rombach erbaute Stahl- u. Walzwerk ist mit den neuesten maschinellen Einrichtungen unter ausgedehnter Verwend. elektr. Antriebe versehen. Das Stahlwerk um- fasst 5 Konverter, ausserdem sind 5 Martinöfen vorhanden. Das Walzwerk besteht aus 2 Block- strassen u. 7 Fertigstrassen, von welchen 2 neue Fertigstrassen im Laufe 1907 dem Betrieb übergeben worden sind. Eine ausgedehnte Gasmotorenanlage erzeugt den erforderlichen elektr. Strom. Die Ges. besitzt zu Zeebrugge in Belgien eine Koksofenanlage, bestehend aus 128 Öfen mit Nebenproduktengewinnung u. einer Erzeugungsfähigkeit von 200 000 t Koks pro Jahr. Länge der Betriebsgeleise der eigenen elektrisch betriebenen Bahnen, ohne Seil- bahnen ca. 25 km. An Arbeiterkolonien besitzt sie die Kolonie Stahlheim, bestehend aus 176 Häusern für 547 Meister- u. Arb.-Familien, die Hochofenkolonie in Rombach, bestehend aus 44 Häusern für 183 Meister- u. Arb.-Familien, die Grubenkolonie in Montois, bestehend aus 15 Häusern für 82 Steiger- u. Arb.-Familien, die Grubenkolonie in Gross-Moyeuvre, bestehend aus 8 Häusern für 35 Steiger- u. Arb.-Familien, die Grubenkolonie in Ste. Marie- aux-Chenes, bestehend aus 32 Häusern für 116 Steiger- u. Arb.-Familien u. die Hochofen- kolonie in Maizieres, bestehend aus 16 Häusern für 59 Meister- u. Arb.-Familien. Ausserdem ist das Werk an zwei Arb.-Wohnungs-Genossenschaften beteiligt, welche in Ste. Marie-aux- Chenes 30 Häuser mit 52 Wohnungen, in Maizieres 28 Häuser mit 54 Wohnungen und in Rombach 12 Häuser mit 20 Wohnungen errichtet haben. Die Ges. unterhält ausserdem 7 Konsumanstalten u. 2 Schulen. An Beamtenwohnungen sind 28 Häuser für 72 Familien u. 1 Heim für 20 unverheiratete Beamte vorhanden. Die Ges. ist bei dem Rombacher Portland-Cementwerk A.-G. mit M. 200 000 in Aktien beteiligt; ausserdem besitzt die Ges. 99 Kuxe der Gewerkschaft Bramey, deren Felder, bei Flierich u. Drechen im Kreise Hamm gelegen, noch nicht aufgeschlossen sind 1906 sicherte sich die Ges. noch in der Umgegend von Lövenich bei Erkelenz (Rheinprov.) 12 Maximalfelder (Rombach IE–XII) an Kohlen- terrain. Mitte 1907 wurden der Ges. weitere rd. 11 000 000 qm Flächeninhalt zur Steinkohlen- gewinnung in der Rheinprovinz verliehen; ausserdem sind andere Steinkohlenmutungen eingelegt. 1910/11 Erwerb eines Dolomitbruches bei Sierck, ferner des Kalkwerkes der Firma L. Zeitz in Ars. Die Mutungen auf e die von den Rombacher Hüttenwerken seit längerer Zeit mit aller Energie einige Kilometer von Metz in der Nachbarschaft der französischen Grenze in den Gemeinden von Vigny, Secourt u. Pagny betrieben wurden, haben ein un- erwartet gutes Resultat gezeitigt. Sechs Bohrungen haben Kohlenlager getroffen, und man erwartet von einem weiteren Bohrversuch bei Allémont dasselbe Resultat. Auf Grund dieser Erfolge kamen die Rombacher Hüttenwerke bei der elsass-lothring. Landesregier. um die Erlaubnis zur Ausbeut. der Kohlenlager ein, die ihnen auch erteilt wurde. Die Gesamt- Konzession wird auf 4–5000 ha geschätzt. Produktion: 1906/07 1907/08 1908/09 1909/10 1910/11 1911/12 Grubenförderung. . . . t 2 010 862 1 863 1 333 094 1 767 042 1 842 245 2 042 212 Roheisen-Erzeugung . .„ 594597 532 552 451 064 568 414 630 105 711 367 Stahlwerk: Rohblöcke. . „ 485 307 437 791 414 899 453 429 497 399 565 156 Arbeiter .. 7 120 6346 5542 5 686 6324 6 813 Versand an „%%. 1903/04–1911/12: 317 577, 360 056, 398 102, 406 670, 372 461, 363 188, 382 749, 423 541, 492 565 t. Die Ges. gehört dem Stahlwer ks-Verband mit 348 472 t an. Die Kokerei Zeebrugge stellte 1906/071911/12: 133 758, 154 397, 190 660, 205 898, 197 531, 210 825 t Koks her. Die Schlackensteinfabriken produzierten 1906/07–1911/12: 8 630 468, 8 396 160, 4 496 188, 5 714 600, 9 783 000, 11 819 000 Steine. Der Dolomitbruch bei Sierck brach 1910/11– 1911/12: 10 288, 15 929 tohdolomit; die Kalksteingewinnung bei Void betrug: 20 413, 61 458 t; die Kalköfen in Ars erzeugten: 7427, 26 907 t Stahlwerkskalk. An Gehältern u. Löhnen wurden gezahlt 1906/07–1911/12: M. 11 883 351, 12 061 917, 9 570 361, 10 058 296, 11 409 276, 12 551 668. Der Auftragbestand am 1./7. 1912 betrug 164 602 t. Der Zugang an Bergwerkseigentum betrug 1905, 06–1911/12: M. 1 443 390, 810 058, 449 303. 391.788, 250 953, 285 373, 359 229; an Grundbesitz M. 664 930, 348 265, 64 811, 327 795, 648 804, 1007 275, 701 521. Die Hochofen-, Stahlwerks- u. sonst. erforderten 1905 06-–19117 13 für Zugänge zus. M. 6 933 399, 7 7705 563, 9 593 750, 2 658 943, 2 862 315, 3 261 723, 2 398 934.